Der Weg nach Mater

Vor zwei Jahren wollte ich schon einmal nach Mater aufsteigen, musste dann oberhalb der ersten langen Treppe wegen eines sintflutatigen Gewitters umkehren. Diesmal sollte es klappen: nach einem ergiebigen Frühstück im Baloi brach ich um halb 11 auf. Beim ersten Wegweiser in Fontana gehts links zwischen den Häusern hinauf und immer auf der Via della Transumanza Richtung Sabbione. Nach dem Überqueren des Ri di Magnasca zweigt eine Wegspur rechts ab und führt durch den Wald und zwischen riesigen Felsen hindurch zur ersten Treppe. Ein Eisentor wird passiert und anschliessend führen in den Fels geschlagene Tritte über eine Felsplatte zur nächsten Stiege mit 127 Stufen. Der Weg schlängelt sich nun stetig bergwärts, über weitere Treppen und mit Drahtseilen gesicherte Felsplatten zu einer Hütte unterhalb von Sacchetto. Bevor ich diesen Ort erreichte hatte ich noch Begegnungen mit zwei Schlangen. Die Alphütten von Sacchetto sind renoviert und werden auch benützt. An diesem Tag war eine Familie mit Kindern dort, welche mir freundlich zuwinkten. Eine halbe Stunde oberhalb, nach dem Passieren von Bedolee lichtet sich der Wald und ich betrat die grosse Fläche von Mater.
Ein wunderschöner Ort! Das ganze Tal mit seinen Bergen ist zu sehen und direkt gegenüber blickt man ins Val Calnegia und auf den Wasserfall von Foroglio.
Nach ausgiebiger Rast ging ich den gleichen Weg zurück, wählte bei der Abzweigung oberhalb von Sabbione die Variante nach Alned und traf pünktlich um halb 5 bei Lukas in Fontana zum verdienten Bier ein. Eine tolle Route an einem wunderschönen Tag ist geschafft.
Der Weg ist gut zu finden, die Abzweigung im Wald ist mit Schildern markiert, die exponierten Stellen sind mit Drahtseilen gesichert, alles in allem eine lohnende Sache