Sighignola (1.314 m) - Balcone d´Italia, heute mit besonders klarer Fernsicht

Neuauflage einer Tour von Anfang Januar, diesmal mit Start in Arogno, also in verkürzter Form und auch leicht modifiziert: Kurze Wanderung und um so länger ausgedehnter Gipfel-Aufenthalt. Wobei Sighignola tatsächlich eher einem Balkon gleicht (wie auch im italienischen Beinamen) als einem Gipfel im üblichen Sinn.
 
Überaus lohnend und auch ein gutes Ziel, wenn höheren Orts bereits Schnee liegt. Und wenn dann auch noch klare Sicht herrscht, traumhaft!
 
In diesem Oktober hatte es im Süden ja noch mehr geschneit als bei uns im Norden. Ich war deshalb ein wenig unsicher, was zur Zeit machbar wäre. Andererseits sollte lt. meteo das schöne Herbstwetter im Süden ein, zwei Tage früher zurückkehren. Das wollte ich ausnutzen, aber im unteren bis mittleren Höhenbereich bleiben.
 
Anfahrt über den Gotthard eine Stunde später als sonst zumeist. Zu dieser Uhrzeit gab es keinen Bus von der näher gelegenen Bahnstation Maroggia-Melano nach Arogno. Wohl aber eine Station weiter von Capolago.
 
Beim Aussteigen in Capolago vermißte ich das sonst übliche Piktogramm für die Busstation. Nur die Bahn auf den Generoso war vermerkt. Drum war ich zunächst im Zweifel, ob der Zugang nicht vielleicht am anderen Ende des Bahnsteigs wäre.
 
War er aber nicht. Es gibt hier nur eine Unterführung. Fast hätte ich durch die Verzögerung durch diese Irritation, die vorherige Verspätung der S-Bahn und das hinderliche Gewusel der Monte Generoso-Passagiere den Bus verpaßt: Die Haltestelle ist nämlich auch eher unscheinbar. An der Durchgangs-straße, ohne Parkbucht und das Schild nicht knallgelb, ins Auge fallend wie bei den Postbussen, sondern in der gedeckten Farbe eines lokalen Busbetriebs. Auch einen Hinweis durch wartende Fahrgäste gab es nicht. Ich war der einzige, kam aber gerade noch so rechzeitig, daß ich dem Busfahrer noch ein Haltezeichen geben konnte.
 
An der Endhaltstelle in Arogno dann zunächst durch den Ortskern in westliche Richtung und die wenigen Höhenmeter hinauf zu dem „Pass“ mit der Kapelle von San Vitale.
 
Dort dann nach rechts abbiegen auf den zunächst noch asphaltierten Fahrweg, der lt. Wegweiser u.a. nach Pugerna führt. Dieser Wegweisung darf zunächst gefolgt werden. Allerdings ist das Zwischenziel nicht Pugerna selbst, sondern die höhergelegene Alpe di Pugerna, so ist sie zumindest auf der LK benamst. Vor Ort dagegen muß man statt dessen bei allen Abzweigen nach rechts darauf achten, ob da nicht an einem Baum ein eher improvisiert erscheinendes Holzschild mit der Aufschrift Alpetto angebracht ist. Denn dies ist der richtige Weg bzw. Steig.
 
Wenn man in vielleicht 100 m Entfernung das Gebäude der Alpe di Pugerna erblickt, biegt man bereits hier nach rechts ab auf den Grat. Zwar hat es keine eigentliche Wegspur, allerdings trifft man auf eine rudimentäre Markierung und unterwegs auch auf einen Wegweiser. Doch immer dem Gratverlauf folgend kommt man so oder so an sein Ziel.
 
Die dann folgenden zwei Stunden Aussicht und Sonnenschein waren ein Genuß. Ich hätte es auch länger auf diesem „Balkon“ aushalten können. Doch ich wollte meinen Bus um 17.00 in Arogno, jetzt direkt hinab nach Maroggia-Melano, nicht verpassen. Für den Abstieg dieselbe Route wie im Aufstieg.
 
Da ein Großteil der Route ab Ende des Fahrwegs in teilweise schlechtem Unterhaltungszustand ist und zugleich an manchen Stellen etwas ausgesetzt ist, habe ich die Tour wie bereits im Januar mit T3 bewertet, statt der sonst eigentlich ausreichenden T2.