Auf Schottlands höchste Gipfel


Publiziert von frmat , 3. November 2013 um 19:07.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum:30 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 8 Tage

Viel gesehen hatte ich dieses Jahr ja bereits. Aber viel Ferien bedeuten zum Glück viel Zeit für Urlaub :) Die Herbstferien boten nochmal Gelegenheit für eine schöne Tour. Bereits im Sommer entschieden wir uns, die schottischen Highlands zu bereisen. Zwar nicht die optimale Reisezeit für diese Region, aber Regen und Nebel hats dort ja ohnehin fast immer, und die Nähe zum Meer ließ auf einigermaßen milde Temperaturen hoffen (dachte ich zumindest ;) )

Samstag, 26.10.13: Basel - Edinburgh
Direkt nach der Arbeit gings günstig und schnell mit Easyjet nach Edinburgh. Über Europcar hatten wir dort einen Mietwagen gebucht, wie sich herausstellte doch keinen Golf sondern einen Vauxhall Meriva. Machte auf den ersten Blick einen sehr gepflegten und guten Eindruck. Wie sich später herausstellte war der Eimer aber die letzte Schrottmühle (s. 31.10.). Die Fahrt im Linksverkehr sorgte dann für den ersten Adrenalinkick, auch bei anderen Autofahrern, die wir passierten :D
Eine tolle Unterkunft bietet das Castle Rock Hostel, direkt an der Festung gelegen. Die Stadt gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Für mehr als eine ausgedehnte Tour durch die Pubs reichte die Zeit leider nicht. Danach war wenigstens der Adrenalinspiegel wieder im Normalbereich...

Sonntag, 27.10.13: Edinburgh - Aviemore
Durch die verregneten Highlands  - inkl. einem Besuch in einer Whiskybrennerei - gings an diesem Tag nach Aviemore, dem schottischen Skisportzentrum, ordentliches Youth Hostel.

Montag, 28.10.13: Cairngorms, Ben Macdui
Heute stand der erste Berg auf dem Programm. Das Wetter an diesem Morgen war durchaus vielversprechend als wir mit dem Auto zur Skistation aufbrachen. Dort befindet sich auf ca. 600m ein großer Parkplatz und rundherum alle hässlichen Erscheinungen des Wintersportbetriebs. Glücklicherweise ist man als Wanderer schnell aus dem Zirkus raus und kann bereits nach wenigen Minuten die herrliche Natur der Highlands genießen. Wenn, ja wenn da das Wetter nich wäre. Ungefähr eine Stunde lang blieb es angnehm windstill und trocken. Aber was dann binnen Minuten passierte ist wohl sehr typisch für diese Region. Zwischen schwitzen und frieren liegt in Schottland nicht viel und auf ca. 1100m (streckenmäßig ungefähr die Hälfte) begann es heftig zu regnen und zu stürmen. Nun gut, wir waren auf schlechtes Wetter vorbereitet, doch nicht so ganz auf die derart grimmige Kälte. Schlotternd mühten wir uns noch etwa 90min hinauf zum zweithöchsten Schotten, den wir dann bei ca. 20m Sicht nach knapp 3h erreichten.
Im Abstieg zeichnete sich dann eine leichte Wetterbesserung ab (hielt ungefähr 10min), die wir gleich noch zur Besteigeung des leicht erreichbaren und sehr lohnenden Cairn Loan nutzen. Dieser Gipfel bildet den höchsten Punkt eines steilen Kares und ist vom üblichen Weg aus in 20min zu erreichen. Als Abstieg wählten wir einen alpinen Steig (T3, sonst T2) auf der nordöstlichen Seite, der bei den nun wieder schlechten Bedingungen nochmal für Spannung sorgte. Nach insgesamt knapp 6h erreichten wir völlig durchnässt und frierend wieder unser Auto. Der Abend im Skiing Doo (sehr schöner Pub in Aviemore) entschädigte für das Wetter...

Dienstag, 29.10.13: Aviemore - Loch Ness - Fort William
Wieder ein Fahrtag. Loch Ness, der Klassiker. Wenig empfehlenswert, zum Glück regnete es fast den ganzen Tag. Übernachtung im Glen Nevis Youth Hostel, ganz nett.

