Mehr als nur eine Ausweichtour aufs Joderhorn

Eigentlich wollte ich in dieser Woche mit meiner Bruder eine Wanderung um und auf die Barrhörner machen. Aber manchmal kommts es erstens anders und zweitens als man denkt. Kurz zuvor hat er sich etwas das Knie lädiert und so mussten wir nach einem einfacherem und kürzerem Ausweichprogramm suchen. Drei gemütlichere Tageswanderungen im Oberwallis also, die erste für ihn auf den Monte Moro Pass und für mich ein Stück weiter.

Die Wanderung ist eher kurz, der Weg eindeutig und bis zum Monte Moro Pass einfach, deswegen fasse ich mich kurz. Wir sind mit dem Auto bis vor die Staumauer gefahren, das Postauto bringt einen natürlich auch dorthin. Die erste knappe Stunde geht es meist auf einem Fahrweg den See entlang, ideal um zu sehen, ob es mit dem lädierten Knie überhaupt geht.

Das tut es und so schliessen wir uns der Völkerwanderung auf den Monte Moro Pass an. An einer Stelle ist sogar ein Seil gespannt, auch wirklich Ungeübte schaffen diesen Weg, woanders gäbe es an einer solchen Stelle kein Seil! Kurz vor dem Pass liegt noch etwas Schnee, ich kann mir gut vorstellen, dass dort nur ausnahmsweise dieses Jahr noch so lange noch ein Fleck Weiss überlebt hat. (T2 bis zum und ohne Schneefeld, T3 zum Pass)

Am Monte Moro Pass gönne ich meinem Bruder eine längere Pause und gehe auf das Joderhorn. Egal wo genau man den Aufstieg angeht, es geht über Blockwerk und die Hände wollen ab und an etwas zu Hilfe genommen werden, vor allem wenn man wie ich nicht den einfachsten Weg nimmt. Dafür hätte ich weiter links (nördlich) die Westflanke hochgehen müssen. Dort markieren auch Steinmänner den Aufstieg. Aber es hat trotzdem (oder erst recht) viel Spass gemacht, über das Blockwerk zu steigen. (T4)

Den Abstieg haben wir dann auf dem gleichen Weg wie den Aufstieg in Angriff genommen.

Wir hatten perfektes Wetter und ich auf dem Joderhorn eine unglaubliche Fernsicht nach Osten. Die Wanderung ist leicht bis zum Pass und eher kurz, so dass man sich nicht wundern braucht, wenn ganze Heerscharen von Touristen ihren Weg aus dem Saastal hier hoch finden. Ist ja auch wirklich schön. Das war auch der Abschluss der Wanderung bei einer 'Schmugglersuppe' im Restaurant Mattmark. Bei der angegebenen Zeit muss deas Knie meines Bruders berücksichtigt werden, normalerweise geht das wohl etwas schneller...