Rundtour am Sonnenbalkon des Montafons


Publiziert von Grimbart , 1. Dezember 2013 um 18:41.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:19 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Bludenz, Bahnhof, mit MBS nach Schruns, Bahnhof. Weiter mit Landbuslinie 84 nach Innerberg, Hst. Kirche oder Hst. Gh Mühle. Bei Anreise mit Auto: Wanderparkplatz unterhalb der Kirche von Innerberg.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthaus Mühle in Innerberg
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 2230-Ost (Schruns); Kompass WK-Nr. 32 (Bludenz, Schruns, Klostertal)

Bartholomäberg erstreckt sich als weite Streusiedlung auf der Südseite eines großen, wenig bewaldeten Bergrückens im Verwall. Angelegt auf dem Sonnenbalkon des Montafons und deshalb klimatisch besonders begünstigt, ist Bartholomäberg zudem die älteste Siedlung dieser Talschaft. Der höchstgelegenste Ortsteil von Bartholomäberg und Ausgangspunkt der hier beschriebenen Rundtour ist die bereits hoch über dem Silbertal gelegene Streusiedlung Innerberg.
 
Da ein Bergkamerad an diesem Samstag verschlafen hatte gings mit Verspätung los in Richtung Montafon. Das Auto parkten wir auf dem kleinen Wanderparkplatz unterhalb der Kirche von Innerberg
 
Dem Wanderwegweiser bei der Kirche folgend gings zunächst entlang der Straße zum Gasthaus Mühle. Dort zweigt man links auf ein geteertes Sträßchen ab, das hinauf zu den Häusern von Ober-Innerberg führt. Bei den letzten Häusern angelangt folgt man dem Güterweg hinauf bis zur ersten Kehre. Hier nimmt man den links abbiegenden Güterweg, der hinauf zum Botzis Maisäß leitet.
 
Kurz hinter dem ersten Maisäß-Häuschen zweigt ein Fußweg nach rechts ab, der in mäßiger Steigung durch lichten Nadelwald hinauf nach „Amas-Legi“ führt, wo man auf einen Forstweg trifft. Man folgt jedoch nicht dem Forstweg, sondern quert diesen und bleibt weiterhin auf dem gut markierten und breiten Wanderweg bis man zu einer Wegverzweigung gelangt.
 
Hier kann man wählen ob man den längeren Weg über den Aussichtspunkt „Falla“ nehmen möchte oder den kürzeren – aber auch anstrengenderen – über die Weiden der Oberen Wies. Wir entschieden uns in Anbetracht unseres späten Aufbruchs für den direkten Aufstieg und folgten dem nach links abbiegenden Pfad, der uns ohne großen Höhengewinn zu den Weiden der Oberen Wies leitete. Dort angekommen ist bereits der weite Sattel zwischen Alpilakopf und Schwarzhorn zu sehen. Über einen Wiesenpfad geht’s nun – die herrliche Aussicht genießend – über die welligen Weiden der Oberen Wies steil hinauf.
 
Am Sattel angekommen bekommt man einen ersten Vorgeschmack auf das Panorama, das einen auf dem Gipfel des Itonskopfs erwartet. Wir entschlossen uns daher an diesem feinen Plätzchen ein wenig länger zu verweilen.
 
Wegen der am Sattel liegenden Altschneefelder war der Steig hinauf zum Alpilakopf nicht gleich auszumachen. Wir vertrauten daher auf die vorhandenen Fußspuren, die zu einem Latschenfeld hoch führten. Dort stießen wir auch bald einmal auf einen deutlichen Steig, der sich steil durch diese Krummholzzone zog. Am Ende der Latschenzone wartete ein weiteres harmloses Schneefeld. Über dieses gings hinüber zu einem breiten Rücken. Dort angelangt zieht ein deutlich ausgeprägter Steig im Zick-Zack steil hoch zur Schulter unterhalb des Alpilakopfs.  
 
Von dieser Schulter gings teils über Altschneereste, den markanten Gipfel des Itonskopfs vor Augen, gleich einmal wieder bergab. Am tiefsten Punkt angelangt führt nun der Steig in leichter Steigung, den Itonskopf südlich umgehend bis zum SW-seitig gelegenen Beginn des drahtseilversicherten Schlussanstiegs.
 
