Höfats Süd-Ost-Gipfel: fast ohne Graskontakt auf den Grasberg
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Diese "Mutter alles Grasberge" stand bei mir schon lange auf dem Programm. Eigentlich zwar als Überschreitung, da ich als Münchner aber leider fast nie ins Allgäu komme und daher die Materie Steilgras noch zu weng kenne, habe ich mir die Travers dann alleine doch nicht zugetraut... So wurde es halt der "Normalweg" auf den Süd-Ost-Gipfel (so nennt ihn zumindest der AVF Allgäuer Alpen).
Start um 8:00 Uhr mit dem Radl am Parkplatz Renksteg in Oberstdorf. Nach einer Stunde z.T. recht steilem Bergradln dafür aber auf hervorragender Straße, ist die malerisch gelegene Dietersbachalpe erreicht. Die Verwendung eines Radls ist auf jeden Fall zu empfehlen, andernfalls muss man bestimmt die doppelte Zeit einplanen.
Der Weiterweg zum Älpelesattel ist recht steil und trotz der späten Jahreszeit - dem Föhn sei's gedankt - ziemlich schweißtreibend, aber problemlos. Um 10:00 Uhr Ankunft am Sattel und erster Blick auf das Ziel des Tages. Von hier aus sieht der gut einzusehende Weg auf den Gipfel wirklich beeindruckend steil und ausgesetzt aus. Verständlich, dass es fast 50 Jahre bis nach der Erstbesteigung des Westgipfels gedauert hat, bis sich jemand da rauf gewagt hat!
Bevor es richtig spannend wird, geht es jedoch erst noch recht gemütlich auf dem tief ausgetretenen Pfad (Orientierung ist überhaupt kein Problem!) dahin, bis man einen Gratkopf mit grandioser Aussicht und kleinem Kreuz erreicht. Bis hierhin kann wohl jeder einigermaßen erfahrene Wanderer gehen (etwa T3).
Ankunft um 10:45 - kleine Frühstücks- und Fotopause: Einen besseren Blick auf den Rädlergrat bekommt man kaum!
Der Weiterweg wird dann zwar kontinuierlich steiler, bleibt aber auch an kürzeren I-er Passagen gut zu kraxeln. Etwas überrascht war ich, dass ich zu keiner Zeit wirklich gezwungen war im Gras zu klettern. Der Weg ist so ausgetreten, dass es sich eher um "Erdklettern mit Felskontakten" handelt. Die Steilheit des Geländes fällt einem nur auf, wenn man sich umdreht... Und so war die klettertechnische Schlüsselstelle auch schnell erreicht. Ausgesetzt, ja, aber nicht sonderlich schwierig und vor allem sehr kurz, leitet die kurze Felsschneide zum Gipfel, Ankunft: 11:30 Uhr.
Dort stellte sich dann neben der Freude über die tolle Aussicht ehrlich gesagt ein wenig Verwunderung ein über die vielen Superlative, mit denen diese Tour oft versehen wird, und der Gedanke: "War's des scho?" ein. Aber halt: Ich hatte ja ursprünglich mal die Travers angepeilt, also nix wie los zum Abbruch richtung 2. Gipfel! Und endlich, da kam das große "Wow!"
Der Blick in die Nordwand und ins rote Loch ist wirklich atemberaubend und in die Scharte hinabzuklettern sah zwar technisch machbar aus, ist aber dermaßen ausgesetzt, dass ich allergrößten Respekt für diejengen habe, die sich das zutrauen! Mir war's dann doch deutlich zu viel - besser erst mal in der anderen Richtung gehen. Und so blieb zum Abstieg sinvollerweise nur der Aufstiegsweg, obwohl auch der steile Pfad hinab zur Bergwachthütte seinen Reiz hätte.
So oder so heißt es noch mal eine halbe Stunde sauber gehen, dann war der erwähnte Gratkopf und damit einfacheres Gelände wieder erreicht. Um den unnötigerweise mitgenommenen Pickel mal in der Hand gehabt zu haben, habe ich mir dann noch eine steile aber im weiteren Verlauf nicht absturzgefährdete Grasflanke gesucht und da ein Bisschen rumgepickelt - ein Bisschen wie Eisklettern bei 25°C....
Der Weiterweg war dank Radl schnell geschehen und so kam ich um halb zwei schon wieder am Parkplatz an.
Fazit: Eine schöne Tour, die ich mir ehrlich gesagt schwieriger vorgestellt hatte. Um nicht missverstanden zu werden: ab dem Gratkopf hätte jeder Fehltritt wohl fatale, explizit: tödliche (!), Folgen und die Schrofenkraxelei ist in dieser Ausgesetztheit auch nur etwas für erfahrenere Bergsteiger. Man benötigt auf diesem Weg aber keine echten "Grasskills", wohl aber einen absolut sicheren Tritt und Freude an Luft unterm Hintern. Dann ist's ne klasse Tour und sehr zu empfehlen.
