Weissmies Überschreitung von Süden


Publiziert von Solanum , 28. August 2013 um 15:13. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:23 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Bergstation Furggstalden; Allmageller Hütte; Zwischbergenpass; Weissmies Südgrat, Abstieg Nordflanke; Seilbahnstation Hohsaas

Sehr lohnende Tour, die hier schon ausführlich beschrieben wurde.

Erste Tour unserer (Theresa und Ich) Hochtourenwoche 2013 im Saastal.

Tag 1/Hüttenzustieg:
Nachdem wir uns am Vortag am Jegihornklettersteig ein wenig an die Höhe gewöhnt hatten, bahnte sich nun ein schwüler, gewittriger Hochsommertag an. Nachdem wir uns mit unserer Bergführerin Silvia an der Talstation der Hohsaasbahnen getroffen und bekannt gemacht hatten, fuhren wir weiter nach Saas Almagell, wo wir auf Vorschlag von Silvia den Hüttenzustieg durch die Bergbahn um angenehme 400 Höhenmeter verkürzten. Von Furggstalden folgten wir dem aussichtsreichen Almageller Erlebnisweg durch die Westflanke des Almageller Horns. Nun gings in zunächst mäßiger Steigung aufwärts an der Almageller Alp vorbei und zuletzt steil hoch zur Almageller Hütte auf ca. 2900 Metern, zu der wir noch trocken gelangten. Ein paar Minuten später brach dann ein lokales Gewitter los, das uns schon seit geraumer Zeit verfolgte.

Tag 2:
Tagwache um 03:15 Uhr, anschließend Frühstück um 03:30 Uhr. Wir verließen die Hütte um kurz nach 04:00 Uhr. In zunächst mäßiger Steigung folgten wir der Stirnlampenkarawane über einige recht ausgedehnte Altschneefelder in Richtung Zwischbergenpass. Kurz unterhalb der Passhöhe stiegen wir nach links zu einem Felsriegel - praktisch der unterste Teil des Weissmiessüdgrat - und folgten diesem in Richtung Norden. Nach ca. 500 Metern muss man sich dann entscheiden, ob man auf dem Grat bleibt oder ob man nach Osten in die Firnfelder ausweicht. Wir, d.h. eigentlich Silvia, entschieden uns für den konditionell und technisch wohl etwas anspruchsvolleren Felsgrat. Die ersten Aufschwünge meisterten wir noch souverän. Ein paar kleinere Gendarme mussten über- bzw. umklettert werden. Alles im grünen Bereich, obwohl wir feststellten, daß die Seilschaften im Firnfeld rechts von uns sich doch etwas schneller fortbewegten. So langsam machte sich dann doch die Höhe bemerkbar. Der Portjengrat vis-a-vis wollte einfach nicht kleiner werden und der Grat wurde zusehends steiler, so daß wir ganz schön ins Schnaufen gerieten. Auf ca. 3800 Metern, wo das Firnfeld endet und sich die beiden Routen vereinigen, machten wir noch eine kurze Pause. Ab hier wird der Grat dann wirklich steil und dementsprechend für schlecht akklimatisierte Personen wie uns saumäßig anstrengend. Doch Silvia kannte keine Gnade mit uns und legte ein ziemliches Tempo vor (ein Leistungstest?). So kletterten wir schließlich an eine Seilschaft heran, die es etwas gemütlicher angehen ließ. Prompt verließ Silvia - wohl um das Steinschlagrisiko zu minimieren - die Ideallinie (nie schwerer als II). Die Kletterei wurde nun doch ein wenig anspruchsvoller und damit - bei dem eingeschlagenen Tempo - unheimlich anstrengend. Als wir auf dem Vorgipfel angelangten war ich völlig ausgepumpt, den Konditionstest aber hatten wir bestanden. Nun hieß es die Steigeisen anzulegen und sich für die letzten 300 Streckenmeter über den schmalen Firngrat zum Gipfel noch einmal zu konzentrieren. Schließlich erreichten wir nach gut 4 Stunden (vielleicht doch nicht so wahnsinnig schnell) die geräumige Gipfelkalotte des Weissmies. Nach ausgiebiger Gipfelrast stiegen wir dann über die Nordflanke in deutlich schnelleren 1 Stunde 20 Minuten über den schon stark aufgeweichten und tiefen Spalten versehenen Triftgletscher zur Bergstation Hohsaas ab und schwebten ab dort die letzten 1500 Höhenmeter knieschonend mit der Seilbahn zu Tale.

Tipp: Wenn man anschließend in Saas Fee, Grund oder Almagell übernachtet und einen Bürgerpass/Saaspass erhält, kann man sich die Seilbahnkosten an der Talstation wieder erstatten lassen.

Tourengänger: Solanum, Loori


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