Wanderungen am Mono Lake

Drei kleine Wanderungen am unwirklichen Mono Lake - einem Salzsee in einer heute eiskalten Hochgebirgs-Landschaft
 
Der Mono Lake ist so etwas wie ein kleiner Titicacasee der Sierra Nevada. Der grosse Salzwassersee befindet sich auf über 2000 m.ü.M. in einer eindrücklichen Gebirgsszenerie umgeben von fast 4000 Meter hohen, frisch verschneiten Gipfeln. Verschiedene junge Spuren von Vulkanismus prägen den See und seine Umgebung. Ich verbrachte den Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein und rund -10°C in der Nähe des Sees und macht dort drei kleine Wanderungen. Besonders eindrücklich war, dass ich den Mono Lake komplett für mich alleine hatte.
 
Rhyolit Türme (1h, 140 Höhenmeter, T3)
Sobald man von Süden her auf dem Hochgebirgs-Highway kommend den Mono Lake das erste Mal erblickt, sticht eine Gruppe von Felsformationen ins Auge. Unmittelbar an deren Fuss geht ein Fahrweg von der Autobahn ab. Die rund 15 Felstürme erheben sich zwischen 5 und 15 Metern aus dem trockenen Buschland und lassen sich fast alle einfacher oder anspruchsvoller ersteigen. Der Fels ist zwar griffig, häufig aber etwas brüchig. Bei mir lag zudem noch Neuschnee auf der Nordseite, so dass ich die Türme eher defensiv anpackte. Insgesamt eine schöne, Rundtour von rund einer Stunde mit vielen kleinen Gipfelerlebnissen und grandiosen Blicken auf die Weite des Mono Lakes und die umliegenden Gipfel.

Southern Tufa (0.5h, T1)
Am südlichen Ufer des Mono Lakes befindet sich ein einzigartiges Feld aus Tuff-Formationen, die beinahe wie ein versteinerter Wald anzusehen sind. Die Southern Tufa sind über einen markierten, breiten Trail in wenigen Minuten vom Parkplatz aus zu erreichen. Mit der tiefstehenden Dezembersonne und dem eiskalten, glasklaren Himmel ein absolut märchenhaftes Erlebnis.

Panum Crater (1h, 130 Höhenmeter, T2)
Der Panum Crater (siehe auch hier) ist ein gut erreichbarer Vulkanschlot, der sich über dem Ufer des Mono Lake erhebt. Eine hübsche, kurze Wanderung in eine Mondlandschaft aus Vulkanasche und knirschendem Vulkan-Glas. Von der asphaltierten Strasse über eine 4x4 Piste zu Fuss über ca. 1km an den Fuss des Berges. Ich überschreite den äusseren Kraterrand aus Asche und man erreicht den inneren, höheren Krater indem man die steile, sehr instabile Flanke aus Obsidian an beliebiger Stelle ersteigt (T3). Ich folge mit guten Blicken auf den Mono Lake dem Kamm bis zum felsigen, höchsten Punkt. Ein weiteres Mal absolute Einsamkeit und Ruhe, kalte Abendsonne und der Blick auf den spiegelglatten, grossen Salzsee - wunderschön! Zurück auf dem gleichen Weg.