Schrankogel 3497m als Tagestour


Publiziert von Gekko , 23. August 2013 um 18:09.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:22 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:~20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:im Ötztal bis Längenfeld, dann links in Sulztal abzweigen und bis Gries; kostenloser Wanderparkplatz am Ortsende von Gries;
Unterkunftmöglichkeiten:Amberger Hütte 2135m
Kartennummer:AV Karte 31/1

Wir sind um 6:15 Uhr von dem großen (kostenlosen) Wanderparkplatz am Ortsende von Gries im Sulzbachtal aus gestartet. Das Tagesziel hat man schon direkt vor Augen, wobei einem auch klar wird, dass noch einiges an Strecke auf einen wartet.
Man folgt dem breiten und nur an wenigen Stellen etwas steileren Fahrweg taleinwärts. Nach ca. 550 Hm erreicht man die Amberger Hütte, läßt diese allerdings rechts liegen und quert linkerhand eine Brücke über den Bach.
Hier folgt man zuerst eben dem Fahrweg über Kuhweiden und Almwiesen, bald den linken Hang ansteigend einem Pfad. Dieser geht die ersten 200 Hm recht gemütlich dahin, bis er links um die Flanke des Schrankogels nach Osten zieht. Ab hier wird er deutlich steiler. Man folgt dem Pfad stets aufwärts in östlicher Richtung bis man auf einen fast schnurgeraden Moränenrücken trifft. Bald danach kommt eine beschilderte Verzweigung und man kann sich den weiteren Aufstiegsweg aussuchen. Zweigt man nach links ab folgt man dem Normalweg über das Hohe Egg und der Südwestflanke auf den Gipfel, geht man geradeaus weiter auf der Moräne entscheidet man sich für den Aufstieg über den Ostgrat. Wir haben letztere Variante gewählt, da der Ostgrat Landschaftlich meiner Meinung nach noch schöner ist und zudem etwas mehr Ausgesetztheit aufweist.

Der Moränenrücken steilt sich gegen Ende deutlich auf und man muss sich anschließend durch etwas unangenehmen Plattenbruch nach oben kämpfen. Hat man den ersten Aufschwung überwunden, steht man vor dem Ostgrat des Schrankogels, der im unteren Teil allerdings wenig an einen Grat erinnert.
Etwa 150 Hm folgt man Markierungen und Steinmännchen dem Hang aufwärts, bis sich dieser zum eigentlichen Grat verengt. Bis hierhin gibt es auch keine nennenswerten Schwierigkeiten.

Dem Gratverlauf folgt man nun steil aufwärts meist direkt an der Kante entlang begleitet von ausreichend Markierungen. Der Fels ist hier oben schon deutlich kompakter und man kann genußvoll zupacken. An wenigen Stellen kommt man vielleicht kurz bis in den 2. Schwierigkeitsgrad, wobei die Felsqualität super ist.
Im mittleren Gratabschnitt haben wir 2 Steinböcke überrascht. Majestätische Tiere die sich leider sehr schnell in die Südwand verzogen haben und somit eine detaillierte fotografische Dokumentation schwer war.

Gegen Ende August hat man, sofern kein Wintereinbruch war, auch kaum Schnee, oder Eis im Gratverlauf. Bei Vereisung stellt der Grat aber mit Sicherheit eine ernste Schwierigkeit dar.

Man klettert dem Gratverlauf folgend bis auf den schon von weit unten sichtbaren Vorgipfel. Hat man diesen erreicht kann man das Gipfelkreuz sehen und es sind noch etwa 100 Hm zu bewältigen.
In traumhafter Kulisse folgt man dem Grat in westlicher Richtung unschwer bis zum Gipfelkreuz.

Der Fernblick reichte an diesem Tag vom Großglockner im Osten, über die Dolomiten, den gesamten ötztaler Hauptkamm, die Ortlergruppe, Berninagruppe und bis zum Piz Kesch.

Nach 1 Stunde langer Pause am Gipfel sind wir über den Südwestgrat/Rücken abgestiegen. Der obere Teil (200 Hm) sind auch recht ausgesetzt, allerdings bei ausreichend solidem Fels. Etwas schlechtere Qualität als der Ostgrat. Danach folgt die schier unendlich lang wirkende Schuttflanke, welche im oberen Teil auch recht brüchig ist. Kommt man dem Hohen Egg näher wird der Weg auch zunehmend flacher und besser. Im unteren Teil ist es eher ein Wanderpfad, der dann wieder auf die Moräne vom Aufstieg trifft. Der restliche Rückweg entspricht dem Aufstiegsweg.

Die offiziell angegebenen Zeiten sind 2,5 Stunden vom Parkplatz auf die Amberger Hütte. Für den Gipfelaufstieg werden keine Zeiten angegeben, wobei für durchschnittliche Bergsteiger etwa 4 - 4,5 Stunden über Ostgrat, oder Südwestrücken realistisch sind. Dementsprechend ähnlich lange für den Abstieg einplanen.

Am Rückweg sind wir noch in der Amberger Hütte eingekehrt. Sehr leckere Suppen und eine äußerst freundliche Bewirtung wurde uns geboten. Auf jeden Fall empfehlenswert.

Alles in Allem eine geniale Bergtour auf einen gletscherfreien 3500er, die auch problemlos als Tagestour machbar ist mit entsprechender Kondition.

Tourengänger: Gekko


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