Klafferkessel mit Greifenbergüberschreitung - "Durchwachsenes" Wetter in den Schladminger Tauern


Publiziert von mountainrescue , 3. September 2013 um 23:01. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Schladminger Tauern
Tour Datum: 2 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Niedere Tauern 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2252 m
Abstieg: 2258 m
Strecke:19,25km Parkplatz Weiße Wand-Riessachsee-Preintalerhütte-Klafferscharte-Greifenberg-Gollinghütte-Parkplatz Weisse Wand
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Wien, Graz oder Linz: Von der A 9 bei Liezen abfahren. Der Ennstal-Bundesstrasse über Liezen, Stainach-Irdning und Gröbming (alles Richtung Radstadt/ Salzburg) bis nach Schladming folgen. Von Schladming ins Rohrmooser Untertal und bis zur Gfölleralm.

Endlich sollte alles passen! Der Urlaub war da, das Wetter sollte ganz leidlich sein, für die „reifere“ Hundedame war ein Hundesitter gefunden und so konnte es endlich losgehen.

Natürlich muss man, im Vorfeld abklären, wenn man mit einem Hund kommen will, ob der Vierbeiner überhaupt willkommen ist. ☺ Auf beiden Hütten war das überhaupt kein Problem, wenn man sich ein Zimmer nimmt - dies ist ja nicht so einfach, wie wir ja aus eigener Erfahrung bereits auf anderen Bergen feststellen mussten. Nicht überall ist man mit Hund willkommen - im Gebiet der Klafferkessel stellt dies, bei rechtzeitiger Zimmervorreservierung, kein Problem dar!

 

Schon seit Jahren standen die Klafferkessel, dieses einzigartige Naturjuwel in den Schladminger Tauern, auf unserer Wunschliste ganz oben, allerdings müssen halt (siehe oben) die „Komponenten“ alle passen und jetzt war es endlich so weit - nach knapp fünf Jahren! ☺
 

Info zu den Klafferkesseln aus wikipedia.de entnommen
Im Naturschutzgebiet Klafferkessel, einem ehemaligen Gletscherboden, befinden sich an die 30 Bergseen. Der Klafferkessel selbst besteht aus zwei ineinander greifenden Karen mit einer Unmenge teilweise vereister Seen in den unterschiedlichsten Größen (die größten davon sind der Untere Klaffersee, der Rauhenbergsee und der Obere Klaffersee), dazwischen Fels, Schrofen und Wiese. Über dem Klafferkessel thront der Felsklotz des Greifensteins. Durch den Klafferkessel führt der Weg von der Gollinghütte zur Preintalerhütte.


Der erste Tag: 02.September 2013

Wir wollten die Klafferkessel ganz gemütlich angehen und fuhren am 2.September, um die Mittagszeit, zum Parkplatz bei der Weißen Wand im hintersten Untertal. Die Zufahrt erfolgt auf einer Mautstraße und kostet, zum jetzigen Zeitpunkt, 11 Euro für das 3-Tage-Ticket! Der Parkplatz war wohl gefüllt und nachdem wir alles zusammengepackt hatten stiegen wir gemütlich die breite Forststraße zum Riesachsee hinauf.


Endlose Kolonnen an Wanderern kamen und vom idyllisch gelegenen See entgegen. Das Wetter war ganz leidlich und so stiegen wir gemütlich das lange Tal hinein.

Es ist ein ziemlich langer „Hatscher“ bis zum hintersten Talschluss, wo es dann endlich die letzten Höhenmeter, etwas steiler, zur Preintalerhütte hinauf geht.

Wir hatten vorsorglich ein Zimmer reserviert, erstens da wir mit Luca unterwegs waren, und zweitens, weil die Gegend ziemlich „überlaufen“ ist. Auf den letzten Meter zur Schutzhütte holte uns noch ein kurzer Regenguss ein, von dem wir uns aber nicht verdrießen ließen. Bei der Hütte angekommen wurden wir gleich von den lustig und frei herumhoppelten Hasen „begrüßt“.

Die Hütte ist sehr groß und die Verpflegung gut; auch ist das Team der Hütte ausgesprochen nett. (Es war kein Problem ein Quartier, auch mit Hund zu bekommen!) Am Abend füllte sich dann der Gastraum zur Gänze. Wir genossen einen entspannten Hüttenabend bis wir uns, kurz vor 21.00 Uhr, in unser Zimmer verzogen und uns in unsere Schlafsäcke kuschelten.


Der zweite Tag: 03.September 2013

Um 5.30 Uhr hatte Luca beschlossen – es ist genug geschlafen und Zeit aufzustehen ;-) Naja, das Wetter war nicht überragend, aber was soll’s. Wir frühstückten in aller Ruhe und kurz nach 7.00 Uhr erfolgte der Aufstieg zu den Klafferkesseln. Wir hatten beschlossen zu schauen, wie die Verhältnisse sind. Der Wirt hatte uns gesagt, dass, wenn es bei der Klafferscharte schon komplett zu sei, es sich nicht rentieren würde weiter zu gehen. Wir wollten uns selbst ein Bild von der Lage machen. Gleich nach der Hütte geht der Weg steil zuerst in Äußere Lämmerkar und dann weiter ins Innere Lämmerkar.

