trotz frühen Wintereinbruchs: prächtige Herbsttour aufs Fellihorn


Publiziert von Felix , 22. Oktober 2013 um 13:39. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:19 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1425 m
Abstieg: 1425 m
Strecke:Gurtnellen, Haltestelle Fellital - P. 786 - Unter Felliberg - Ober Felliberg, P. 1138 - Hütten - P. 1318 - P. 1362 - Treschhütte - Wildhüterhütte Fellihorn - Fellihorn | Taghorn - Wildhüterhütte - Treschhütte - Ober Felliberg - P. 1044 - P. 786 - Haltestelle Fellital
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Zell, Autobahn Sursee - Amsteg, nach Gurtnellen, Haltestelle Fellital
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW ab Haltestelle Fellital via Autobahn Amsteg - Erstfeld, nach Bürglen
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Waldhof Bürglen
Kartennummer:1212

Unter der Autobahnbrücke bei der Haltestelle Fellital machen wir uns bei entsprechend unangenehmen Lärm im schattigen Tal der Reuss auf den mit 3 h veranschlagten Hüttenzustieg. Wie wir wenig später auf der Fahrstrasse in den Wald eintauchen, schwächt sich der Geräuschpegel ab. Wo wir uns dem arg tiefen Fellitobel des Fellibaches nähern, erblicken wir ein grosses Warnschild „Skifahrer Absturzgefahr“ - und wenige Meter hinter der echt gefährlichen Stelle (nun mit einem hohen Maschendraht-Geflecht gesichert) eine kleine schmucke Kapelle …

 

Hier beginnt, deutlich ausgeschildert, die offizielle „Abkürzung“ zur SAC-Hütte: steil geht es nun im Wald auf schmalen Weg nach oben. Bald treten wir auf das Alpgelände von Unter Felliberg hinaus; am Waldrand entlang führt uns der Weg weiter nach Ober Felliberg, P. 1138, wo wir nun in etwas weniger ansteigendes Waldgelände eintauchen.

Ein schön ausgebauter Bergwanderweg leitet uns nun ins Tal hinein - mal hören wir den Fellibach nur, mal staunen wir ob der dynamischen Wasserstufen, mal bewegen wir uns auf flachen Alpwiesen in dessen Nähe - stets ein wildromantischer Gang dem viel Wasser führenden Bach entlang; auch wenn der Wind zeitweise kühl durch das nach wie vor im Schatten liegende Tal hinunterzieht.

 

Nach einer letzten steileren Stufe erreichen wir - nach exakt zwei Stunden - die renovierte und erweiterte Treschhütte; im neuen Anbau sind vor allem sanitäre Anlagen eingerichtet - die Gaststube ist die ursprünglich rustikale. Nach dem Kaffeehalt machen wir uns auf - endlich an die Sonne, welche nun die steile Ostflanke mit unserem Aufstiegsweg bescheint. Kurz steigen wir im steilen Grasbord an, danach folgt ein fantastischer ebenso steiler Aufstieg im Tannen-Föhrenwald, an vielen Heidelbeersträuchern (mit grossen reifen Beeren) vorbei und zwischen teilweise mächtigen Felsbrocken hindurch. Einige wenige Stellen sind sogar seilgesichert; diese Hilfestellungen sind heute, bei den hier trockenen Bedingungen und kaum vorhandener Absturzgefahr, nicht vonnöten.

 

Zügig - dem im Steilhang „rassig“ aufwärts strebenden Steig sei Dank - kommen wir voran, und gelangen anschliessend wieder in offeneres Gelände, in welchem wir, das Gipfelkreuz in Sichtweite, schliesslich nur sanft ansteigend unter dem Felsaufbau queren. Hier ergeben sich erste Schneekontakte; diese stellen jedoch keine Probleme dar: nur in wenigen kleinen Mulden oder zwischen grösseren Steinen hält sich hier an der Ostseite des Fellihorns der Schnee - im Gegensatz zur doch beachtlich und weit hinunter verschneiten Nordseite des Bristens und der nördlichen Fellilücke - stellt das Wandern auch hier grossen Genuss dar. Zu diesem tragen auch der blaue Himmel in Verbindung mit den teilweise kräftig roten Farben der Bodenbedecker dar.

An der Wildhüterhütte vorbei queren wir auf die Westseite und erhalten bereits hier einen formidablen Blick hinunter ins Tal der Reuss - und einen tollen in die verschneite Bergwelt bis hin zum Galenstock. Wir inspizieren zudem die Reste der ehemaligen Luftseilbahnstation, worauf wir über, hier, westseitig, hartgefrorene Schneeflächen zum kurzen, breiten Verbindungsgrat zum Gipfelaufbau stapfen.

Während die meisten die „offizielle“ Aufstiegsroute via kecken Steinmann und den Granitplatten auf der Südostseite zum Gipfelkreuz nehmen, steigen Ursula und Berghaesli direkt in der Anmarschrichtung, also von SW, auf. In beiden Fällen sind schöne, zwar nur kurze, einfache IIer-Stellen zu bewältigen.

Eine super Rundsicht - vor allem der benachbarte Bristen gefällt ausserordentlich - und das vorbildliche Herbstwetter geniessen wir; nicht jedoch eine Gipfelrast: dazu hat es auf den Gipfelfelsen zu wenig Platz …

 

Jene holen wir jedoch nach dem kurzen Abstieg bei der Wildhüterhütte nach; hier herrscht bestes T-Shirt-Wetter - so rasten wir gemütlich an der Südseite der schön gelegenen Klause mit Blick in den verschneiten Aufstieg zur Fellilücke (das wäre heute doch ein mühsames Stapfen durch schneegefülltes Geröll und Blockwerk gewesen).

Vorübergehend ziehen während des nachfolgenden Abstieges auf derselben Route Wolken vor die Sonne, doch nach der problemlosen Weg-Passage durch die lauschige Berg-Wald-Welt wieder in der Treschhütte angekommen, können wir auf der Terrasse noch für einige Minuten die Sonne geniessen, bevor sie sich hinter dem Felsgrat, welcher sich vom Fellihorn in südliche Richtung weiter- und hochzieht, verabschiedet.

 

Während Brigitta und Michael „expressmässig“ auf den eine Stunde früher fahrenden Bus „traben“, trinken wir gemütlich aus und „stromern“ ebenso auf demselben Weg durchs nun wieder schattige Fellital nach Ober Felliberg. Nun folgen wir der Fahrstrasse via P. 1044 nach Unter Felliberg und weiter zur Kapelle.

 

Bereits oberhalb von P. 786 erfreut uns wieder die nun Teile des Reusstals beleuchtende Sonne; die Westflanke des eben besuchten Fellihorn zeigt sich nun, nebst den Felspartien, mit herbstlich verfärbtem Wald in den abendlichen Sonnenstrahlen. Bei der Haltestelle Fellital verabschieden wir uns von Berghaesli, Michael, Urs und Verena: sie werden von einem Einheimischen bis zum Bahnhof Erstfeld gefahren - während wir uns aufmachen nach Bürglen, wo wir übernachten, und morgen mit Fraroe eine spannende Tour zu absolvieren gedenken …

 

Unterwegs mit Brigitta, Michael, Urs und Verena - Tour für den SAC Einsiedeln 


Tourengänger: Ursula, Felix, Berghaesli


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