Grassen 2'946m, Einheitstour 2013


Publiziert von markus1968 , 4. Oktober 2013 um 16:30.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 3 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-OW   CH-UR 
Zeitbedarf: 1 Tage 7:30
Aufstieg: 1039 m
Abstieg: 1039 m
Strecke:Sustenbrüggli - Sustlihütte - Stössenfirn - Stössensattel - Firnalpelifirn - Grassen - Firnalpelifirn - Stössensattel - Sustlihütte - Sustenbrüggli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wassen - Sustenbrüggli
Unterkunftmöglichkeiten:Sustlihütte
Kartennummer:www.geodamin.ch

Es ist schon eine kleine Tradition, das mein bergbegeisterter Musikerkollege aus unseren örtlichen Musikverein und ich am 3. Oktober - am Tag der deutschen Einheit, eine kleine Bergtour unternehmen. Sofern es die Wetterbedingungen zulassen. Bis jetzt hat dies seit 3 Jahren immer hingehauen.
 
2011 war es der kleine aber feine Klettersteig "Diavolo" und 2012 waren wir am Moleson "la Face" Klettersteig unterwegs. Jetzt 2013, waren wir auf der Suche nach einem anderen Ziel. Da wir vor zwei Wochen unsere erste Hochtour über den Tierbergli Klettersteig zum vorder Tierberg erfolgreich unternommen hatten, entschlossen wir uns dieses Mal am 3. Oktober ein kleine Hochtour zu unternehmen.
Wir zwei haben ja noch nicht viel Hochtourenerfahrung, daher suchten wir uns wieder eine einfache Hochtour aus, aber für uns in neuem unbekanntem Gelände. Die Recherchen auf den Hütten-Pages und hikr, führten uns zur Sustlihütte und von dort zum Grassen. Dieser Gipfel ist ein einfacher aber sehr lohnenswerter Gipfel, welcher über einen kleinen (abschmelzenden) Gletscherfirn mit kleinen Spalten und ein paar Schneefeldern gut zu erreichen ist.
 
Die Tour startet (8:30 Uhr) in der Nähe des Sustenbrügglis und führte uns über den kurzweiligen  Leiterliweg  (T3) auf die Sustlihütte (9:10 Uhr). Nach einer kurzen Pause marschierten wir weiter über den gut wbw markierten Alpinwanderweg  (T3+) bis zum Einstieg in den Stössenfirn bei ca. 2'520m.
 
Wir zogen die Steigeisen an und nach einigen Testschritten übers Eis, binden wir uns ins Seil ein. Anschliessend suchten wir etwas den Weg über den Stössenfirn bis zum Einstieg zum Stössensattel ca. 2'800m (einen mittelgrossen Rechtsbogen hoch wo wir die Normalroute fanden, die Normalroute führt aus der Moräne heraus in einem Linksbogen zum Stössensattel) . Die Suche über den Firn führte zu einem kleinen Missgeschick meines Tourenkollegen. Er kam über einer kleineren Gletscherspalte ins straucheln und stiess sich die Frontalzacken eines seiner Steigeisen in die Wade. Wir konnten die Wunde jedoch schnell versorgen (Druckverband) und er fühlte sich danach doch fit genug um die Tour weiterzugehen. Ich muss zugeben ob ich das geschafft / gemacht hätte, kann ich nicht sagen . Die Zacken der Eisen sind schon sehr spitz und schmerzhaft (aber ein Indianer kennt keinen Schmerz, zumindest kennt er scheinbar das Wort dafür nicht :-).
Endlich bei der Felsstufe beim Stössensattel, Firnalpelifirn angekommen (11:00 Uhr), gingen wir erst etwas über den Grat bis zum ersten Gratzacken ca. 2'835m, danach führte uns dann eine gut sichtbare Spur zurück auf den Firnalpelifirn zurück und von da an manchmal auf dem Firn gehend (doch teilweise recht abschüssig) oder auf dem Grat bis zum Grassengipfel (2'946m). Diesen erreichten wir, wie schon bei einer Tour welche ich mit AXI auf das Mittaghorn (Lohnermassiv) unternahm, um Punkt 12:00 Uhr - HIGH NOON. Scheinbar waren wir sehr gut unterwegs, trotz der Verletzung meines Kollegen.
 
Wir genehmigten uns eine kleine Verpflegungspause (ca. 0,5h) und fotografierten auch etwas die umliegenden Berge, bevor wir uns dann wieder an den Abstieg machten. Der Himmel zog sich immer mehr zu und es wurde kühler. Gegen 13:35 Uhr waren wir schon wieder vom Grat herunter und befanden uns im Abstieg über den Stössenfirn. Dort gingen wir zunächst die übliche Route für den Auf- und Abstieg, herunter. Jedoch verliessen wir diese wieder, da uns das Geplätscher des Schmelzwassers unter dem Eis zu unheimlich wurde und so kamen wir auf einem anderen Weg, wieder zur Moräne und auf den alpinen Weg (14:00 Uhr) bis zu Sustlihütte (14:45 Uhr).
Dort wurde mein Kollege nochmal sehr aufmerksam von der Hütterwartin Agi verarztet. Ein ganz lieben und herzlichen Dank dafür. Wir tranken und sinnierten anschliessend noch etwas mit Agi über die deutschen Politiker und machten uns dann über den Hüttenweg wieder zurück zum Auto auf (Ankunft gegen 16:15 Uhr).
 
Was haben wir aus dieser Tour gelernt:
 
  1. IMMER ein gefülltes erste Hilfe Set dabei haben. Auch wenn ich es bei einer nächsten Tour hoffentlich nicht wieder brauche, aber jetzt muss ich die verwendeten Verbandsachen wieder rasch ersetzen. 
  2. Klettern mit Steigeisen geht recht gut. Bewertung Felsstufe wegen der Steigeisen III.

Tourengänger: markus1968


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