Durchs stille Fatnellakar aufs Glatthorn


Publiziert von Grimbart , 12. Dezember 2013 um 21:47.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:13 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Nenzing, Bahnhof. Weiter mit der Landbuslinie 76 bis nach Thüringen, Gemeindeamt. Umsteigen auf die Landbuslinie 77 und nach Fontanella, Kirche
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit den ÖBB nach Nenzing, Bahnhof. Weiter mit der Landbuslinie 76 bis nach Thüringen, Gemeindeamt. Umsteigen auf die Landbuslinie 77 und nach Fontanella, Faschina.
Unterkunftmöglichkeiten:Franz-Josef-Hütte (Privat); Hotels in Fontanella oder Faschina
Kartennummer:f&b WK 5364 (Hinterer Bregenzerwald - Kleinwalsertal - Damüls)

Ein Berg wie das Glatthorn, der dank seiner isolierten Lage mit einem hervorragenden Panorama aufwarten kann und noch dazu durch eine „Aufstiegshilfe“ touristisch erschlossen ist, zieht natürlich Massen an Bergwanderern an. Dennoch kann das Glatthorn auch mit einem Anstieg aufwarten, der stille und Einsamkeit verspricht: Der Aufstieg durch das im SO gelegene Hochkar der Fatnella Alpe mit Start in Fontanella.
 
Gleich hinter der Kirche von Fontanella zweigt rechts eine Straße ab. Auf dieser - die Ausblicke auf die südliche Bergwelt des Großen Walsertals genießend - nun hinauf, bis ca. nach 500m linkerhand ein Anliegersträßchen einmündet. Diesem Sträßchen folgt man bis zu einem rechts abzweigenden Güterweg und auf diesem über Weiden hoch zu einem Geländerücken. Dort angelangt führt der Güterweg nun flach hinein ins Tobel. Hoch oben auf einer Steilstufe thronen die Hütten der Fatnella Alpe. Dazu gesellt sich das schroffe Türtschhorn mit dem zackenbewehrten Verbindungsgrat zum zahm anmutenden Glatthorn. Nach diesem geruhsamen Flachstück wählt man bei der nächsten Wegverzweigung den rechts abbiegenden Steig. Auf diesem nun in Schleifen steil hinauf zu den Hütten der Fatnella Alpe.
 
Von dort auf einem Ziehweg zunächst über Weiden, dann oberhalb eines Bergrutschgebietes weiter talein. Um einen Geländerücken noch herum und schon hat man das weite Hochkar der Fatnella Alpe vor Augen. Über zu Beginn noch deutliche Pfadspuren geht’s nun hinein ins Kar. Später erleichtern die gut sichtbaren Markierungsstangen die Orientierung im weglosen Weidegelände. War der ausgesteckte Kurs anfangs noch wenig anstrengend so zieht er dann im hinteren von Geröllfeldern durchsetzten Teil des Fatnellakars doch merklich an und treibt den Puls in die Höhe. Auf einer Höhe von ca. 1.800m weisen die Markierungsstangen den Kurs in ein vom Glatthorn herunterziehendes Geröll- und Blockfeld. Auf dieses zuhaltend trifft man dort wieder auf Steigspuren, die zunächst im Zick-Zack und dann die Südostflanke querend steil hinauf zum Oberen Hornjoch bzw. der Ostgratschulter führen
 
Hatte man bisher seine Ruhe im Aufstieg, so änderte sich das nun schlagartig. Da sowohl am Ostgrat als auch am Gipfel reges Treiben herrschte entschloss ich mich auf der aussichtsreichen Ostgratschulter eine längere Rast einzulegen. Danach gings anregend über den steilen und zum Schluss durchgängig drahtseilgesicherten Ostgrat hoch zum Glatthorn. Der teilweise felsige Steig ist an den heiklen Stellen gut gestuft und stellt erfahrene Bergwanderer vor keine Herausforderungen. Wie erwartet herrschte am Gipfel ein reges Treiben, sodass ich mich bald einmal an den Abstieg machte.
 
Über den blumenübersäten NW-Grat geht’s auf einem erdigen Steig hinunter bis zu einem Gratkopf. Von dort über den N-Grat auf felsigem und drahtseilgesichertem Steig steil hinab und weiter bis zum tiefsten Punkt, dem Schluchtensattel. Kurz hinauf auf das unbedeutende Zwölferköpfle (1.978m) und entlang des Blumen-Wander-Lehrpfades über den langen und teils etwas schmalen Kamm hinunter zur Mittelstation des Doppelsesselliftes. Der Blumen-Wander-Lehrpfad macht nicht nur seinem Namen alle Ehre, sondern bietet auch tolle Ausblicke in den Bregenzerwald und das Lechquellengebirge. Seltsamerweise hielt sich der Trubel auf diesem Wegabschnitt wieder in Grenzen. Die meisten „Gipfelstürmer“ starteten ihren Aufstieg zum Glatthorn bei der Bergstation und brachten sich so um eine wirkliche anregende und abwechslungsreiche Kammwanderung.
 
Bei der Mittelstation angelangt kann man statt des direkten Abstiegs nach Faschina auch dem Alpweg hinab zur privaten Franz-Josef Hütte folgen und dann über die Stafel Alpe nach Faschina absteigen. Hat man sich für die kürzere und schnellere Abstiegsvariante nach Faschina entschieden so orientiert man sich an der nach Westen weisenden Beschilderung. An den Hütten bei der Mittelstation vorbei führt ein Steig in Schleifen durch Buschwerk und Baumgruppen hinab bis zu einem Alpweg. Auf diesem nun hinunter nach Faschina.


Gehzeiten:
Fontanella, Kirche - Fatnella Alpe (ca. 1' 00'') - Ostgratschulter (ca. 1' 30'') - Glatthorn (ca. 20'') - Schluchtensattel (ca. 30'') - Hahnenkopf / Seilbahn Mittelstation (ca. 50'') - Faschina (ca. 25'')

Tourengänger: Grimbart


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Kommentare (1)


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Nic hat gesagt: Tolle Bilder
Gesendet am 13. Dezember 2013 um 09:30
Muss nächstes Jahr unbedingt mal ins Lechquellengebirge schauen. Ist ja ne traumhafte Landschaft. Tour bereits notiert :)

VG Nico


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