Saxerspitze (2690m) via Westflanke


Publiziert von sven86 , 17. August 2013 um 14:37.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:10 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1550 m
Strecke:26 km (davon 19 km Rad)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenloser P. am Eingang des Madautales oberhalb von Bach nach der Schleife
Kartennummer:AV-Karte 3/3 Lechtaler Alpen - Parseierspitze

Die Saxerspitze macht mit ihren zumeist nur mäßig steilen Hauptdolomit-Flanken sicherlich keine so schöne Figur wie die benachbarte und weit über Lechtal-Fankreise hinaus bekannte Freispitze, trotzdem lohnt die Besteigung dieses sehr einsamen Gipfels inmitten des Madauer Felstheaters, sofern man den notwendigen Humor für das doch ziemlich ruppige Gehgelände aufbringt. Der Aufstieg durch die Westflanke ist auf den letzten 300 Höhenmetern ziemlich mühsam und in dem zerissenen, unübersichtlichen Gelände ist die Orientierung trotz einiger Steinmänner und vereinzelter Steigspuren nicht ganz klar.

Vom Beginn des Madautales lassen sich maximal 9,5 km und 500 HM mit dem Fahrrad zurücklegen, zunächst flach oder leicht ansteigend auf dem Asphaltweg Richtung Madau (Achtung auf Taxibusverkehr!), dann auf dem Fahrweg hinauf ins Alperschontal. Dieser ist anfangs moderat ansteigend und gut befahrbar, später wird es aber zunehmend grobschotterig, sodass man ohne MTB nicht mehr sinnvoll weiterkommt. Bis zum vorgezogenen Raddepot benötige ich eine Stunde, für den Rückweg später 35 Minuten.

Allerdings zweigt auch bald nach links der beschilderte Pfad zur Saxeralm ab, wobei beim Aufstieg ins Hinter-Appenzell schonmal die senkrechten Wände von Freispitze und Dreischartlkopf zu beeindrucken wissen.
Nach dem Erreichen des Hinter-Appenzells am Waldrand noch ein Stück hinauf, bis die Westflanke der Saxerspitze voll einsehbar ist. Hier nun etwa am P. 2002 ab vom Weg und die Grasflächen immer weiter hinauf, wobei die kleine Steilstufe ziemlich beliebig erstiegen werden kann, im Zweifel etwas rechts ausholend.

Am obersten Ende dieser spitz zulaufenden Grasfläche (P. 2390) führt eine 10m breite Rampe bzw. Rinne quer nach links hinauf, hier gibt's auch die ersten Steinmandl. Diese Rampe endet wiederum mit einer Grasfläche: Direkt oberhalb davon vermittelt ein dunkler 5m-Kamin (I+, Steinmandl am oberen Ende) den Zugang zur oberen Westflanke. Dort weiter über mehr oder weniger geröllbedeckte Schrofen (Stellen I) und gleitendes Geröll verwinkelt hinauf, bis erst sehr spät (wieder) das Gipfelkreuz auftaucht. Ungefähr hier quer nach rechts durch ein tiefgründiges Geröllfeld hinüber zum Grat, was sich dank der dort relativ deutlichen Trittspuren vergleichweise angenehm gestaltet.

Vom Grat dann ganz schnell zum Gipfel mit Kreuz und Buch (1981), das etwa 5-10 Besucher per annum verzeichnet. Wie schon während des Aufstieges zeigt sich die Freispitze mit dem Jägerrücken sehr schön und abweisend, auch wenn dadurch natürlich das Gipfelpanorama nach Süden etwas versperrt wird.

Man lasse sich dann beim Abstieg nicht dazu verleiten, in dem tiefgründigen Geröll zu weit abzufahren! Der Abstieg ist insgesamt zwar schon einfacher und weniger mühsam, aber so richtig abfahren kann man eigentlich nicht und auch die Orientierung ist nicht sehr viel leichter.

Anmerkungen:

- Ich bewerte die Tour wegen der relativ schwierigen Orientierung noch etwas höher als die Wasserfallkarspitze, auch wenn die Idealroute- wenn man sie denn tatsächlich immer trifft- technisch nicht unbedingt schwieriger ist

- Ich habe bis zum Gipfel insgesamt 8 Stunden benötigt, das lag aber neben dem gewohnt geringen Tempo auch an einigen kleineren und größeren Verhauern. Das kann man bestimmt auch in der halben Zeit schaffen. Wenn man mit dem Rad anfährt ist es ja nicht besonders weit zu laufen.

- Gerade beim Abstieg tritt man zwangsläufig immer wieder einige Steine auf die Aufstiegsroute los


Tourengänger: sven86


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Kommentare (8)


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Gelöschter Kommentar

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. August 2013 um 23:00
Servus Markus,

Ja, vom Wetter hatte ich etwas mehr erwartet, aber was soll man machen, hat schon gepasst :)

VLG Sven

Nic hat gesagt:
Gesendet am 6. Februar 2016 um 08:20
Ein Gipfel ganz nach meinem Geschmack. Mal schauen ob es dieses Jahr klappt.

VG

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Februar 2016 um 21:03
Servus Nico, der Gipfel wird Dir bestimmt gefallen. Überhaupt sind Touren im Madautal immer ein besonderes Erlebnis. Die Kleinbergspitze hätte ich da zB auch noch auf der Liste. Lass die bei Gelegenheit mal angehen.
VG, Sven

Nic hat gesagt:
Gesendet am 10. Februar 2016 um 21:11
Ja die Kleinbergspitze steht dieses Jahr auch bei mir weit oben auf der Liste. Soliche Touren interessieren die wenigsten. Hab dieses Jahr einiges in den Lechtaltern vor. Paar gemeinsame Touren sollten sich doch endlich mal ausgehen. Eisenspitze und Schlenker oder Reichspitze stehen auch aufm Zettel.

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Februar 2016 um 13:43
Packen wir schon...bei Schlenker und Konsorten muss ich aber das Handtuch werfen ;)

Grimpeur hat gesagt: Saxerspitze
Gesendet am 9. Juli 2016 um 11:25
haben die Tour von Madau aus letzten So über die Saxeralm gemacht. Die Westflanke erweist sich bis auf die kurze Steilstufe nach der Rinne fast als komplett gangbar. Habe mal für heuer noch die Überschreitung im Visier Kuhkarl hoch - Westseite runter. Glaube nämlich Ostgrat&Nordgrat sind recht garstig (wird laut GB wohl öfters gemacht). Hast du Info's über beide Grate?

VG
Grimeur

sven86 hat gesagt: RE:Saxerspitze
Gesendet am 11. Juli 2016 um 21:43
Hatte mich auch gewundert, was dort laut GB alles für Varianten begangen werden. Zum Nordgrat kann ich leider auch nur auf den gipfelsuechtigen verweisen.
VG
Sven


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