Hoher Tenn (3317m) via Schmalzgrubenkar und Zwingkopf (3117m)


Publiziert von Chiemgauer , 24. August 2013 um 23:26.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:22 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 2600 m
Abstieg: 2600 m
Strecke:27 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Zell am See oder Bischofshofen nach Bruck an der Glocknerstraße und weiter bis Fusch. Am Ortsende parken am Beginn der Straße zur Schmalzgrubenhochalm oder wenige Meter später am Bärenkraftwerk
Unterkunftmöglichkeiten:Gleiwitzer Hütte
Kartennummer:Kompass Nr. 39

 

Obwohl ich fast exakt vor einem Jahr erst auf dem Hohen Tenn war, haben mich seit dem die Zahlen 813 (Fusch) und 3368 (Tenn) nicht mehr in Ruhe gelassen. Wo schon hat man 2500 durchgehenden Anstieg (auf gerade mal 11,5 km Wegstrecke!) ohne Falchstück, Gegenanstiegen oder Gletscherkontakt? Natürlich musste ich mir diesen Anstieg durch das Schmalzgrubenkar ansehen, der bis zum Zwingkopf durchgehend einfaches Gelände zum Gasgeben bietet.

 

Wenige Meter vor dem Bärenkraftwerk beginnt der Anstieg zur Schmalzgrubenhochalm (1720m). Auf den ersten Meter noch geteert zieht sich danach eine ordentlich Forststraße zu dieser hoch, die ein flottes Vorankommen ermöglicht (wäre auch mit Rad möglich, wenn man den selben Weg wieder für den Abstieg wählt). Jetzt geht es weglos ins lange Schmalzgrubenkar. Hier hält man sich am besten immer mittig oder leicht rechts (Almgelände) und legt die nächsten knappen 900 Hm durch dieses zurück, immer auf den Zwingkopf am Ende zusteuernd. Unter diesem wird das Gelände sandig und schuttig und es ist ein deutlicher Steig zu erkennen, der nun nach links auf den Ostgrat zum Zwingkopf führt. Leider habe ich diesen wegen des nun beginnenden Schnees (ziemlich hart, mühsam Tritte zu schlagen) verloren, aber es geht auch so ziemlich problemlos auf den Grat. Nun über den Grat zum Zwingkopf, wobei die letzten Meter zum Zwingkopf etwas anspruchsvoller (T4, vielleicht auch leichter, wenn man nicht dem Schnee ausweichen muss) werden. Bis zu der Schlussstelle alles T3 oder überwiegend einfacher und 2300 Hm durchgehendes Gelände zum Höhenmetersammeln (inkl. Pausen in 3:45 geschafft), wie ich es liebe ;-)

Weiter geht es nun über den meist überraschend einfachen Grat (T4, zwei bis drei kurze T5+) zum Hohen Tenn. Auf den ersten Metern (bis zum nächsten Gratkopf) wird der Grat aber etwas schmaler und schon ordentlich ausgesetzt (T5+; erste Schlüsselstelle, wer da drüber ist kommt auch auf den Gipfel), ist aber gut zu gehen. Danach einfach, aber heute erschwert durch den Schnee (gut das bereits Tritte im Schnee waren, sonst wäre es ohne Eisen schon grenzwertig geworden), über den Block und Bratschengrat hoch zum Gipfel. Wenige Meter vor diesem nochmals ein kurze (1-2m) ausgesetzte Kletterstelle (T5+; I bis II, je nach dem ob man am Grat bleibt oder etwas in die gut ausgesetzte Flanke wechselt).

Konnte ich letztes Jahr schon den Gipfel wegen etwas Zeitdruck nicht genießen, habe ich mir heute bei diesen Bedingungen den Weiterweg zum Hauptgipfel (tippe mal hin und zurück heute sicher eine Stunde) geschenkt und lieber eine ausführliche Gipfelrast auf dem Schneetenn, der für mich eh der deutlich schönere Gipfel ist, gemacht.

 

Für den Abstieg wähle ich dann denn Normalweg zur Gleiwitzer Hütte, den ich hier im Aufstieg bereits beschrieben hab: http://www.hikr.org/tour/post54773.html Der Schnee (noch immer extrem hart, zum Glück schon Tritte vom Vortag, sonst hätte ich die Eisen raus geholt), bis unterhalb des Klettersteig vom Kleinen Tenn, macht die Sache schon deutlich anspruchsvoller (ein Ausrutscher und es dürfte 500m nach unten gehen) wie noch letzten Sommer. Danach nur noch wenig Schnee, der in dem Gelände auch nicht mehr stört, geht es über Bauernbrachkogel und Jägerscharten zur Gleiwitzer Hütte (bis hierher zu etwa 80% anspruchsvolles Gelände, dass Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt und ein flottes Vorankommen behindert) und von dieser dann über den ziemlich langwierigen Steig zurück nach Fusch, wo ich den Fuscherhöhenweg und einen Wiesenabschneider zurück zum Auto wähle.

 

Eine wirklich geniale Runde, die allerdings nur mit überdurchschnittlicher Kondition genossen werden kann. In diese Richtung darf für die Abstieg sicher die gleiche Zeit, wie für den Aufstieg eingeplant werden. Die Runde macht sicher in die andere Richtung deutlich mehr Sinn (schon alleine wegen Übernachtungsmöglichkeit Gleiwitzer Hütte), hat man dann doch die zahlreichen anspruchsvollen Stellen im Aufstieg und im Abstieg, ab dem Zwingkopf, durchgehend einfaches und zügiges Gelände. Ich würde die Tour auf alle Fälle nur noch anders herum machen und ich bin mir sicher, ich werde diese Tour auf alle Fälle nochmals machen.


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 17564.gpx Aufstieg
 17565.gpx Abstieg

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