Schadona-Rothorn (2239 m) – formschöner Gipfel am Ende des Großen Walsertals


Publiziert von Murgl , 8. September 2013 um 20:00.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 4 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1340 m
Abstieg: 1340 m
Strecke:Parkplatz Bad Rothenbrunnen - Metzgertobelalpe - Metzgertobel - Rothorn - Biberacher Hütte - Untere Ischkarneialpe - Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW im Großen Walsertal nach Buchboden und weiter ins Tal bis zum Parkplatz Bad Rothenbrunnen.
Unterkunftmöglichkeiten:Biberacher Hütte

Das Schodona-Rothorn hat z. B. von Fontanella im großen Walsertal aus gesehen eine auffällige Form und ist von dieser Seite – anders als der Name suggeriert – ganz in Grün. Dieser Gipfel hatte mich schon gelockt, seit ich ihn das erste Mal sah, aber es hatte nur einmal eine Gelegenheit gegeben, eine Besteigung in Angriff zu nehmen, die ich damals abbrechen musste – dann war da auch noch die Unklarheit über eventuelle Schwierigkeiten. Warum führt da kein Steig hoch, wenn der Gipfel leicht zu besteigen wäre? Jedenfalls ist in den Wanderkarten nichts dergleichen eingezeichnet. Von der Lage scheint der Gipfel jedenfalls eine gute Aussicht zu versprechen; und ein formschöner Gipfel lockt zusätzlich.
Wir starteten an einem klaren Septembertag vom Parkplatz Bad Rothenbrunnen gut 2 Kilometer hinter Buchboden im hinteren Großen Walsertal. Weiter darf man nicht fahren. Da wir eine Rundtour machen wollten, hatschten wir den Schotterweg zur Metzgertobelalpe (1205 m) hoch, die wir nach etwa 50 Minuten erreichten. Die ersten 300 von gut 1300 Höhenmetern waren bis dahin geschafft. Der Fahrweg führt noch etwas weiter bis zur Unteren Alpschellenalpe; er wird aber auf ca. 1380 m nach links verlassen, wo es endlich auf einen schönen Steig geht. Auf diesem steigt man in schönem Gelände gut aufwärts, nur unterbrochen durch die Überquerung des Metzgertobels – ein kurzes steiles, drahtseitversichertes Stück auf ca. 1500 m Höhe. Auf gut 1800 m wird der FESP-Weitwanderweg etwas östlich der Lite-Hütte erreicht. Etwas östlich davon steht man direkt an der Südflanke des Rothorns. Nun wurde es spannend, da wir nicht wussten, auf welcher Route am besten der Gipfel zu erreichen ist. Wir wollten es über den Südostgrat versuchen, allerdings schienen die Grashänge nach oben zu ziemlich steil zu sein. Unterhalb eines markanten Felsbandes weiter rechts sah der Hang aber etwas flacher aus und wir stiegen schräg den Hang hoch weglos und langsam steiler werdend in Richtung dieses Felsbandes (s. Bilder). Der grasige Hang war durch Viehtritte ein bisschen gestuft, trotzdem war der Aufstieg etwas mühsam. Zu unserer Überraschung stießen wir dann kurz vor Erreichen des Felsbands auf einen Steig, der von rechts aufwärts unterhalb des Felsbandes entlang zum nicht mehr weit entfernten grasigen Grat hinaufführte. Der Steig setzte sich über den Grat fort, so dass das Weitersteigen über den hier relativ schmalen Grat problemlos war; einige Stellen sind mäßig ausgesetzt. Bald wird es steiler und aus dem Grat wird ein breiter Rücken, auf dem es problemlos zum Gipfel hinaufgeht, während der Steig sich bald im Gras verliert. Einige rot markierte Stecken und kleine Schilder geben aber Orientierung. Nach knapp 3 Stunden ab dem Parkplatz Bad Rothenbrunnen ist der Gipfel erreicht.
Der Gipfel bietet wirklich eine hervorragende Aussicht, aber auch einen Wermutstropfen: Er ist übersät mit Kuhfladen und entsprechend surren die Schmeißfliegen herum und es gibt düngeliebende Brennnesseln, aber auch eine ganze Menge Blauen Eisenhut. Keine Ahnung, wie die Rindviecher da hochkommen. Auf unserer Route wohl kaum, und alle anderen Aufstiegsrouten scheinen steiler zu sein. Die Gipfelrast muss jedenfalls etwas weiter unten (südöstlich) gemacht werden.
Es geht auf dem gleichen Weg zurück, etwas länger als beim Aufstieg auf besagtem Steig, bevor wir den Hang wieder weglos zum Fernwanderweg queren und hinüber zur etwa 20 Minuten entfernten, schönen und wunderbar gelegenen Biberacher Hütte (1846 m) wandern. Nach kurzer Rast steigen wir über die Untere Ischkarneialpe (1518 m) wieder zum Parkplatz ab.

Tourengänger: Murgl


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 8. September 2013 um 20:42
Schöner Bericht und kreative Routenführung! Der Berg wird auch bei so einer Berglauf-Veranstaltung überschritten, ich glaube mit Aufstieg über diesen ganz auffallenden Querpfad in der Westflanke und Abstieg in das Wiesenkar im Osten.
Viele Grüße, Sven

Murgl hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. September 2013 um 21:07
Danke :-) Dieser Querpfad ist uns von der Biberacher Hütte aus auch aufgefallen, und vom Südostgrat führt an der Stelle, wo die Felsen beginnen, ein Steig auch nach Nordosten Richtung Schandelstobelbach hinab. Vielleicht haben auch die kleinen Schilder was mit diesem Berglauf zu tun.


Kommentar hinzufügen»