Heiglkopf + Blomberg + Zwieselberg im Spätherbst


Publiziert von Gemse , 20. November 2013 um 17:12.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:26 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 690 m
Abstieg: 690 m
Strecke:Waldherralm - Heigelkopf - Blomberg - Zwieselberg - Waldherralm (13.0 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Bad Tölz von da mit dem RVO nach Lehen.
Mit dem PKW nach Bad Tölz und über Wackersberg - Lehen zum gebühenfreien Parkplatz an der Waldherralm.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito.
Unterkunftmöglichkeiten:Blomberghaus (1203 m), privat, Tel.: +49 (0)8041 / 6436, ganzjährig bewirtschaftet (von Anfang November bis Anfang Dezember geschlossen)
Kartennummer:DAV-Karte 11

Heute wollten wir schnell noch eine Spätherbstwanderung in den Bayerischen Voralpen unternehmen, ohne große Anstrengung, aber mit Aussicht. Nach kurzer Überlegung fiel mir nur die Runde Heigelkopf – Blomberg – Zwieselberg ein. Ich glaubte es wird eine ruhige Wanderung, schwer getäuscht, ich kam mir teilweise vor wie in der Fußgängerzone in München am Samstag.
 
Die Rundtour beginnt am Wanderparkplatz unterhalb der Waldherralm. Wir spazieren nicht zur Alm hinauf, sondern lassen die Alm rechts liegen und folgen dem geteerten Fahrweg in westlicher Richtung. Nach drei Minuten biegen wir vor einer Brücke rechts ab und folgen dem gelben Wegweiser in Richtung Heigelkopf. Wir spazieren nun durch lichten Wald und treffen nach weiteren gut fünf Minuten auf eine Weggabelung. Hier biegen wir rechts ab (gelber Wegweiser "Heigelkopf/Blomberghaus"). Die Steigung des Forstwegs nimmt nun zu und schon nach wenigen Minuten verlassen wir den Wald.
Nun befinden wir uns in freiem Almgelände und passieren in nur mäßiger Steigung ein Gehöft. Nach dem Hof nimmt die Steigung des Weges langsam wieder zu. Nach einer halben Stunde passieren wir ein Sitzbankerl, welches sich als netter Rastplatz mit schönem Blick aufs Brauneck anbietet. Kurz darauf verlassen wir das sonnenverwöhnte Almgelände und der Weg führt uns wieder in bewaldetes Terrain hinein. Weitere fünf Minuten später gelangen wir wiederum zu einem Abzweig. Hier biegen wir rechts Richtung Heigelkopf ab und steigen nun einen steilen und ruppigen Pfad hinauf.
Wenige Minuten später treffen wir auf einen Forstweg, den wir kurz darauf bei einer Verzweigung nach schräg rechts verlassen. Der Weg zum Heigelkopf ist dabei stets bestens beschildert. Nun leitet uns der breite Forstweg die nächsten zehn Minuten durch schattigen Wald. Sobald wir den Wald verlassen haben, wenden wir uns nach links und folgen den Pfadspuren über den grasigen Gipfelhang zum schon bald sichtbaren Gipfelkreuz des Heigelkopfs hinauf. Zwei Sitzbankerl verschönern am Gipfel die Rast und laden dazu ein, ausgiebig den herrlichen Blick über das Isartal und zur Benediktenwand zu genießen.
Der Heigelkopf liegt am Rande des Isartals in unmittelbarer Nachbarschaft zum Blomberg. Obwohl der Heigelkopf etwas niedriger ist als sein berühmter Bruder, ist die Aussicht von diesem sanften Voralpenbuckel unverstellter und weitreichender und so genießen wir die Aussicht entsprechend. Heute ist der Andrang auf diesen Berg enorm, sogar Mountainbiker ist hier oben.
 
