Montisello (1838 m) - gescheitert am Croz dell'Altissimo


Publiziert von gero , 16. Dezember 2013 um 17:30.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:14 Dezember 2013
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:P Val Biole - Rif. Montanara - Pallon de Tovre - Passo dei Camosci - Prati del Monte - Montisello - Fontanella - P Val Biole (9,8 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aus dem Etschtal bei Mezzolombardo hinauf nach Andalo; dort der Beschilderung ins Val Biole folgen. Nach einigen Kilometern ist die Zufahrtsstraße für den öffentlichen Verkehr gesperrt; dort gebührenfreier, geräumiger Parkplatz.
Kartennummer:Tabacco Blatt 53 (Dolomiti di Brenta 1:25.000); Freytag & Berndt WKS 11 (Brenta - Madonna di Campiglio - Presanella)

Wer hat schon jemals etwas vom Montisello gehört? Heute habe ich mal keinen Gipfel vorzuweisen - denn statt den Croz dell'Altissimo zu erreichen, war mir nur diese allerdings wunderbare Aussichtskuppe hoch über Andalo in Nachbarschaft des Molveno-Sees vergönnt.

Ausgangspunkt ist wieder einmal der Wanderparkplatz Val Biole (knapp 1200 m). Auf einer Forststraße geht es in etwa einer Stunde hinauf zum Rif. Montanara (1525 m); wie schon am 24. September 2013 ist mir hier ein phantastischer Sonnenaufgang vergönnt, ich habe diese Aussichtsloge, die ich bei meinem Weg zur Bocca di Tuckett hier erstmals tangiert habe, schlichtwegs als DEN Platz kennen- und auch etwas lieben gelernt. Man steht hier hoch über dem Valle delle Seghe all den namenhaften Größen der Brenta gegenüber, und wieder überzieht die heutige Morgensonne diese ungeheuren Wände mit leuchten goldenen Farben.

Obwohl es nur noch 2 Wochen bis Weihnachten sind, gibt es hier sehr wenig Schnee - zumindest südseitig. Ich folge der Beschilderung des Weges 352B Richtung Croz dell' Altissimo und erreiche 1 Std. nach dem Rif. Montanara, immer dem Waldweg folgend, den Verzweigungspunkt Palon del Tovre (1811 m); etwas anders als in den Landkarten verzeichnet, bildet er nicht einen der Kulminationspunkte des Südostkammes des Croz dell'Altissimo, sondern liegt tiefer; hier könnte man auch (kaum ohne Höhenunterschied) weitergehen hinüber zu den Prati di Monte.

Für mich geht es nun aber den Südostkamm des Croz in Richtung Passo dei Lasteri aufwärts. Der Steig verläuft wenige Meter nördlich des Kammes - und schon wühle ich leider in abgrundtiefem Schnee, der garniert ist mit Latschengestrüpp. Blödsinnigerweise habe ich meine Schneeschuhe daheim liegenlassen, und so kostet mich die Schneewühlerei immense Kräfte. Dann plötzlich ist wieder kein Schnee vorhanden, denn der Steig weicht wenige Meter in die Südflanke aus - und so geht es hin und her. Im AV-Führer ist hier von Stellen I die Rede, aber dies kann ich nicht bestätigen - alles ausschließlich Gehgelände.

Es geht nun auf den Passo dei Camosci zu, aber kurz bevor man meint, diesen zu erreichen, stoppt ein jäher Abbruch den Weiterweg, der vorher nicht zu erkennen ist. Hier führt der Steig wieder in die Nordflanke, und sofort habe ich mit Tiefschnee zu kämpfen, der unschönerweise mit einem Harschdeckel versehen ist. Schließlich ist der Passo dei Camosci (1965 m) erreicht - er wartet mit kühnem Tiefblick ins Valle delle Seghe auf. Danach wieder ein Wegweiser: der von Tef hier beschriebene Anstieg über La Fontanella ist erreicht.

Danach verschwinden endgültig jegliche Anhaltspunkte eines Weiterweges zwischen groben Geröllblöcken, Latschen und verschneiter Landschaft. Wo geht es in dieser Schneewüste weiter? Keine Ahnung ..... eine Weile kämpfe ich mich noch weiter, aber dann schwinden meine Kräfte, und ich muß endgültig den Anstieg aufgeben. Zumal mir das Gelände nicht nur sympathisch ist: hier und da scheint es dolinenartige Löcher zu geben, die halb zugeschneit und somit nicht ganz ungefährlich sind.

Ich steige also wieder ab, wandere - nun auf etwa 1800m schneelos (wie angenehm!) hinüber via Prati di Monte (1820 m) zur Wiesenkuppe der Montisello (1838 m), wo ich noch eine Weile in der Sonne liege, die prächtige Aussicht genieße und ein wenig dem verflossenen Sommer nachtrauere.

Auf Weg Nr. 352 steige ich dann, vorbei am Brünnlein La Fontanella (1503 m), wieder hinunter zum Ausgangspunkt; dabei sind zuletzt im Wald noch wilde Schneebruchzonen zu meistern: kreuz und quer liegen die Baumstämme durcheinander, so daß mein GPS-Track zuletzt vom offiziellen Steig abweicht.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 18847.gpx Unterwegs in der östlichen Brenta

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