Schoggi und Vanil

Broc-Fabrique ist als Ausgangspunkt für Wanderungen nicht besonders geeignet. Die einzigen Passagiere, die nebst mir bis zur Endstation des kleinen Zuges fahren, gehören zu einer Indischen Familie, welche die Cailler-Fabrik besuchen will. Ich will aber keine Schoggitour, sondern Vanil kosten. Dazu gibt es ja im Greyerzerland genügend Gelegenheit...

Um zum Einstieg in die Jaunbachschlucht  zu kommen, muss ich zuerst weglos einen steilen Grashang erklimmen - der Zugang von Broc Village ist sicherlich angenehmer (wenn auch etwas länger). Nach der schönen Schlucht und nach dem Staudamm des Lac de Montsalvens gehe ich aufwärts nach Châtel, wo wir am Vortag im Restaurant de la Tour trefflich getafelt hatten. Heute ist das nur Zwischenstation - ich gehe durchs Dorf, das von reger Chaletbautätigket geprägt ist und folge dann dem hübschen Gratweg über L'Herbausa und den Mont Bifé zum Vanil des Cours. Es liegt zwar Schnee, aber doch nie so viel, dass die Schneeschuhe sinnvoll  wären.

Der Abstieg vom Mont Bifé nach Norden führt durch einen recht steilen Hang und verlangt bei Schnee ein vorsichtiges Gehen. Vom nächsten Sattel an wäre an sich der Weiterweg Richtung La Berra möglich, was aber heute nicht reizvoll ist, da der Gipfel in den Wolken steckt. Also quere ich auf dem Weg durch einen sehr steilen Wald die SE-Flanke des Vanil des Cours bis Les Cours und folge dann dem breiten Ziehweg nach Cerniat. Das öV-Angebot ist hier am Wochenende bescheiden - der nächste Bus fährt erst am Montag morgen. Also noch in Kürze auf dem Wanderweg hinüber nach Charmey, das deutlich besser erschlossen ist. Kulinarik-Tipp in Charmey: L'Etoile.

Fazit: Schöne Rundtour, durchgehend auf markierten Wegen. Der Aufstieg ist interessanter als der Abstieg, so dass es bei guten Verhältnissen eleganter wäre, weiter bis La Berra zu gehen. Ohne Schnee könnte man gar das ganze Tal des Javro umrunden, wobei aber bei den Dents Vertes mit einigem krautigem Widerstand zu rechnen ist.