Über gut gestuftes und griffiges Schrofengelände führt der Steig zunächst eher links haltend hinauf auf den Westgrat. Dort angelangt wechselt man in die Westflanke und gelangt über diese relativ einfach zum kleinräumigen Gipfel des Itonskopfs.

Die Rundumschau präsentierte die ganze Vielfalt der südlichen Vorarlberger Talschaften wie Walgau, Montafon und Klostertal mit den Gebirgsgruppen Verwall, Silvretta, Rätikon und darüber hinaus das Lechquellengebirge im Norden. Dank einer tollen Fernsicht konnte man über dem Arlberg sogar die Sellraingruppe mit Acherkogel in den Stubaier Alpen und den nördlichen Geigenkamm mit Wildgrat in den Ötztaler Alpen ausmachen. Ein Anblick, der im Sommer Seltenheitswert hat. Im Süden bereicherte neben der Silvretta und des Rätikons sogar der Piz Kesch die Szenerie. Im Westen dominerte der Alpstein mit Säntis.
 
Im Abstieg vom Itonskopf war bei Querung der Westflanke aufgrund von Altschneeresten noch einmal Trittsicherheit gefordert. Zurück am Höhenweg folgt man dem Steig steil hinab bis zu einer Einsattelung (1.960m). Hier würde die Möglichkeit bestehen auf die andere Seite des Kammes zu wechseln um durch ein Hochkar hinab zur Latons Alpe zu gelangen. Im oberen Abschnitt sind zwar noch deutliche Steigspuren vorhanden. Da sich diese jedoch bald einmal im Gelände verlaufen erfordert diese Abstiegsvariante jedenfalls Orientierungsvermögen in weglosem Gelände und Trittsicherheit. Bei geschlossener Schneedecke sollte man diesen Abstieg aber meiden und auf dem Höhenweg bleiben, der nun in mehr oder weniger leichtem Auf und Ab südseitig unterhalb der Wannenköpfe entlang führt.
 
Am Südrücken des Südlichen Wannenköpfles wechselt der Steig auf die andere Kammseite und führt durch welliges Gelände hinab zur Bergschulter Monteneu. Von der schönen Aussichtswarte genießt man den Blick zu den Gipfeln des Rätikons mit Weißplatte, Sulzfluh, Drei Türmen, Drusenfluh, Kirchlispitzen, Schesaplana, Saulakopf und Zimba. Auch die Silvrettaspitzen rund um das Große Seehorn offenbaren sich in ihrer ganzen Pracht.
 
Von Monteneu führt ein Wanderpfad über Wiesenhänge und Weidelichtungen gleichmäßig bergab zu einer Jagdhütte. Da das Alpengasthaus Rellseck bereits geschlossen hatte folgten wir dem bei der Jagdhütte links abbiegenden Wiesenpfad steil hinab zu einem wenig ausgeprägten Ziehweg. Nach einem flacheren Abschnitt über Weidelichtungen trifft man auf einen Alpweg, der steil hinab zu einer Forststraße führt. Dort angelangt hält man sich rechts und folgt bald darauf einem linksabzweigenden Wiesenpfad, der einen zu einer weiteren Forststraße leitet. Diese überquerend folgt man einem Pfad hinab zu einer Maisäßsiedlung, wo man auf einen Güterweg trifft. Auf diesem nun flach hinaus zum Sassella Maisäß und weiter bis zur ersten Kehre. Hier wählt man den geradeaus führenden Güterweg bergab zum Botzis Maisäß.
 
Nun auf bekanntem Weg hinab zu den Häusern von Ober-Innerberg und auf dem geteerten Sträßchen entweder hinaus zum Gasthaus Mühle oder eine Abkürzung nehmend über einen Wiesenpfad hinab zu einem Wäldchen. Durch dieses Wäldchen hindurch bis zu einem Sträßchen. Nun nach links und über einen Wanderweg am Waldesrand entlang zur bereits sichtbaren Kirche von Innerberg.


Gehzeiten:
Innerberg, Kirche - Obere Wies (ca. 1' 30'') - Itonskopf (ca. 1' 05'') - Monteneu (ca. 50'') - Sassella Maisäß (ca. 50'') - Innerberg, Kirche (ca. 25'')

Tourengänger: Grimbart


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