Churfirsten: Sieben auf einen Streich


Publiziert von Bergstiger , 16. August 2013 um 19:18.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:15 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 3000 m
Strecke:Chäserrugg - Hinterrugg - Schibenstoll - Zuestoll - Brisi - Frümsel - Selun - Strichboden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW nach Starkenbach, Bus nach Unterwasser Post

Churfirsten: Sieben auf einen Streich

Zugegeben, wir haben die einfachste Variante gewählt, um alle sieben Gipfel zu besuchen. Mit der Bahn auf den Chäserrugg wird uns der erste Gipfel geschenkt und der Abstieg nach Starkenbach haben wir mit der Selunbahn verkürzt. Trotzdem sind es 2300m Aufstieg und 3000m Abstieg, die zusammengekommen sind. Und das Gefühl, gemeinsam mit meiner Mutter alle sieben Gipfel zu erreichen ist wunderschön!!

Wir fahren mit dem PW nach Starkenbach, wo wir bei der Talstation der Gondelbahn parkieren. Eigentlich wollten wir den 8.05 Uhr Bus nach Unterwasser Post nehmen, doch der Verkehr ist so flüssig, dass wir den 7.35 Uhr Kurs erwischen. In 5 Minuten erreichen wir anschliessend ab Unterwasser Post die Talstation der Bahn, die allerdings erst um 08.30 Uhr das erste mal fährt. So haben wir noch genügend Zeit, unseren "Vor-dem-Start-Proviant" zu essen und zu trinken. Kurz vor 9.00 Uhr haben wir dann unseren ersten Gipfel erreicht, den Chäserrugg 2262m.

Nach dem obligatorischen Gipfelfoto geht es auf dem Wanderweg weiter zum Hinterrugg 2306m. Auch hier machen wir nur kurz ein paar Fotos und steigen hinab ins Gluristal. Der Wanderweg ist sehr rutschig, viele Steine sind speckig und nass. So kommen wir etwas langsamer voran als geplant. Den Wanderweg verlassen wir in der Kurve auf 1900m in den Gemüsegarten. Dies ist wohl der mühsamste Teil der ganzen Tour, man tastet sich irgendwie vorwärts, ohne wirklich zu sehen, wohin man tritt. Wir bleiben im Gluristal dann eher auf der in Gehrichtung rechten Seite auf einer Wiese. Diese ist relativ gut zu begehen. Gegen Ende wechseln wir die Talseite und verlassen das Tal auf einer grünen Rampe (siehe Bild). Hier folgen nochmals 100 Meter mühsames Gelände durch Alpenrosenbüsche, welches wir leicht aufsteigend queren und plötzlich landen wir auf einer deutlichen Wegspur, die uns auf den Wanderweg (auf ca. 1825m) führt.

Hier beginnt der Aufstieg zum Schibestoll, der Weg ist wiederum feucht und rutschig. Besonders in der Steilstufe auf ca. 2000m ist Vorsicht geboten. Anschliessend richte ich ein Getränkedepot ein (hätte ich auch früher machen können..) und wir steigen auf besserem Weg zum Gipfel des Schibenstoll 2236m. Wir verpflegen uns kurz und beginnen mit dem Abstieg, besonders über die Steilstufe lassen wir uns nochmals genügend Zeit. Der Wanderweg zu P.1737 führt durch ein Geröllfeld, welches doch mehr Zeit benötigt als es ein Blick auf die Karte vermuten lässt.

Hier beginnt der blau-weiss markierte Aufstieg zum Zuestoll. Über eine Felsstufe (Eisenstifte) erreichen wir den Sattel zwischen Zuestoll und Rüggli auf etwa 1800m (Getränkedepot). Ab hier sind bis kurz vor dem Vorgipfel keine Schwierigkeiten auszumachen, dann folgt allerdings eine ausgesetzte, aber mit Drahtseilen gut gesicherte Passage zu diesem Vorgipfel und anschliessend ein kurzer, aber steiler Abstieg (ca. 10m hinunter, ebenfalls mit Drahtseilen und Eisenstiften gesichert, siehe Bild). Nun geht es wieder einfacher dem Gipfel entgegen, wo auf den letzten Metern nochmals eine steile Felsstufe (Drahtseile) wartet. Auf dem Zuestoll 2235m machen wir eine Viertelstunde Mittagspause und steigen anschliessend auf dem selben Weg wieder in den Sattel auf etwa 1800m ab. Vom Rüggli aus lassen sich Spuren in der Querung zum Brisi erkennen. Wir folgen diesen Spuren, die sich allerdings dann im Karrfeld verlieren und erreichen dann nach nochmals ca. 200m Gemüsegarten den Wanderweg auf ca. 1760m.