Die Gegend ist sehr wasserreich und dementsprechend waren die Wege ziemlich durchfeuchtet und nass. Im Inneren Lämmerkar hat man bereits einen Blick zur Klafferscharte, die immer wieder im Nebel verschwand. Als wir in den Nebel eintauchten begann es ganz leicht aus diesem zu nieseln und es war an der Zeit das Goretexmaterial auszupacken. Auch begann ein ziemlich kalter Wind auf der Klafferscharte zu blasen. Gott sei Dank hob sich der Nebel und wir konnten dieses Naturparadies, bei zwar nicht herrlichem, aber halbwegs gutsichtigem, Wetter genießen.

Durch den leichten „Sprühregen“ war der Weg auf den Greifenberg ziemlich rutschig und der Anstieg führt über grobblockiges Gelände in die Höhe.

Dieser Weg ist sehr gut markiert. Kurz unter dem Gipfel des Greifenberg begann der Wind nochmals zuzulegen und wir waren froh, als wir endlich am Gipfel standen.



Trotz des „besch….eidenen“ Wetters kamen etliche BergsteigerInnen von der Hochgollinghüttenseite den Berg herauf. Ursprünglich hatten wir vorgehabt wieder auf die Preintalerseite abzusteigen, doch wegen des steilen Blockgrates entschieden wir uns gleich den Greifenberg zu überschreiten und zur Gollinghütte abzusteigen. Viel steiler und rutschiger konnte dieser Abstieg auch nicht sein, was sich auch bewahrheiten sollte.

Das Wetter im Abstieg war im Nebelbereich noch ziemlich feucht und auch der Wind blies ganz schön heftig, je tiefer wir kamen desto besser wurden aber die Verhältnisse und so konnte das ganze Goretexmaterial in den Rucksack gepackt werden. Nach ziemlich genau fünf Stunden hatten wir die Überschreitung bis zur Gollinghütte geschafft.

Bei der Gollinghütte genehmigten wir uns noch ein richtiges „Bergsteigeressen“, das es so eigentlich nicht mehr gibt
J

Da das Wetter inzwischen schön und warm geworden war, konnten wir gemütlich auf der Terrasse sitzen. Nach einer ausgiebigen Stärkung, zum Abschluss mit herrlichem Schokokuchen, Schlag und Kaffee ging es noch den langen „Talaus-Hatscher“ zurück zum Parkplatz, wo unser Auto stand.

 

Fazit der Tour bei Erstellungsdatum: Die Klafferkessel sollte man wirklich nur besuchen, wenn man halbwegs schönes Wetter hat. Uns war es leider nicht vergönnt L aber wir werden sicher noch einmal die Klafferkessel mit unserem Besuch beehren. Es handelt sich um eine lange Tour, die so, wie wir sie gemacht haben, schön gemütlich war. Auch würde ich die Route wieder über die Preintalerhütte nehmen, denn von dort aus ist der Anstieg nicht soooo steil, obwohl man, wie von der Hochgollinghütte, rund 1000 Höhenmeter bis zum Greifenberg zurücklegen muss. Der Anstieg von der Hochgollinghütte, ist meiner subjektiven Meinung nach, doch wesentlich steiler, als der von der Preintalerhütte. Auch ist der Abstieg vom Greifenberg zur Preintalerhütte, bei nassen Verhältnissen, doch wesentlich anspruchsvoller, weil es eine ziemliche „Blockkrallerei „ bis zu den Klafferkesseln ist.

 

Einige Richtzeiten noch: Aufstieg auf die Preintalerhütte 2 Stunden 30 Minuten

Preintalerhütte – Greifenberg 2 Stunden 50 Minuten

Abstieg Greifenberg – Gollinghütte 2 Stunden 10 Minuten

Gollinghütte zurück zum Parkplatz 1 Stunde

 

Tourdaten (Twonav Aventura 2.8)
Gesamtzeit: 10:00
Zeit in Bewegung: 08:30
Zeit im Stillstand: 01:30
Strecke: 19,25 km
Maximale Höhendifferenz: 1520 m
Aufstieg gesamt: 2252 m
Abstieg gesamt: 2258 m
 


Tourengänger: mountainrescue, harlem


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 17744.gpx Track der Tour

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4 K2+
18 Sep 14
Hochwildstelle · Matthias Pilz
T5 II K1
2 Sep 07
Hochgolling&Klafferkessel · Matthias Pilz
T2
28 Jul 02
Schladminger Tauern Durchquerung · Saxifraga
T4-
T4-
29 Aug 17
Über den Greifenberg · 619er
T1
11 Aug 06
Riesachsee, 1369 m · Bergfritz

Kommentar hinzufügen»