Mittwoch, 30.10.13: Ben Nevis
Heute stand der Höhepunkt des Urlaubs auf dem Programm. Und wir hatten auch noch verhältnismäßiges Traumwetter. Bis auf die letzte halbe Stunde haben wir alles im trockenen geschafft.
Der Weg startet direkt bei der Jugendherberge und ist bis obenhin nicht zu verfehlen. Über weite Strecken ist er sogar mit Steinplatten treppenartig ausgebaut (T2). Insgesamt ist der Berg keine allzu große Herausforderung, allerdings startet man fast auf Meereshöhe und hat somit stramme 1325m zu überwinden. Bis zum Junction Point war es sogar windstill. Hier hatten wir nach 70min bereits knapp die Hälfte geschafft. Dort befindet sich ein schöner See, der im Sommer vielleicht sogar zum Baden einlädt. Nach einer kurzen Pause stiegen wir im aufkommenden Wind gleich weiter zu den vielen Serpentinen, die einen nun bis zum Gipfelaufbau begleiten. Blöd bei Gegenwind, herrlich bei Rückenwind. Dann bläßts einen fast den Hang hinauf. Die obersten 200m steckten leider im Nebel, es war auch etwas Schnee gefallen, aber so kurz vorm Ziel stört das auch nicht mehr. Oben angekommen schauten wir etwas ungläubig auf die Uhr, mit 2:50h waren wir deutlich schneller als geplant, der Rückenwind leistete offenbar gute Dienste. Auf dem Gipfel steht ein kleines Hüttchen, dass für einige Minuten Schutz vor Kälte und Sturm bot. Und dann gings im Eiltempo zurück. V.a. die Serpentinen sind im Abstieg sehr schnell überwunden. Am Junction Point wurde es dann noch einmal richtig gemein. Mit Windböen, die einen immer wieder vom Weg drängten und die Lungen zupressten, zeigte Ben Nevis dann doch noch, dass er trotz deiner geringen Gipfelhöhe ein ernstzunehmendes Ziel ist. Nach insgesamt 4:30h standen wir pitschnass wieder vor der Jugendherberge. Trotz des abschließenden Regens ein ganz toller Tag am Top of UK!

Donnerstag, 31.10.13: Fort William - Loch Lomond
Langsam gings zurück in Richtung schottischer Hauptstadt. Die Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Verwundert woher das Wasser im Auto kam, begannen wir die Fahrt in heftigem Regen. Der Regen ging dann auch gleich durch, und zwar DURCH die Windschutzscheibe dieser Schrottmöhre von Vauxhall! Äußerst nervig! Am Loch Lomond (wunderschöne Landschaft) legten wir noch einen Zwischenstopp ein und fanden im Oak Tree Inn in Balmaha eine hervorragende Unterkunft.

Freitag/Samstag, 1./2.11.13: Edingburgh
Heute morgen hatten wir einen kleinen See im Auto. Kein Scherz. Die Fußräume zeigten große Pfützen und auch sonst war alles nassgeregnet. Unfassbar, wenn man bedenkt, dass diese Schleuder auch noch 185€ gekostet hat. Daher führte der erste Weg zurück zum Flughafen wo man uns gleich ein Auto gab, dass seinen Namen auch verdient. Wenigsten haben Sie uns das Spritgeld erlassen, also ein kleines Plus für Europcar.
Wieder besser gestimmt konnten wir Edinburgh nun mit etwas mehr Zeit genießen. Und das sollte man auch tun, wirklich eine wunderschöne Stadt!

Sonntag, 3.11.13: Edinburgh - Basel
Nach dem tollen Wochenende hieß es heute Abschied nehmen von Schottland. Eine sehr schöne Gegend, die ich sicher irgendwann noch einmal besuchen werde!

Die fünf Gipfel:
Schottland: Ben Nevis
Irland: *Carrauntoohill
Nordirland: *Slieve Donard
England: *Scafell Pike
Wales: *Snowdon

Tourengänger: frmat


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