Zum Brisi sind es nun gut 500 Höhenmeter. Bei Punkt 1797m richte ich nochmals ein Getränkedepot ein. Inzwischen ist das Wetter etwas nebliger geworden, was uns allerdings nicht gross stört. Der Wanderweg auf den Brisi weist keine Schwierigkeiten auf, interessant ist die Scharte kurz vor dem Gipfel mit dem imposanten Tiefblick (siehe Bild). Wir verpflegen uns auf dem Brisi 2279m, beginnen jedoch schnell wieder mit dem Abstieg zu P.1797. Die folgende Querung zum Frümsel beginnen wir mit dem zugewachsenen Wanderweg ins Frümseltal. Auf ca. 1860m biegen wir rechts ab ins Karrfeld, welches sich recht gut queren lässt. Bei ca. 1880m queren wir nochmals ein Geröllfeld (siehe Bild) und erreichen bei ca. 1900m den Wanderweg zum Frümsel.

Der Aufstieg zum Frümsel ist steil, gleich zu Beginn wird eine felsige Stufe überschritten. Anschliessend weist der Weg allerdings angenehme Trittstufen auf, so fühlt es sich manchmal wie auf einer Treppe an. Auf dem Gipfel des Frümsel 2267m machen wir nochmals eine Viertelstunde Verpflegungspause, bevor wir auf dem selben Weg bis auf ca. 1910m absteigen. Hier beginnen wir mit der Querung zum Selun. Über eine Kuhweide gehen wir auf der gleichen Höhe bleibend ins Chalttal hinein. Über ein paar felsige Stufen erreichen wir auf ca. 1920 den Einstieg zur "Abkürzung" auf den Selun. Dabei hat uns dieses Bild von Schlumpf sehr weiter geholfen, ich habe es hier noch mit der Route ergänzt, die wir meiner Meinung nach genommen haben. Es handelt sich in dieser Steilstufe vor allem um Grasfelder, die leicht aufsteigend gequert werden. Im Aufstieg ist dies problemlos möglich, im Abstieg ist wohl etwas Vorsicht geboten.

Vom Ende der Steilstufe sind es dann noch rund 200 Höhenmeter auf dem nicht allzu steilen Nordrücken des Seluns, die nochmals richtig genossen werden können. Nach 9h 45min nach dem Start auf dem Chäserrugg haben wir den letzten Gipfel, den Selun 2203m  erreicht, ein tolles Gefühl!

Wir geniessen für einige Minuten den Erfolg, machen Fotos und steigen anschliessend in ca. 40 Minuten zur Bergstation der Selunbahn ab. Wie wir im Laufe des Tages abgeklärt haben, fährt die Bahn heute ausnahmsweise um 19.45 Uhr nochmals, um eine Älplerin ins Tal zu bringen. So können wir uns die letzten Abstiegsmeter nach Starkenbach sparen.

Herzliche Gratulation an Thomas, den wir auf dem Schibenstoll und allen weiteren Churfirsten getroffen haben, er hat den Aufstieg von Walenstadt aus in Angriff genommen, alle sieben Churfirsten bestiegen und ist anschliessend nach Starkenbach abgestiegen!


Zeiten:

08.57 Uhr (00:00) Chäserrugg ab
09.10 Uhr (00:13) Hinterrugg an/ab

10:15 Uhr (01:18) Auf Wanderweg nach Gluristal (1825m)
11:05 Uhr (02:08) Schibenstoll an
11:15 Uhr (02:18) Schibenstoll ab
11:50 Uhr (02:53) P.1737
12:38 Uhr (03:41) Vorgipfel Zuestoll
13:04 Uhr (04:07) Zuestoll an
13:20 Uhr (04:23) Zuestoll ab
14:10 Uhr (05:13) Wieder auf Wanderweg vor P.1797
15:10 Uhr (06:13) Brisi an
15:20 Uhr (06:23) Brisi ab
16:22 Uhr (07:25) Wanderweg unterhalb Frümsel (ca. 1900m)
17:15 Uhr (08:18) Frümsel an
17:25 Uhr (08:28) Frümsel ab
18:15 Uhr (09:18) Beginn Steilstufe Selun (ca. 1900m)
18:45 Uhr (9:48) Selun an
18:55 Uhr (9:58) Selun ab
19:37 Uhr (10:35) Bergstation Selunbahn

Total Zeit unterwegs 10h 40min, wovon knapp eine Stunde Pause ist.

Tourengänger: Bergstiger, mamiestho


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