El Cable


Publiziert von schimi , 13. Januar 2014 um 13:21.

Region: Welt » Spanien » Asturias
Tour Datum:16 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 

Von Potes führt eine reizvolle Straße (CA185) nach Westen und am Südrand der Picos de Europa entlang. Sie knickt am Ende nach Norden ab und endet in Fuente Dé. Dieser Platz markiert ein markantes trogförmiges Talende, wo es auf den ersten Blick kaum eine leichte Aufstiegsmöglichkeit nach Norden in den Nationalpark der Picos de Europa gibt. Nur schmale, steile und felsige Steige führen nach oben – und eine Seilbahn.

Optisch nicht mehr auf dem neuesten Stand, ja schon etwas nostalgisch kommen die beiden roten "Kisten" daher, die viel buntes Volk nach oben in die Felsenregion befördern. Oben angekommen steigen wir aus und genießen erst einmal den Blick zurück an den steilen Kabeln entlang nach unten. Dies machen wir in der Regel immer, damit die Menschenwalze erst mal ohne uns nach draußen rollen kann.

Sobald wir nach draußen treten, fällt uns die karge Umgebung auf. Deutlich lebensfeindlicher als in den Alpen auf gleicher Höhe präsentieren sich die Picos. Das Karstgebirge lässt die Entstehung von Seen kaum zu. Sehr schnell ist Oberflächenwasser im Untergrund verschwunden. Nicht umsonst heißt der Platz an der Talstation dann auch Fuente (Quelle) Dé, hier tritt das Wasser als Quelle wieder zu Tage.

Der breite Weg führt uns, zunächst mit vielen anderen Menschen nach Norden, noch näher an die steilen felsigen Regionen heran. Schnell macht die Schotterstraße einen Rechtsknick und an einem kleinen Pass (Horcadina de Covarrobres) gabelt sich der Weg. Wir gehen die rechte Route, die uns nach Nordosten führt und von den Felsregionen weg. Hinter dem Pass öffnet sich sogleich die Sicht nach Osten und Süden.
Dass wir heute gleich hier wieder den Weg nach unten antreten ist sicher eine gute Entscheidung, denn schon jetzt, lange noch vor Mittag, verdichten sich die Wolkenfetzen und beginnen die Felsen in Nebel zu hüllen.

Wir können die weiten Blicke aus den Bergen hinaus genießen; das ist auch notwendig, denn der Weg bietet dem Auge keinerlei optische Reize. Eine breite jeeptaugliche Schotterpiste beleidigt meine Augen und meine Seele. Nach einigen Minuten; es geht immer sanft bergab erscheint das Chalet Real. Von weitem glaubt man noch an eine Einkehr und einen ersten Cafe con Leche, aber die Hütte entpuppt sich als die ehemalige Jagdhütte von König Alfonso XIII. Und sie ist nicht bewirtschaftet. Ab hier auf etwa 1800 Metern Höhe wandelt sich auch das Landschaftsbild. Es wird nun mit kurzgefressenen Wiesen etwas lieblicher.

Und auch der ersehnte Cafe kommt in Sicht. Das Hotel/Refugio Odriozola / Refugio de Áliva grüßt schon ca. 60 Höhenmeter tiefer, und hier lassen wir uns auf dem sonnigen und geräumigen Vorplatz nieder. Nach dem Cafe geht es weiter bergab und weiterhin bleibt auch der Weg wie er war. Wir halten uns immer rechts und schlagen so langsam aber sicher die Richtung Süd ein. Links sehen wir in einiger Entfernung Nuestra Sigñora de las Nievas eine kleine Kapelle, die in der grandiosen Landschaft noch winziger erscheint.

Wir gehen nun in südlicher Richtung und der Weg führt in einem kleinen Taleinschnitt an zwei Quellen vorbei bis zu den  Portillas del Boquejón. Ein Tor zwischen einer Felsspalte. Ein trefflicher Platz um seine Weide zu begrenzen. Mit dem Durchschreiten des Tores ändert sich das Landschaftsbild in Sekunden und radikal. Eben noch eine bis auf die kurzen Wiesen absolut vegetationsfreie Zone, nun ein liebliches von Bäumen bestandenen Tal. Und auch gleich die erste menschliche Siedlung.

Gleich nach dem Tor führt rechts ein Bergpfad von der Schotterstraße ab (endlich möchte man ausrufen!), der sogleich recht steil schräg den Hang hinabführt. In einem großen Bogen führt uns der Weg nun zurück nach Fuente Dé an der Südseite des Berges entlang, den wir absteigen. Der Weg beschildert, ist mal schmaler mal breiter, mal ist er steil mal weniger. Viele Richtungsänderungen verwirren uns etwas, bisweilen geht es auch einmal wieder steil nach oben. Trotzdem bleibt die grobe Richtung zurück nach Funete Dé erhalten.

Zuletzt wird es flacher und man sieht schon die Seilbahn und den schmucken Parador. Ein grandioser lila Blumenteppich (es sieht aus wie Herbstzeitlose ohne Stängel) empfängt uns auf dem Talboden. Als Abschluss genießen wir nochmals eine sonnige Einkehr im gepflegten Parador und schauen hinauf auf die Bergstation von El Cable.

Tourengänger: schimi


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