Raffelspitze (2324m) - kleines Juwel im Karwendel


Publiziert von Daniel87 , 27. Oktober 2013 um 18:10.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:22 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Scharnitz-Angeralm-Bäralplsattel-Raffelspitze-Hochkar-Angeralm-Scharnitz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von München über Mittenwald bis kurz vor Scharnitz; dort kostenloser Parkplatz

Da der Neuschnee der zurückliegenden Tage in den mittleren Höhen schnell verschwand, herrschten wieder die Rahmenbedingungen, die für eine schwierigere Karwendeltour, in diesem Fall die Überschreitung der Raffelspitze, angemessen waren.
Die Raffelspitze selbst ist nicht besonders auffällig, vielmehr zeichnet sie sich durch ihren schönen Felsgrat, ihre Abgelegenheit und die Ruhe, die sie ausstrahlt, aus. Der Aufstieg war sehr kontrastreich, insbesondere die winterlichen Nordwände der Hauptkette und die sanften Berge am nördlichen Horizont sind ein Blickfang. Der südwestliche Abstieg durch das Geröll des Hochkares ist mit Ski sicher ansprechender.
 
Mit dem Fahrrad ging es von Scharnitz wieder einmal in die scheinbar unendlichen Weiten des Karwendelgebirges. Diesmal sollte es durch das Karwendelbachtal bis zur Angeralm gehen um von dort aus, auf dem gut erkennbaren Jagdsteig zum Bäralplsattel hinaufzusteigen.
 
Am Bäralplsattel hält man sich westlich, bis man eine mit Drahtseil gesicherte kleine Felswand erreicht, welche auch mit ein wenig Höhenverlust umgehbar ist. Dieses Seil macht nicht mehr den allerbesten Eindruck ist aber als zusätzlicher Griff ganz gut brauchbar, da einen der Fels leicht nach außen abdrängt. Über Wiesengelände geht es weiter zu einer deutlich sichbaren Felsrinne (II). Oben angekommen weiter am Grat entlang (zum Teil Gehgelände); es folgt nur eine Graterhebung, welche man rechterhand unschwierig überquert. Der letzte Felsabschnitt weist das anspruchsvollste Gelände auf. Nach einigen Absätzen folgt eine kurze Querung nach rechts hinüber (T6-). Später dann noch eine kurze Kletterstelle (II) und der Gipfel erscheint, welchen man auch bald erreicht. Der Grat ist nun im weiteren Verlauf bis zum Ziel weniger felsig und mit Grasmatten durchsetzt.

Der Abstieg über das Hochkar ist nun im Grunde leicht, aber auch unangenehm (Geröllfeld), nur am Anfang eine kurze Passage (I). Unten dann durch den Wald rüberqueren und noch kurz über die Forststraße zurück zum Fahrradparkplatz bei der Angeralm.

Oben tobte ein kalter und starker Föhnsturm, was für das Verweilen nicht gerade von Vorteil war. Das Gipfelbuch ist zwar vorhanden, aber ein wenig durchnässt. Im Jahr 2011 findet man neun Einträge, darunter viele bekannte Namen. Die Jahre danach sind die Begehungen mit nur noch etwa drei Einträgen pro Jahr signifikant zurückgegangen.
In Bezug auf die Wegfindung ist die Tour nie wirklich schwer. Unten angekommen mahnte mich noch ein Förster an, ich solle doch zu dieser Zeit nicht durch das Hochkar absteigen, bezüglich der Wildfütterung in diesem Bereich?!? Wortlaut in etwa: "Das haben wir ganz gerne". *Hier und *hier gibt es noch zwei schöne Berichte zu dieser Tour.

Der erwähnte Förster hat mich nun nachträglich sehr freundlich angeschrieben und gebeten darauf hinzuweisen, dass das Hochkar und der südlich anschließende Wald unter der Raffelspitze vom 01.11. bis 31.03. primär dem Wildschutz (ungestörte Überwinterung) dient und aus diesem Grund von einer Begehung in diesem Zeitraum unbedingt abzusehen ist. Danke! (Das Hochkar ist ohnehin nicht besonders lohnend) 

Tourengänger: Daniel87


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