Frühling im Eiswürfel


Publiziert von rojosuiza , 18. September 2013 um 16:37.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:22 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug Raron, SBB
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug Ausserberg, BLS, Lötschberger
Unterkunftmöglichkeiten:Raron, Ausserberg

Poesie steckt in kleinen Dingen, wie in den Frühlingsblumen im Eiswürfel!
 
Hängebrücken schiessen ins Kraut. In einer Lokalzeitung erfahre ich von einer weiteren, die ich noch nicht kenne. Westlich von Raron liegt Niedergesteln. Das hat in der Schlucht des Joli eine neue Hängebrücke installiert. Ab Niedergesteln geht ein alter Weg den Berg hinauf. Nach etwa einer halben Stunde, rojosuiza hat nicht aufgepasst, weist ein Schild zur Hängebrücke. Sie ist nur für Schwindelfreie geeignet, und Eltern müssen ihre Kinder an die Hand nehmen – wie das gehen soll, ist mir später auf der Anlage nicht ganz klar. Da hängt sie, die Brücke über den Joli, von der einen Seite der Schlucht zur anderen. Damit ist es aber nicht getan, denn damit wäre man zwar drüben, aber wie nun weiter? Um die Schlucht wirklich passierbar zu machen, muss der Abstieg auf die viel tiefere Suone möglich gemacht werden, und dazu hängt die Schlucht voller Treppen und Wege: eine gewaltige Schlosserei! Dann erreicht man die Suone selber, an deren Rand der Weg weiterführt Richtung Hohtenn. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, nach Osten, Richtung  Ausserberg zu marschieren. Also den ganzen Weg wieder zurück. Es ist keine Strafe, denn die Anlage verdient eine nähere Inspektion. Eine Hängebrücke schwebt ganz selbstverständlich; aber wie bringt man Stegen und Treppen das Schweben bei?
 
Auf dem Weg Richtung Osten folgt rojosuiza einer Suone. Er wird umflügelt von Tausenden von Schmetterlingen und umschwirrt von geflügelten Heuschrecken, die beim Fliegen mal rot, blau, himmelblau oder orange sind. Die ganz grossen sind sogar Vierflügler, vorne zwei grosse und hinten zwei kleinere. rojosuiza stösst zwischen zwei Tunneln der Lötschbergbahn auf eine bunt geschmückte Restauration. Hier bekommt man Landestypisches zu essen und zu trinken. Man nehme, statt der Industrieproduktion, doch den Frühlingsblumensirup. Er wird gereicht in einem grossen Glas. Unten liegt eine dünne Lage Sirup; dazu wird eine Kanne eiskaltes Wasser gereicht, worin – welche Poesie! – ein Eiswürfel gefüllt mit frischem Frühling schwimmt. – Passt zur landestypischen Küche! Schmeckt hervorragend! Sieht prächtig aus. Ist allein schon einen Umweg wert.
 
Auf Kulturpfaden geht man hier. Man bewundert die Bahntechnik auf der Brücke über den Bietsch-Bach, die wiewohl restauriert, jetzt doch schon 100 Jahre alt ist. Man schauert über Mut und Einsatz, die  es gekostet hat, diese Wasserleitungen an steilen Hängen zu konzipieren, zu erstellen und zu unterhalten. Schliesslich steigt rojosuiza in Ausserberg in den Zug, und macht zuvor dort ein letztes Bild voller Poesie

Tourengänger: rojosuiza


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