Güi 2246m - Pizzo Cramalina 2322m - Pizzo della Bassa 2023m


Publiziert von chaeppi Pro , 4. September 2013 um 12:00.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 3 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Cramalina 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:14,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW oder Bus Gresso
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:Swiss Map 25

Bei dieser Wanderung musste ich an Uschi Winterbaer denken. Das wäre die ideale Gegend für sie. Wer Einsamkeit und absolute Ruhe sucht ist hier goldrichtig. Ruhiger wäre es vermutlich nur noch in einer Holzkiste 2m unter der Erdoberfläche:-)

Den Güi hatte ich letzten Juni schon auf dem Programm, musste aber das Vorhaben wegen zu viel Schnee verschieben. Heute bin ich nun auf dem ziemlich steilen Wanderweg von Gresso via Pian della Crosa zur Alpe Bassa aufgestiegen. Der Weg ist gut markiert und irgendwie in besserem Zustand als ich ihn in Erinnerung hatte. Weiter in ständigem leichten Auf und Ab über den Passo della Bassa zur schönen Alpe Canaa. Auch dieser Weg ist in gutem Zustand und nicht zu verfehlen. Bis hierhin T2.

Ab der Alpe Canaa anfänglich auf schwachen Pfadspuren durch hohes Gras bis auf ca 2000m. Hier wird das Gelände bedeutend gerölliger und bald auch steiler. Wegspuren oder Markierungen findet man keine. Gefühlsmässig bin ich hier einfach der Nase nach aufgestiegen. Kurz unterhalb des Gipfels des Güi etwas nach links durch einige grössere Platten bis auf einen Grasbuckel auf der Westseite des Gipfels. Dieser wird dann sozusagen von hinten über ein etwas ausgesetztes Felsband bestiegen. (T4) Eine wirklich herrliche Aussicht wird einem hier geboten.

Abstieg dann wieder zum Grasbuckel unterhalb des Gipfels. Auf meiner alten Karte ist noch ein Pfad eingezeichnet der durch eine Lücke in der Nähe von P2080 Richtung Pizzo Cramalina führt. Diesen auf den neuen Karten nicht mehr eingezeichneten Pfad wollte ich erkunden. Um nicht zu viel an Höhe zu verlieren, bin ich dann durch die steile und teilweise etwas lebendige Geröllhalte Richtung P2080 gequert. Dieser Abstieg und Übergang kratzte dann schon an der T5 Grenze. Plötzlich stand ich dann unter einem steilen Couloir mit deutlichen Pfadspuren. Ziemlich schuttig geht's da hoch zum Passübergang. (T3) Laut GPS Auswertung befindet sich dieses Couloir allerdings nicht dort wo der Pfad auf meiner Karte eingezeichnet ist, sondern etwas nördlicher. Von dort ist der Pizzo Cramalina über den einfachen Südkamm bald erreicht.

Abstieg zu P2036 und dann bald weglos durch hohes Gras zur Alpe del Lago. Dort steht zwar ein Wanderwegweiser, Markierungen findet man jedoch keine. Mit etwas Spürsinn kann man aber den teilweise total verwucherten Pfad zum Pizzo della Bassa erahnen. Ist man einmal aus dem Gehölz raus, befindet man sich etwas südlich vom grasigen Pizzo della Bassa. Durch hohes, abgedorrtes Gras ist dann der Gipfel in wenigen Minuten erreicht. Bedingt durch die anfänglich etwas schwierige Wegfindung wohl etwa T3+.

Abstieg dann immer entlang dem Kamm in südöstlicher Richtung zum Passo della Bassa. Auch dieser Pfad ist ab etwa 1800m teilweise massiv mit Wacholder und Alpenrosen überwuchert. Vom Passo della Bassa dann auf der Aufstiegsroute zurück nach Gresso.

Tourengänger: chaeppi
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (7)


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Kik hat gesagt:
Gesendet am 4. September 2013 um 21:38
Sali Chäppi,
Vor 10 Jahren sind wir von Giumaglio über die Alpe Canaa und genau jenen Pfad durch die Lücke 2080 auf den P.Cramalina gestiegen (der Gipfel war voller Schafe und Bölleli) und nach Gresso hinunter. Auf der Alpe del Lago stand schon damals der Wegweiser, aber um den Weg in der Flanke des Pizzo della Bassa zu finden, brauchten wir drei Anläufe und schlugen uns zuletzt durchs Kraut, so dass wir fast das letzte Posti in Gresso verpassten. Offenbar sind unterdessen zwar die Alpen in Stand gestellt, aber die Wege nicht.
Danke für den Bericht und die prächtigen Bilder, vG Kik

chaeppi Pro hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. September 2013 um 21:54
Hoi Kik

Abgesehen von der schönen Alpe Canaa mit einigen Schafen, waren die anderen Alpen verlassen und leider am verfallen. Die Gegend wird vermutlich nur noch von Jägern genutzt. Die ehemaligen Wanderwege sind kaum mehr zu finden und wirklich total Überwuchert. Aber genau dies macht irgendwie den Reiz dieser von mir sehr geliebten, einsamem Gegend aus. Etwas pfadfinderische Fähigkeiten muss man aber hier wirklich mitbringen.
VG, chäppi

Kik hat gesagt: RE: ehemalige Wege
Gesendet am 6. September 2013 um 11:20
Alte Pfade locken mich auch. Aber wenn Alpen zerfallen, die wir noch im Betrieb erlebt habe, beschleicht mich manchmal Wehmut, und umgekehrt freut es mich.
Weiterhin spannende Erkundungen und viele Grüsse Kik

chaeppi Pro hat gesagt: RE: ehemalige Wege
Gesendet am 7. September 2013 um 10:59
wollte Heute wieder spannende Erkundungen im Vergeletto unternehmen. Musste nach zwei heftigen Gewittern nach 1h völlig durchnässt abbrechen. Jetzt sitze ich bei schönstem Sonnenschein am See;-)

Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 6. September 2013 um 09:32
Hi Chaeppi!
Schön, dass Du an mich denken musstest:-) Ja so eine einsame Gegend wär schon was für uns. Aber ich hasse doch so die Fahrerei.1 1/2 Stunden brauchen wir in unsere Berge, die so langweilig sind, wenn nicht grad ein schöner Sonnenaufgang dabei ist:-) Wie lange brauchen wir ins Tessin:-)? Wir wohnen einfach am falschen Ort, zu weit weg von den Bergen!

VG Uschi

chaeppi Pro hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. September 2013 um 09:42
Ja das Tessin wäre schon etwas weit weg von dir. Aber die Ruhe dort oben war schon einmalig. Für dich hätte es aber zumindest um diese Jahreszeit vermutlich zu wenig Blumen:-)

VG, chäppi

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. September 2013 um 09:50
Die Blumen werden leider bei uns auch ganz wenige:-( Ich weiß auch warum, weil schon bald wieder die weiße Pracht darüber liegt. Wir gehen ja im Schnee auch raus, weil wir nicht ein halbes Jahr daheim sitzen wollen. Aber mir sind eindeutig grüne Wiesen, Blumen und weiße Felsen viel lieber:-) Im Winter kann man schon mal nicht so gut am Berg herum sitzen. Und das brauche ich doch, um den Berg ganz zu genießen. Im Winter ist alles irgendwie abweisend...Aber was will man machen. Ohne Winter kein Frühjahr.

VG Uschi


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