Mont Raimeux 1302m

Der Mont Raimeux war bis anhin eigentlich nie auf meinem Radar. Der Zufall wollte es aber, dass meine Frau an diesem Samstag in Basel einen Kurs besuchte. Da ich die Stadt von früheren Aufenthalten bereits bestens kannte, konnte ich den Tag somit für einen Ausflug in eine Nachbarregion nutzen. Nach einigen Klicks auf hikr.org hatte ich mein Ziel schnell gefunden, dass es gleich auch ein Kantonshöhepunkt sein würde, machte die Sache natürlich noch spannender.

Nachdem wir bereits am Vorabend nach Basel gereist sind und eine gemütliche Nacht in einem einfachen Hotel verbracht hatten, ging es dann am Samstagmorgen los. Nach gut einer Stunde Autofahrt hatte ich meinen Ausgangspunkt in Grandval (Berner Jura) erreicht. Das Dorf liegt unweit von Moutier, dem Herzen des Schweizer Juras. Nur schon die Fahrt von Basel nach Grandval ist spektakulär, führt sie doch vorbei am historischen Städtchen Laufen im Kanton Basel-Land, später durch Delémont der Hauptstadt des Kanton Jura und schlussendlich vor Moutier durch die Gorges de Moutier, eine Klus mit imposanten Kalkfelsen.

Gleich bei der Bahnstation (Bahnhof wäre wohl übertrieben) Grandval hat es ein paar wenige Parkplätze und von dort ist der Weg zum Raimeux sommet auch bereits bestens gelb markiert. Er führt anfangs durch ein kleines Einfamilienhausquartier, anschliessend geht es über ein schmales Fahrsträsschen bis zu P. 710 beim Waldrand hoch und nach ein paar weiteren Metern folgt man dem Abzweiger (ein Baum ist mit einem "M" gekennzeichnet) Richtung Combe des Geais durch den Wald. Erst viel weiter oben auf ca. 1200m betritt man dann wieder offenes Gelände, kurz bevor man auf den Weiler Raimeux de Grandval trifft. Somit ist man auf dieser Route grösstenteils im Wald unterwegs und es gibt nur wenige Möglichkeiten, mal einen Ausblick auf die schönen Juralandschaften zu erhaschen. Durch den Regen und Schneefall der letzten zwei Tage war der Aufstieg ohnehin eine sehr feuchte Angelegenheit, es tropfte ständig von den Bäumen herunter so als ob es tatsächlich regnen würde. Auf jedenfall war ich froh als ich das Hochplateau mit den offenen Weideflächen erreichte.

Hat man mal die kleine Siedlung Raimeux de Grandval erreicht, so ist es nur noch ein Katzensprung bis zum höchsten Punkt (T1, 10 Minuten). Oben steht ein Beobachtungsturm aus dem 1. Weltkrieg von wo aus die Aussichten eher beschränkt sind, dafür sind die Tannen rundherum einfach zu hoch. Trotzdem habe ich den Turm gleich mehrere Male bestiegen, das erste Mal mit Rucksack um dann oben festzustellen, dass der Ausstieg einfach zu schmal ist um mit diesem durchzukommen. Das zweite Mal ohne Rucksack aber leider auch ohne Handykamera. Anschliessend noch zwei weitere Male, diese Male jedoch mit kompletter Fotoausrüstung um irgendwie doch noch ein paar Fotos durch die Nebelschwaden und Wolken schiessen zu können.

Nachdem ich mich dann auch ausgiebig verpflegt hatte, ging es nach einer guten halben Stunde wieder auf den Rückweg, exakt auf der gleichen Route wie beim Aufstieg. Auch wenn das Wetter nicht all zu ideal war und man einen grossen Teil im Wald unterwegs ist, konnte ich trotzdem noch das eine oder andere schöne Foto aus dem Jura mitnehmen. Ich freue mich jedoch bereits jetzt auf weitere abenteuerreiche Wanderungen in diesem doch so anderen Gebirge als es die Voralpen oder Alpen sind.