Marwees, Freiheit, Nadlenspitz


Publiziert von Urs , 4. Oktober 2013 um 15:44.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 3 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Wasserauen - Hüttentobel - Bogartenlücke - Marwees - Widderalpsattel - Bötzel - Freiheit - Höll - Nadlenspitz - Schafbergsattel - Borsthalden - Spitzigstein - Meglisalp - Unterstrich - Seealpsee - Wasserauen
Kartennummer:1115 Säntis

     
 

Marwees (T4)
Früh, im Nebel und im Dunkeln starten wir unsere Wandertour in Wasserauen. Schon im Hüttentobel können wir den Nebel hinter uns lassen und der blaue Himmel kommt zum Vorschein. Ab Mar hat man freies Blickfeld zum ersten Zwischenziel der Bogartenlücke. Das Bogartenmannli und die Marwees werden bereits von der Sonne angestrahlt. Nach einer kurzen Pause gehen wir weiter über den weiss-blau-weissen Weg auf die Marwees. Hier können wir die wunderbare Aussicht auf das Nebelmeer und die umliegenden Alpsteingipfel geniessen. Über den Grat wandern wir weiter zum Widderalpsattel. Und wieder einmal lassen wir den Marwees- Hauptgipfel zu Unrecht rechts liegen.

Freiheit (T5/II+)
Es folgt der schöne Aufstieg über den Hundsteinkamin. Die Route ist ab Widderalpsattel mehrheitlich markiert. Die Schlüsselstelle ist wie immer ein grosser, eingeklemmter Stein welcher überklettert werden muss. Den ausgesetzten Abzweiger zum Hundstein lassen wir links liegen und steigen zum Sattel zwischen Hundstein und Freiheit auf. Die Kletterei auf die Freiheit ist wie immer ein Genuss. Im oberen Teil, wo man den Vorgipfel nordseitig umgehen muss, ist es ausserdem gut markiert. Auf dem Gipfel gibt es eine Pause und zum ersten Mal für heute sehen wir auch unser eigentliches Tourenziel, den Nadlenspitz.

Höll und Nadlenspitz (T6)
Zurück beim Sattel machen wir uns bereit für das Abseilabenteuer Höll. Die drei Abseillängen sind hervorragend eingerichtet. Jetzt werden wir belohnt für das Mittragen der ganzen Abseilausrüstung. Die oberste Abseillänge ist mit 45m angeschrieben. Dies kommt auch etwa hin. Die zweite ist relativ kurz, ca. 20m. Beide sind noch nicht extrem Steil aber landschaftlich sehr eindrucksvoll. Zum Schluss kommt noch der Höhepunkt, ca. 35m. Direkt über die Höll kommt man freischwebend hinunter. Wir nutzen das ganze Seil aus um noch einige Meter Abstieg zu sparen. Danach ist es leider auch schon wieder vorbei. Alles aufräumen und zusammenpacken. 
Ab hier benutzen wir dann auch noch unser letztes Hilfsmittel für die weitere Fortbewegung, den Pickel. Die Querung unterhalb der Freiheittürm kann man mit sehr wenig Höhenverlust überwinden. Immer wieder schauen wir hinauf auf den Grat der Freiheittürme, welchen wir in zwei Anläufen am 21.8.2010 und 05.09.2010 überschreiten konnten. Ausserdem halte ich ein wenig Ausschau nach dem roten Friend, welchen ich damals über die Südwand runterfallen liess. Durch einen schuttigen Kamin gewinnen wir noch etwas Höhe und queren weiter zum Sattel zwischen Fälenschafberg und Nadlenspitz. Motiviert steigen wir auf den Vorgipfel und können uns erst da wieder an die Beschreibungen auf Hikr und Büchern erinnern. Es wird empfohlen, den Vorgipfel zu umgehen. Dies gelingt und wir stehen auf dem Schlussgrat. Das felsdurchsetzte Gras muss sehr vorsichtig begangen werden. Danach stehen wir endlich auf dem Gipfel des Nadlenspitz und können das wunderschöne Gipfelbuch von Marmotta durchstöbern. Der Tiefblick hier ist atemberaubend. Eigentlich wollte ich ein Panoramabild machen. Hier aufstehen und mit Kamera in der Hand im Kreis drehen, halte ich aber für eine schlechte Idee. Beim Abstieg bekommt man noch einmal die ganze Ausgesetztheit des schmalen Grates zu spüren.

Borsthalden (T6-)
In strahlendem Sonnenschein müssen wir die steile Grasflanke wieder zum Schafbergsattel hinaufsteigen. Die Steinbockfamilie entscheidet sich zum Glück für die Sonnenseite und so ist der Weg für uns frei durch die Borsthalden. Im oberen Teil ist die Orientierung relativ einfach. Wir folgen den Wegspuren bis unterhalb der Felsen vom Freiheitturm. Hier kommt der Knick nach rechts um das darunterliegende Felsband zu umgehen. Dem Felsband entlang geht es wieder nach links und vor der grossen Rinne im Gras nach unten. Wir können immer wieder rote Markierungen sehen, welche einem ein wenig Sicherheit bezüglich des richtigen Weges geben. Ab dem roten Punkt auf dem Bild können wir keine Markierungen mehr sehen. Entlang der Schuttrinne und in teilweise sehr steilem Gras steigen wir den Rest nach unten. Der Pickel hat heute seinen Zweck wahrlich erfüllt. Vor allem, weil es nicht überall ganz trocken war. Bis zum Wanderweg versuchen wir im Schutt so gut es geht nach unten zu rutschen. Über Spitzigstein wandern wir mit grosser Vorfreude auf das Mittagessen zur Meglisalp. Hier geniessen wir das feine Essen und den strahlenden Sonnenschein. 
Später gelangen wir auf dem normalen Wanderweg wieder zurück nach Wasserauen. 

 
 
     
 
Zeiten: 1:20 h  Wasserauen - Bogartenlücke
0:32 h  Bogartenlücke - Marwees
0:41 h  Widderalpsattel - Freiheit
0:54 h  Abseilen Höll
0:40 h  Höll - Nadlenspitz
0:45 h  Schafbergsattel - Meglisalp
2:45 h  Pausen
Entfernung ungefähr (ebenenprojiziert): 16.7 km
Wetterverhältnisse: sonnig
Wegmarkierung: weiss-blau-weiss, teilweise rot
Gipfelbuch: Marwees (leider immer noch voll), Freiheit (leider Nass), Nadlenspitz (schön und in top Zustand)
Hilfsmittel: 2 x 50m Seil, Abseilausrüstung, Helm, Pickel
Sonstiges: -
 
 

Tourengänger: Urs, Stefan Ammann


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