Nüenchamm 1904m


Publiziert von Bergmuzz , 27. Oktober 2013 um 15:44.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:26 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:Mullern - Fedensattel - Leiststock - Nüenchamm - Stöckli - Rietegg - Mullern
Kartennummer:237T Walenstadt 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo

Eine wahre Perle dieser Schmal Leist.

Auch heute nutzten wir das schöne und doch immer noch sehr warme Wetter aus um nochmals eine Tour zu absolvieren und zwar eine wahre Perle. Der Nüenchamm! Jetzt denkt sich sicher jeder „aber hallo?“ Ja klar der Nüenchamm ist auf den normalen Bergwegen sicher keine Perle. Da gebe ich euch ja Recht. Aber wenn man das Ganze über den „Schmal Leist“ mit dem Leiststock absolviert dann wird die ganze Tour zu einer wahren Voralpenperle. Mit IR und Regio sind wir bis nach Näfels-Mollis gefahren und haben dort auf ein Mobility Gefährt gewechselt und sind mit diesem hinaus bis nach Mullern gefahren. Parkiert haben wir auf dem Parkplatz Chängelboden. Das ist übrigens der einzige öffentliche Parkplatz auf Mullern. Die Parkplätze beim Bergrestaurant Alpenrösli sind ausschliesslich für Gäste reserviert. Etwas anders sieht es sicher am Montag und Dienstag aus wenn das Alpenrösli geschlossen hat.
 
Vom Parkplatz sind wir dann losmarschiert zu unserem ersten Etappenziel dem Hofalpli. Dort beginnt auch die Signalisation des Bergwegs „Schmal Leist“. Die schön gemachten Schilder haben leider teilweise stark gelitten. Die Markierungen sind aber überall sehr gut sichtbar. Vom Hofalpli steigen wir zuerst etwas weglos die Schneise im Wald hinauf bis sich der Wald lichtet. Danach folgt ein schöner Pfad der sich sehr geschickt den Hang hinauf windet bis auf den Fedensattel. Beim Betreten des Fedensattels tritt schlagartig der gewaltige Mürtschenstock in Erscheinung. Was für eine imposante Berggestalt. Ich muss dort wieder hinauf siehe -> Link . Auf dem Fedensattel machen wir dann zuerst mal eine Pause und geniessen die mittlerweilen strahlende Sonne.

Danach folgen wir den weiss-blau-weissen Markierungen querend unter den ersten Felszacken hindurch zu einer Grassrinne in der wir auf den Grat aufsteigen. Der weitere Verlauf auf und neben dem Grat bis zum Leiststock ist ein wahrer Leckerbissen. Vor allem wenn man wie wir auch noch die die kleinen Felszacken teilweise mitüberklettert. Es hat immer mal wieder ausgesetzte Stellen und kleiner Kraxelstellen vor allem auch an den Felszacken die aber den III Grad nicht übersteigen. Folgt man einfach den Markierungen und dem Pfad dann übersteigt das ganze T4+ nicht und ist eigentlich ohne Kletterei zu machen vor allem, da es jetzt überall neue Ketten hat. Etwas knackiger dürfte das Ganze werden wenn die steilen Grasflanken feucht oder sogar nass sind. Dann würde ich dringend von der Begehung abraten. Im Aufstieg zum Leiststock ist dann noch die Schlüsselstelle des „Schmal Leist“ zu meistern. Die steile fast senkrechte Grassrinne hinauf auf den Grat. Diese weisst ebenfalls eine ganze Reihe von neuen Ketten auf. Ich habe aber bewusst auf die Benutzung der Ketten verzichtet damit auch noch mein Pickel etwas zu tun hatte und ich die Route so begehe wie sie einmal war. Wer sich im T5 Gelände wohl fühlt und Erfahrungen hat meistert diese Rinne ohne Probleme. Nach der Rinne stehen wir dann auch schon auf dem Gipfel des Leiststocks.

Nach einem Wipfelschuss und etwas Geocaching nehmen wir noch den letzten Abschnitt des Grates bis auf den Nüenchamm in Angriff. Dieser ist deutlich einfacher und bewegt sich etwa im Bereich T3+. Der Pfad ist gut ausgetreten und deshalb die Route einfach zu finden. Wir sind aber auch hier nicht direkt dem Pfad gefolgt sondern haben die beiden Felszacken noch erklettert. Vor allem der erste bietet wahre Genusskletterei im II Grad. Der Zweite Felsaufschwung bot uns dann noch etwas botanische Kletterei.  Danach folgten wir einfach dem Pfad die letzte Rinne hinauf auf dem Nüenchamm. Auf dem Nüenchamm stand dann nochmals eine ausgiebige Pause an.

Für den Abstieg wählten wir die Route über das Stöckli. Diese entpuppte sich dann auch als die heutige Schlüsselstelle. Die drei Köpfe, die vom Nüenchamm zum Stöckli überschritten werden müssen weisen dazwischen immer Scharten auf. Zusätzlich war die ganze Sache doch eher exponiert und auf der Schattenseite sehr feucht. Ich kann diese Route vom Nüenchamm her nicht empfehlen. Besser ist es sicher das Stöckli von der Seite Oberst Nüen her zu besteigen. Nach diesem kurzen Abstecher ging es dann auf dem Bergwanderweg weiter bis zum Wegweiser Rietegg. Dort nahmen wir den unmarkierten aber eingezeichneten Pfad auf der Landkarte hinunter nach Mullerenberg. Ein wirklich sehr schön angelegter Weg der in Kehren den steilen Wald hinab führt. Nach der Umgehung einer Mutterkuhherde bei Mullerenberg standen wir auch schon bald wieder bei unserem Gefährt.
 
Fazit: Eine wahre Perle direkt in meiner Nähe. Auch wenn die Gipfel nicht durch ihre Höhe glänzen ist die ganze Tour doch eine anspruchsvolle aber genussvolle Sache. Wenn man wie wir noch gewisse Felszacken überklettert steigt die Schwierigkeit auf T5 II. Ansonsten kommt man mit einem T4+ I aus denke ich. Schlüsselstelle ist klar die steile Grassrinne kurz vor dem Leiststock. Die Route „Schmal Leist“ ist aber mit neuen Ketten ausgerüstet. Ebenfalls nicht zu empfehlen ist die Besteigung des Stöckli vom Nüenchamm her. Dort müssen mehrere Höcker überklettert werden.

Bergmuzzä Tourenbericht:
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=201

Tourengänger: Bergmuzz, Gebi


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