Grande Pointe des Planereuses

t2star, gerade im Familienurlaub im Val Ferret, hatte zur Bergtour geladen und Omega3 und ich waren selbstverständlich sofort mit von der Partie. Das eigentliche Ziel hierbei sollte am Folgetag  Le Portalet werden, wozu es aber nie kam. Doch dazu mehr im Bericht über Tag 2. Für den heutigen Tag stand zunächst der Hüttenzustieg zur Cabane de Saleina und noch der Aufstieg auf den Grande Pointe des Planereuses auf dem Programm:

Hüttenzustieg (1450hm, 6km, 4h, T4)
Mit dem Auto kann man zwar normalerweise bis P1330 fahren, jedoch war das letzte Stück bei uns aufgrund von Bauarbeiten gesperrt, weswegen wir schon 100hm weiter unten bei P1243 unser Auto am Straßenrand zurückließen.
So ging es zunächst auf der Straße bis P1330 und dort nach links über den Fluss auf den schönen Wanderweg auf der orographisch rechten Flussseite ... diesen Fachausdruck wollte ich schon immer mal benutzen ... :-)

Diesem rot-weiß markierten Weg folgt man nun immer weiter, überwindet eine mit Ketten und viel Eisentritten gesicherte Steilstufe, wonach man in einer für 2000m ungewöhnlich üppigen dschungelartigen Vegetation landet. Zuletzt hat man auf der Seitenmoräne des tief unten liegenden Glacier de Saleina die Hütte auf dem Felsvorsprung stetig vor Augen, welche wir nach gut 4 Stunden erreichen. Kurz vor Schluss gibt es zum Wanderweg eine kurze ebenfalls markierte Variante, welche nicht direkt an den Felsen der Clochers entlangläuft, sondern rechts über die kleine Moräne nach oben führt um sich dann wieder mit dem eigentlichen Weg zu vereinen. Wie man am gps sehen kann, wählten wir die Variante.

Zur Wegmarkierung sei noch anzumerken, dass der Weg früher blau-weiß markiert war (man erkennt deutlich alte Markierungen) und dies laut Schweizer Landeskarte auch noch ist. Aufgrund der klettersteig-ähnlichen Steilstufe ist die Bewertung meiner Ansicht nach auch klar bei T4, was eine blau-weiße Markierung bedingt ... keine Ahnung wieso die Markierungen vor Ort geändert wurden ...

hikr.org-Erstbesteigung (450hm, 4km, 4h, T5)
Nach kurzer Rast geht es mit leichteren Rucksäcken von der Hütte der Wegspur folgend nach Südwesten. Hier gibt es nun 2 Möglickeiten wie man auf den markanten Sattel, welcher in der 1:25000 Karte direkt beim Bindestrich vor "Pointe" liegt, kommt. In Laufrichtung kann man zum einen die nördlich liegende Felsrippe auf Schutt und Schneefeldern rechts umgehen und von Süden den Sattel erklimmen oder eben direkt über den Gletscherrest, wozu es je nach Ausaperung Steigeisen und Pickel benötigt. Wir wählten im Aufstieg die erstere und im Abstieg die letztere Variante (siehe auch gps Track).

Am Sattel angekommen folgt man erst kurz dem Grat, quert dann aber nach rechts in die leider doch sehr brüchige Flanke, über die man den Gipfelgrat erreicht. Die weitere Kletterei (I) ist nun ein wahrer Genuss. Über festes Blockwerk erreichen wir nach 2 Stunden den höchsten Punkt in der Felsbastion des Grande Pointe de Planereuses.
Das Panorma ist leider durch aufziehende Wolken getrübt und wir machen uns bald an den Abstieg um nach fast 2000hm Aufstieg unser wohlverdientes Bier auf der Cabane zu genießen ...

Nach einer geruhsamen Nacht stand am Tag 2 das eigentliche Ziel  Le Portalet bevor, was sich so aber nicht durchführen ließ ...