mit viel Sonne und Schnee aufs Trogehorn


Publiziert von Felix , 17. Dezember 2013 um 20:19. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:11 Dezember 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1060 m
Abstieg: 1060 m
Strecke:Innereriz, Säge - Trüschhübel - Fall - Grüenebärgli - Arni - P. 1781 - Kleine Chrinde - Trogehorn - Kleine Chrinde - P. 1781 - Arni - (Schiltwang) - Undere Breitwang, P. 1280 - P. 1200 - P. 1181 - Innereriz, Säge
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Sumiswald, Schüpbach, Eggiwil, Röthenbach und Oberei nach Innereriz
Kartennummer:1208

Eine lange Zeit laufen wir ab Innereriz, Säge, im Schatten auf dem zu Beginn kaum ansteigenden Strässchen zum Grüenebergpass empor; bis Trüschhübel, wo ein Fahrverbot die Strasse besser begehbar macht, da ab hier keine vereiste Fahrspuren mehr vorliegen, eher etwas eintönig. Doch kurz darauf, noch vor Fall, stellen mächtige Eiszapfen-Gebilde am Wegrand die ersten Höhepunkte dar; die Sonnenstrahlen, welche das Grätli zur Solflue und den Sibe Hängste nun ins Licht zu tauchen beginnen, ein weiterer.

 

Wir folgen dem zugeschneiten Fahrweg mit nur wenigen Fussspuren bis zur letzten Kehre nach P. 1477; hier zweigt der sommerliche Bergweg ab zu unserem Gipfelziel. Kurz danach treten wir erstmals in die hübsche besonnte Winterlandschaft ein; bei der Alp Arni angelangt, halten wir kurz inne und ziehen die Gamaschen an. Zwar sind die ersten Meter an der Nordseite der Hütte schneefrei, doch gleich danach liegen auf dem flachen, offenen Teilstück mehrere Dutzend cm Schnee. Hier bin ich froh um meine Schneeschuhe; diese ziehe ich jedoch im steilen Waldaufstieg zu P. 1781 wieder ab.

Auf der stimmungsvollen, friedvollen Zwischenebene wie auch im Anstieg Richtung P. 1874 bin ich wieder dankbar um die praktischen Wintergeräte - Ursula weicht, wo es möglich ist, auf die aperen Stellen mit Erika- oder Heidelbeer-Stauden aus. Insgesamt ist es gerade für sie ein kräftezehrendes Vorwärtskommen; dies ändert sich allmählich mit Erreichen der felsigeren Abschnitte. Gleichzeitig stellt die nun folgende Gratwanderung ein Highlight unserer Tour dar: zusätzlich zum Traumpanorama der Berner Prominenten gegen Süden, dem Tiefblick auf Innereriz und der Weitsicht zum Jura bietet das kombinierte Gehen auf dem Schnee- oder Felsgrat grösste Freude (auch wenn wir selten doch beinahe knietief einsinken). Ein kurzer, im Schatten liegender Abstieg leitet zur Kleine Chrinde; nun ist der Anstieg zu unserem seit längerem sichtbaren Gipfel gut einseh- und in Kürze machbar.

 

Das Wechselspiel Schnee - Fels zieht sich genussvoll hin; auf der letzten Passage dominiert der grobblockige Charakter des mit schönen Flechten überzogenen Gesteins. Wenn auch insgesamt der „Weg“ zum Trogehorn etwas beschwerlich war - und entsprechend länger dauerte, so ist die Tour und Gipfelerlebnis grossartig.

Eine ausgiebige Mittagsrast, eine umfassende Rundschau und das Beobachten der sympathischen Bergdohlen vervollständigen unser Glücksgefühl.

 

Auf derselben Route - nun gespurt ;-) - schreiten wir via Kleine Chrinde zurück zur Alp Arni, wo wir auf dem sonnigen Balkon noch einmal eine Kurzpause einschalten.

Hier steigen wir nun auf den Bergweg hinunter, welcher Richtung Schiltwang führt; teilweise können wir uns die ältere Spur eines Vorläufers zu Nutze machen.

Auch bei der heutigen Passage staunen wir wiederum ob der gewaltigen, teilweise beinahe senkrechten Felswände, welche aufs Schönste von der Sonne angestrahlt sind, und der unzähligen, oft baumbestandenen Felszähne am Grat.

Kurzweilig dieser Bergweg entlang der Felswände, mit einem gut gesicherten Treppenabstieg, teilweise über kleine Lawinenkegel führend, mal im Wald, dann über einen steilen Wiesenhang, auf welchem bereits zahlreiche kleine Rutsche „abgefahren“ sind - ein weiteres Highlight!

Wir erreichen nun im Wald den Serpentinen-Anstieg zur  Kleine Chrinde; diesem folgen wir abwärts bis zum offenen Hang von Under Breitwang. Hier schreiten wir, nördlich des markanten Einschnittes des Baches weglos im Schnee hinunter zu P. 1280; und folgen anschliessend meistens den Spuren auf der Strasse nach P. 1200. Den abschliessenden Höhepunkt stellen zweifellos die nun ins Abendlicht getauchten Vorbauten von  Hohgant West und  Trogehorn dar - überaus adrett „verziert“ vom darüber leuchtenden Mond.

 

Zuletzt folgen wir dem meist leicht schneebedeckten Wanderweg Richtung Vorders Rotmösli zum Dräckergrabe; vor diesem führt der Weg noch einmal etwas steiler hinunter nach Innereriz, Säge. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (4)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 17. Dezember 2013 um 21:25
Prächtige Winterbilder! Da könnte man, in der Nebelsuppe mit Raureif sitzend, neidisch werden.

LG, Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Dezember 2013 um 21:42
jene haben wir verdienen müssen - doch es hat sich sehr gelohnt!

lg Felix

CampoTencia hat gesagt:
Gesendet am 18. Dezember 2013 um 06:12
Tolle Bilder von einer schönen Tour! In den letzten Tagen lohnte sich der Ausflug in die Höhe.

LG Herbert

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Dezember 2013 um 06:31
Danke Herbert - Recht hast du!

lg Felix


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