PS.: Die Travers bleibt natürlich mehr denn je auf meinem alpinen Wunschzettel...
Start um 8:00 Uhr mit dem Radl am Parkplatz Renksteg in Oberstdorf. Nach einer Stunde z.T. recht steilem Bergradln dafür aber auf hervorragender Straße, ist die malerisch gelegene Dietersbachalpe erreicht. Die Verwendung eines Radls ist auf jeden Fall zu empfehlen, andernfalls muss man bestimmt die doppelte Zeit einplanen.
Der Weiterweg zum Älpelesattel ist recht steil und trotz der späten Jahreszeit - dem Föhn sei's gedankt - ziemlich schweißtreibend, aber problemlos. Um 10:00 Uhr Ankunft am Sattel und erster Blick auf das Ziel des Tages. Von hier aus sieht der gut einzusehende Weg auf den Gipfel wirklich beeindruckend steil und ausgesetzt aus. Verständlich, dass es fast 50 Jahre bis nach der Erstbesteigung des Westgipfels gedauert hat, bis sich jemand da rauf gewagt hat!
Bevor es richtig spannend wird, geht es jedoch erst noch recht gemütlich auf dem tief ausgetretenen Pfad (Orientierung ist überhaupt kein Problem!) dahin, bis man einen Gratkopf mit grandioser Aussicht und kleinem Kreuz erreicht. Bis hierhin kann wohl jeder einigermaßen erfahrene Wanderer gehen (etwa T3).
Ankunft um 10:45 - kleine Frühstücks- und Fotopause: Einen besseren Blick auf den Rädlergrat bekommt man kaum!
Der Weiterweg wird dann zwar kontinuierlich steiler, bleibt aber auch an kürzeren I-er Passagen gut zu kraxeln. Etwas überrascht war ich, dass ich zu keiner Zeit wirklich gezwungen war im Gras zu klettern. Der Weg ist so ausgetreten, dass es sich eher um "Erdklettern mit Felskontakten" handelt. Die Steilheit des Geländes fällt einem nur auf, wenn man sich umdreht... Und so war die klettertechnische Schlüsselstelle auch schnell erreicht. Ausgesetzt, ja, aber nicht sonderlich schwierig und vor allem sehr kurz, leitet die kurze Felsschneide zum Gipfel, Ankunft: 11:30 Uhr.
Dort stellte sich dann neben der Freude über die tolle Aussicht ehrlich gesagt ein wenig Verwunderung ein über die vielen Superlative, mit denen diese Tour oft versehen wird, und der Gedanke: "War's des scho?" ein. Aber halt: Ich hatte ja ursprünglich mal die Travers angepeilt, also nix wie los zum Abbruch richtung 2. Gipfel! Und endlich, da kam das große "Wow!"
Der Blick in die Nordwand und ins rote Loch ist wirklich atemberaubend und in die Scharte hinabzuklettern sah zwar technisch machbar aus, ist aber dermaßen ausgesetzt, dass ich allergrößten Respekt für diejengen habe, die sich das zutrauen! Mir war's dann doch deutlich zu viel - besser erst mal in der anderen Richtung gehen. Und so blieb zum Abstieg sinvollerweise nur der Aufstiegsweg, obwohl auch der steile Pfad hinab zur Bergwachthütte seinen Reiz hätte.
So oder so heißt es noch mal eine halbe Stunde sauber gehen, dann war der erwähnte Gratkopf und damit einfacheres Gelände wieder erreicht. Um den unnötigerweise mitgenommenen Pickel mal in der Hand gehabt zu haben, habe ich mir dann noch eine steile aber im weiteren Verlauf nicht absturzgefährdete Grasflanke gesucht und da ein Bisschen rumgepickelt - ein Bisschen wie Eisklettern bei 25°C....
Der Weiterweg war dank Radl schnell geschehen und so kam ich um halb zwei schon wieder am Parkplatz an.
Fazit: Eine schöne Tour, die ich mir ehrlich gesagt schwieriger vorgestellt hatte. Um nicht missverstanden zu werden: ab dem Gratkopf hätte jeder Fehltritt wohl fatale, explizit: tödliche (!), Folgen und die Schrofenkraxelei ist in dieser Ausgesetztheit auch nur etwas für erfahrenere Bergsteiger. Man benötigt auf diesem Weg aber keine echten "Grasskills", wohl aber einen absolut sicheren Tritt und Freude an Luft unterm Hintern. Dann ist's ne klasse Tour und sehr zu empfehlen.
PS.: Die Travers bleibt natürlich mehr denn je auf meinem alpinen Wunschzettel...
Tourengänger:
Tobiwan
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