Piz Ault (3027 m): schwierig zu erklimmende Festung über den Skiliften von Disentis


Publiziert von johnny68 , 31. August 2013 um 11:11.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:30 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Caischavedra - Piz Ault und zurück

Die Bergbahnen von Disentis schmücken sich mit dem Attribut Disentis 3000. Dies ist leicht geschummelt, reichen die Lifte doch nur bis rund 2800 m. Wenn man den 3027 m hohen Piz Ault erklimmen will, setzt es eine rechte Kletterpartie ab.
 
Der Piz Ault thront wie eine uneinnehmbare Burg zuhinterst im Tal, das durch 4 Transportanlagen erschlossen ist. Der Fels ist verwittert, und die Aufstiegsroute von Süden her ist einerseits sehr steil und rutschig (60 m hohes Couloir), anderseits etwas ausgesetzt (Gipfelaufbau von 20 m). – Von hinten her über den Brunnifirn und den Nordgrat ist die Besteigung einfach (L).
 
Ich benützte von Disentis her die unterste Sektion der Bahnanlagen (Disentis – Caischavedra, 1862 m). Dies ist die einzige Bahnsektion, die gegenwärtig im Betrieb ist. Die oberen 3 Liftanlagen sind nur im Winter in Betrieb. In ½ Stunden ist man bei der nächsten Zwischenstation Gendusas (2173 m). In weiteren 40 Minuten hat man die Station Lai Alv (2486 m) erreicht. Bis hierhin gibt es einen markierten Bergweg (T2+). Weiter das Tal hinauf gibt es keinen Weg mehr. Ich bin alles dem Skilift-Trassee gefolgt und erreichte in weiteren 40 Minuten den Endpunkt bei rund 2800 m, der in einer kleinen Ebene liegt (T3+).
 
Weiter ging es zum namenlosen Pass zuhinterst im Tal, der auf rund 2900 m liegt (T4-). In den Felsblöcken waren nette Strahler am Werk.
 
Mein Tagesziel sah von hier aus ziemlich krass aus. Ich erklomm vorerst die steile Geröllhalde bis an den Fuss des Gipfels (T4). Dann steuerte ich das sich rechts befindliche Steilcouloir an. Man kommt durch dieses nur mit Mühe hinauf, da es sehr rutschig ist und feste Griffe fehlen. Der Ausstieg oben führt auf eine kleine exponierte Plattform. Der Gipfelfelsen von 20 m ist ebenfalls ausgesetzt aber gut gestuft; es sind einige fixe Sicherungen vorhanden. Der Gipfelfelsen ist leichter zu durchsteigen als das Couloir (Gipfelaufstieg von Süden her insgesamt T6-).
 
Auf dem Gipfel hat es weder Kreuz noch Steinmann. In einer Gamelle hat es das Gipfelbuch sowie einen Schokoriegel – danke dem edlen Spender. Ich habe diesen Riegel nicht gegessen, da ich mein Picknick bei mir hatte.
 
Der Abstieg über die Gipfelfelsen geht gut. Eher noch schwieriger im Abstieg als im Aufstieg ist das Couloir. Es hat mich einige Male fast hinten hinaus genommen, wobei ein Abrutschen in diesem Steilgelände gefährlich werden kann. Unbedingt nach Griffen an den seitlichen Felsen suchen und sich gut festhalten!
 
Der Abstieg zurück zum Pass 2900 m und den Liftanlagen nach bis Caischavedra ist dann wieder eine leichtere Angelegenheit.

Tourengänger: johnny68


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