Für den Weiterweg zum Blomberghaus folgen wir dem grasigen Rücken des Heigelkopfs in nördlicher Richtung. Die Pfadspuren führen uns in eine Senke hinunter. Wir wandern immer geradeaus durch ein Gatter hindurch und wandern über einen breiten Weg in einem Gegenanstieg zum Blombergkreuz auf dem Ostgipfel des Blombergs hinauf. Nun passieren wir das Holzkreuz und peilen immer am grasigen Rücken bleibend die vor uns liegende Wackersbergalm an. Hier müssen wir einen Umweg über die Almfläche machen, denn direkt an der Alm ist ein mächtiger Seilbahnkran aufgebaut, der gefällte Holzstämme aus dem Hang hochzieht  und dort ablagert. Kurz nachdem wir Alm passiert haben, erreichen wir den Aussichtspunkt am Blomberg mit Panoramatafel und Fernrohr.
Gleich nach dem Passieren des Aussichtspunkts treffen wir auf die Bergstation der Blombergbahn. Da die Blombergbahn heute in Betrieb ist, herrscht ein reger Verkehr von Halbschuhtouristen und sonstiges Ungeziefer. Ab hier beginnt auch der Skulpturenweg, der bis zum Blomberghaus leitet. Wir folgen weiter dem breiten Forstweg, der uns leicht abwärts und schließlich in einem Linksbogen mit kleinem Gegenanstieg zum Blomberghaus bringt.
Meine Begleiterin will hier unbedingt eine Rast einlegen, obwohl es auf der Terrasse schlimmer zugeht wie auf dem Oktoberfest. Mühsam ergattern wir uns 2 Plätze und lassen uns das Weißbier und ein Schmalzbrot schmecken.
 
Nach der verdienten Einkehr folgen wir dem breiten Weg weiter in südöstlicher Richtung. Zehn Minuten nach dem Verlassen des Blomberghauses treffen wir auf einen Schilderwald mit grünen Wegweisern. Hier verlassen wir den Fahrweg nach links und schlagen den Waldpfad in Richtung Zwiesel ein. Wir hatten gedacht, dass es hier ruhiger wird. Gedacht und … ist zweierlei. Ganze Ströme von Wanderern kommen uns entgegen.
Nach weiteren fünf Minuten treffen wir wiederum auf eine Weggabelung. Hier biegen wir schräg rechts ab und steigen nun etwas steiler werdend den bewaldeten Rücken des Zwieselbergs hinauf. Nach etwa zehn Minuten lichtet sich der Wald und wir folgen dem Rücken zum schon bald erkennbaren großen Gipfelkreuz des Zwieselbergs empor. Die Aussicht vom Zwieselberg ist für solch einen kleinen Voralpenhügel überraschend schön und weitreichend. Der Blick reicht über die Voralpennachbarschaft bis weit hinein ins Karwendel und zum Wettersteingebirge, sogar der Großvenediger überm Inntal war sichtbar. Aber was nutzt die schönste Aussicht, wenn man sie nicht in Ruhe genießen kann. Da geht es uns heute so wie dem Winterbaer, wenn er auf den “Teufel“ steigt. Nach 2 bis 3 Gipfelfotos verlassen wir rasch wieder den Gipfel und folgen dem ausgetretenen und ausgewaschenen Pfad über den Ostrücken hinunter zur Speckeralm. Hier ist es erstaunlich ruhig. Kein Wunder, die Hütte ist geschlossen.
Wir überlegen nun, ob wir den direkten Abstieg ins Tal und in den Schatten machen sollen, oder über den Höhenrücken weitergehen sollen, über die Gassenhoferalm und von da ins Tal. Der Entschluss steht schnell: Die meisten Wanderer und solche die es sein wollen steigen direkt ab, also nehmen wir den Weg über den Höhenrücken.
So wandern wir wieder in westlicher Richtung wieder zurück bis da wo der Südabstieg des Zwieselbergs herunterkommt. Hier biegen wir nach Norden ab und folgen den Wegweisern Richtung Waldherralm. Immer auf dem breiten Höhenrücken, teilweise durch Wald, erreichen wir nach einer knappen halben Stunde die Gassenhoferalm. Ab hier wird es für uns ernst, es hinunter ins Tal, aber bei weitem nicht so steil wie beim Direktabstieg von der Speckeralm. Und was besonders wichtig ist: Wir überholten nur 4 Wanderer und das bei einem insgesamt eineinhalbstündiger Wanderung zurück zur Waldherralm.
So erreichen wir um 16:45 Uhr die Waldherralm.  Wir laden die Rucksäcke in Auto und steigen die paar Meter hoch zur Alm und genehmigen uns noch ein ausgiebiges Abendessen auf der Terrasse. Es war sehr ruhig hier, da die Terrasse schon teilweise im Schatten lag und die meisten Touristen schon abgezogen waren.
 
Eine wunderschöne einfache Bergwanderung klingt hier aus, die uns über drei sanfte Voralpengipfel geführt hat. Nur eines sollte man nicht machen: An einem Sonntag bei schönen Wetter diese Runde gehen.
 
Wanderer:  Ursula und Karl + (die Plüschtiere – Leo II + Winterbär Uschi + Susi)

Region:  Bayerische Voralpen

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Tourengänger: Gemse


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