Serra di Celano (1923m)

Der Serra di Celano (auch: Monte Tino) befindet sich zwischen den breiten Massiven Sirente und Velino am Nordrand der 1200 Meter tiefer gelegenen Ebene von Avezzano. Durch den am Bergfuß gelegenen Bahnhof von Celano ist die Besteigung relativ bequem als Train&Hike-Tagestour von Rom aus durchführbar.

Der südseitige Aufstieg auf dem markierten Steig von Celano aus ist teilweise etwas monoton, bietet allerdings stets schöne Ausblicke über die Ebene von Avezzano. Am Gipfel gibt es dann zusätzlich nette Einblicke in die Bergwelt der Westabruzzen, wobei die umliegenden 2000er die Fernsicht natürlich etwas einschränken. Der CAI-Steig (Nr. 11B) ist zwar insgesamt gut markiert, aber es ist gar nicht so einfach, dessen Beginn von Celano aus zu finden.

Vom Bahnhof in Celano geht es dabei auf der Via Stazione zunächst in Richtung Zitadelle und dann am Ende dieser Strasse am besten nach rechts am Ortsrand haltend und in einer grossen Schleife links hinauf zum nordöstlichen Ortsende. Die steile Gasse geht dort in einen Asphaltweg über, der etwas kurvig vorbei an einer Aussichtsterasse weiter den Hang hinaufführt, bis er schliesslich eine östliche Richtung einschlägt. Vorbei an einem Brunnen geht es zu einem kleinen Sattel und dort etwas links vorbei an einem Artilleriegeschütz zu einem kleinen Parkplatz. Von hier sind weiter östlich Steigspuren im Hang erkennbar, dorthin geht es zunächst flach oder etwas bergab, bis schliesslich das erste kleine Schild auftaucht.

Die folgende Steilstufe geht es teilweise etwas schrofig oder geröllig über leicht abgespeckten Fels (T3) hinauf bis zu der auf ca. 1200m ansetzenden geneigten Wiesenebene "San Vittorino". Im Aufstieg habe ich mich jedoch zwei italienischen Berggängern angeschlossen, die eine unmarkierte Alternativroute wählten, die früher (also weiter westlich) ansetzt. Das Gelände sieht von unten zwar deutlich grimmiger aus, technisch ist das aber kaum schwieriger als die Normalroute. Mangels Markierungen ist die Orientierung hier aber nicht ganz leicht, auch wenn die Route durch das Gelände meistens klar vorgegeben ist.

In jedem Fall geht es am Beginn der Wiesenebene über nicht immer besonders deutliche Trittspuren (im Hochsommer vermutlich hohes Gras) nach Westen, dann vorbei an einem weiteren Brunnen heran an die obere Südflanke. Weiter ziemlich direkt und leichter als zuvor (T2) zum Gipfel mit Kreuz und Buch (2012, ziemlich voll). An diesem recht soliden Spätsommer-Sonntag erreichte nur eine weitere Gruppe den Gipfel (andere Partien begnügten sich mit der beschriebenen Wiesenebene), das ist also offenbar kein absoluter Modeberg. Das deckt sich ja auch mit der Einschätzung von gero, dass es in den Abruzzen abseits des Gran Sasso doch eher ruhig zugeht.

Anmerkungen

- Der Verlauf des beschriebenen Steiges (11B) wird in der CAI-Karte vollkommen falsch dargestellt! Die Steilstufe unterhalb der Wiesenebene wird tatsächlich viel weiter östlich überwunden und der Gipfel wird direkt bzw. leicht westlich angesteuert, nicht aber wie eingezeichnet von Osten her!

- Die Schwierigkeit des Steiges wird in der fünfstufigen CAI-Skala mit der Dritten Stufe "EE = Escursionisti Esperti" angegeben.

- Mit Stand Oktober 2013 steht für die zuggestützte Tour ein maximal 8:45-stündiges Zeitfenster zur Verfügung, alternativ 6 oder auch nur 4 Stunden, wobei letzteres schon sehr sportlich wäre.