Eisenerzer Reichenstein - 120 Höhenmeter unter dem Gipfel war Schluß!


Publiziert von mountainrescue , 16. November 2013 um 18:01. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen » Eisenerzer Alpen
Tour Datum:16 November 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 826 m
Abstieg: 849 m
Strecke:7,639km / Präbichlerhof-Reichenstein
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Leoben-Trofaiach-Vordernberg auf den Präbichl. Am Ende der Präbichlpasshöhe nach links abzweigen zum Hotel Präbichlerhof
Kartennummer:F&B WK Blatt 041; ÖK 50 Blatt 101


Für das Wochenende war schönes, wolkenloses Wetter, in der Höhe zumindest, vorhergesagt. Der erste Blick in der Früh gilt daher der Webcam am Präbichl und - siehe da - die Meteorologen hatten recht behalten. Am Präbichl, allerdings schon etliche Höhenmeter über der Passhöhe herrschte schon der schönste Tag.

Daher, schnell Hund und Rucksack ins Auto und nix wie auffi, auf'n Präbichl ;-) Da sich die Berge auch entsprechend "angezuckert" (=schneebedeckt) zeigten, waren zur Sicherheit Steigeisen und Pickel ebenfalls mit von der Partie. 


Im Tal herrschte eine dichte "Nebelsuppe", die sich auch am einsam liegenden Präbichlparkplatz noch nicht gelichtet hatte.

Vom Präbichlerhof weg war schon eine dünne Schneedecke vorhanden und diese wuchs ganz gemächlich an, je höher wir kamen. Für eine Schitour war aber definitiv zu wenig Schnee vorhanden! (Dies sei nur angemerkt, da anscheinend jemand mit Schi Richtung Berg unterwegs war, wie Spuren im Schnee zeigten)

An sich ist das eine Jahreszeit, die ich, bergmäßig, nicht gerne habe. Zum Schifahren ist zu wenig Schnee, aber das bergwärts stapfen ist, meistens, eine ziemlich anstrengende Angelegenheit. Entweder ist es rutschig und jeder Schritt gehört mit bedacht gesetzt oder man bricht immer wieder ein und die Stapferei artet in eine ziemliche Schinderei aus.

Auf dem Weg Richtung Reichenstein war ich mit all diesen "unleidlichen" ;-) Dingen konfrontiert. Bis zur Lacke unterhalb des Rössels lag die Nebeldecke, darüber herrschte der schönste Tag mit relativ angenehmen Temperaturen.

Ich war mit kurzärmligen T-Shirt und ärmelloser Weste unterwegs. Bis zum Rössel nahm dann die Schneedecke weiter zu. Da niemand vor mir unterwegs war, musste ich die ganze "Spurarbeit" alleine leisten. Hinter mir kam zwar ein einsamer Wanderer nach, dieser folgte meinen Spuren jedoch nur bis zur Weggabelung zwischen "Stiege" und "Sommerweg" - dort drehte er schließlich um. Bis in die Bereich der "Höhle", kurz vor der Stiege, war der Schnee ziemlich kompakt und fest und ich kam relativ rasch voran.

Ab der Höhle jedoch war der Schnee weich und erste kleine Rutsche, aus den Wänden oberhalb, hatten die Querung zur Rinne mit Schnee aufgefüllt.

Die Stiege selbst lag bereits fast zur Gänze unter einer geschlossenen Schneedecke und die Stufen waren nur zu erahnen.

Noch ging es ganz gut, jedoch wurde es ständig mehr Schnee, der zu spuren war. Schließlich, ca. 150 Höhenmeter unter dem Gipfel, wurde es mir zu "haarig", weil ich die Menge des Schnees ober mir nicht mehr richtig einzuschätzen vermochte, auch deswegen, weil ich teilweise bis zum Bauch im Schnee stand.

Die letzten, ziemlich steilen, Höhenmeter bis zum Sattel zwischen Schutzhaus und Gipfel waren mir auch nicht geheuer und so beschloss ich umzudrehen. Der Gipfel lag zum Greifen nah - doch der Reichenstein steht ja noch länger da. Ich vertraue einfach auf mein "Bauchgefühl" und das sagte heute definitiv Nein!

Der Abstieg ging dann ziemlich flott vonstatten und ich war froh, als ich wieder den Rösselhals erreichte. Nun kamen doch noch einige BergsteigerInnen nach, wobei ich von zweien sofort als mountainrescue identifiziert wurde [Naja, ich vielleicht weniger, aber natürlich wurde Luca sofort erkannt ;-)] An dieser Stelle einen herzlichen Gruß an den "Grazerhans" und seine nette Begleitung. Ein weiterer Bergsteiger befand sich, offensichtlich, im Aufstieg durch die NO-Rinne auf den Reichenstein.

Mit diesem Aufstieg hatte ich auch kurz geliebäugelt, jedoch erschien mir noch zu wenig Schnee in der Rinne und einen "Schotterruachler" wollte ich mir ersparen.

Ab der Lacke tauchten wir wieder in die immer dichter werdende Nebelsuppe ein, die sich im Tal auch den gesamten Tag über nicht lichten sollte.

Egal, wir haben etwas Bewegung gemacht, wenngleich ohne Gipfel, und einen herrlichen Tag am Berg genießen dürfen. Wie sagt so schön Paulchen Panther: Es ist noch nicht aller Tag Abend - wir kommen wieder - keine Frage!

 


Fazit der Tour: Der Reichenstein ist immer wieder ein alpiner Berg mit ganz vielen verschiedenen "Gesichtern". Heute war mir der Gipfelsieg nicht vergönnt - aber der Berg steht ja sicher noch länger da!

Twonav Aventura 2.9/CGPSL 7.6.1
Dauer: 3:24
Zeit in Bewegung: 3:04
Stillstand: 0:20
Strecke: 7,639 km
Maximale Höhe: 2041 m
Maximale Höhendifferenz: 769 m
Kum.Steigen:
826 m
Ges.Abstieg: 
849 m


Tourengänger: mountainrescue
Communities: Hikr's Dogs


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Geodaten
 18681.kml

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