Tschirgant - Rundtour hoch überm Inntal


Publiziert von maxl , 9. September 2013 um 03:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:30 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Knapp südlich von Imst nach Karrösten abbiegen. Steil durch den Ort und darüber auf rumpeliger Forststraße noch 500m weiter, bis zum geräumigen kostenfreien Parkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:Jausn an der Karröster Alm und an der Karrer Alm

Oft sind wir an diesem Berg schon vorbeigefahren, doch beide waren wir noch nie oben, auf dem sog. Wächter des Inntals, dem langgezogenen Tschirgant. Er wird zwar den Mieminger Bergen zugerechnet, ist aber eigentlich ein eigenständiger Bergstock, was freilich eine großartige Aussicht mit sich bringt. Lechtaler, Ötztaler, Stubaier und Mieminger präsentieren sich hier recht chic, von den eindrücklichen Tiefblicken in's Inntal mal ganz zu schweigen. Höchste Zeit also, diesem Berg mal einen Besuch abzustatten.

Gegen halb zwei sind wir am etwas rustikalen Parkplatz knapp oberhalb des netten Örtchens Karrösten über Imst. Von dort startet der zunächst breite Fahrweg richtung Karröster Alm, gleichzeitig offenbar ein Geo-Lehrpfad, allerdings nur bedingt lehrreich. Naja... Bald führt ein Steig oberhalb des Fahrwegs entlang. Aussichtsarm, aber in angenehmer Steigung erreichen wir nach einer dreiviertel Stunde die Karröster Alm, wo nur wenige Gäste den schönen Nachmittag genießen. Wir pausieren kurz und verfolgen dann den Fahrweg nach rechts, der kaum ansteigend wieder zurück nach Süden führt. Auf knapp 1600m endet er jedoch abrupt und wird von einem ziemlich steilen Steig abgelöst, der nun durch den schönen Wald, später dann durch die Latschen führt. Dort oben sind schon die ersten Tiefblicke zu genießen. Weiter dann in eine Art Schärtchen, von wo man einen gewaltigen Blick auf den westlichen Ansatz des Gipfelkammes genießen kann - dort steht das Karröster Kreuz. Erstmal geht's aber noch harmlos durch die Latschen und zu einer kleinen, wenig idyllischen Bergwachthütte unter dem kühnen Gipfelzahn. Hier zweigt der Weg in die Nordflanke ab und überlistet den Aufschwung hinauf zum Kreuz in einer kleinen Rinne. Schönes T3-Gelände dort, allerdings auch mit Drahtseilen versichert. Danach unversichert weiter über Felsen und Blöcke zum aussichtsreichen Kreuz, das wir nach 2h ab der Karröster Alm erreichen. Insgesamte Aufstiegszeit also 2h45, die Schwierigkeiten übersteigen nirgends T3.

Weiter geht's dann über den aussichtsreichen Gipfelkamm einfach zum Karrer Kreuz (10min) und kurz darauf zum höchsten Punkt. Die Gipfelrast fällt nicht sehr lang aus, es ist saukalt. Ab dem Kulminationspunkt führt der Weg meist durch die steile Nordflanke knapp unterhalb des Grates. Nach etwa 20min stehen wir vor einem dritten Kreuz, das wir allerdings links liegen lassen. Denn unsere Abstiegsvariante verlässt hier den Kammbereich und zweigt nach recht in die latschenbewachsene Südflanke. Hier geht's nun ordentlich steil runter, gelegentlich müssen auf rutschigem Untergrund einige Rinnen gequert werden (T3). Von der Benutzung dieses Steiges (gerade in Aufstiegsrichtung) an einem heißen Hochsommertag sei dringend abgeraten! Bald wird die Steigung aber moderater, wir kommen in den Wald hinein und erreichen kurz darauf das schöne Almgelände um die Karrer Alm (dreiviertel Stunde ab Kamm). Hier holen wir die versäumte Gipfelrast nach, und das noch in außergewöhnlicher Gesellschaft: Denn eine Kuh mit äußerst merkwürdigem Geschmack scheint Gefallen an meinem Schuh gefunden zu haben und schleckt ihn mit beneidenswerter Ausdauer genüsslich ab. Auch Stefans Schuhwerk wollte sie noch kosten, doch das wollte wiederum der Stefan nicht, wenn er wüsste, was ihm entgangen ist..... Nach dieser Pause also steht uns noch der Forststraßenhatsch bevor. Vorbei geht's an der Karrer Alm, bei der jegliche Annäherung von so etwas wie Gästen durch einen unfreundlichen Hund schon im Keim erstickt wird. Weiter dann über eine öde Forststraße talwärts, wobei man aufpassen muss, den Abzweig nach Karrösten zu erwischen. An einem kleinen Marterl muss man (unbeschildert) rechts abbiegen und einen guten Gegenanstieg hinter sich bringen, danach trifft man auf eine nagelneue Forststraße, die man nun wiederum abwärts weiterverfolgt. Sie bringt einen wieder zu einer älteren Straße, die geradewegs zu unserem Parkplatz bei Karrösten führt. Nach einer Stunde ab der Karrer Alm sind wir wieder unten.

Insgesamt brauchen wir für diese leichte, schöne Runde also knapp 6h, mit einigen nicht allzu langen Pausen, versteht sich. Technische Schwierigkeiten gibt's keine, aber im Kammbereich und auf unserer Abstiegsroute muss man durchaus aufmerksam steigen, es ist rutschig und manchmal auch etwas abschüssig. Einziger Wermutstropfen dieser Rundtour ist der relativ hohe Forststraßenanteil (incl. Gegenanstieg), aber das wird durch den schönen Kamm oben mehr als wettgemacht. Ergo schwer zu empfehlen, das ganze....!

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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