Rettenzink -2510m und Imbachhorn-2413m , eine ausgefüllte Tagestour


Publiziert von Koasakrax , 10. August 2013 um 22:15.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:10 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:17 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Im Pinzgauer Salzachtal auf der Pinzauer Straße bis zur Abzweigung nach Kaprun und weiter zum Parkplatz der Gletscherbahnen.

Der Steig beginnt direkt beim Pp.#1 der Kapruner Gletscherbahnen und mündet nach der Durchquerung eines wahren Himbeersträucherwaldes in  wenigen Metern in einen Karrenweg, dort rechts (O). Nach einem Zaunübergang löst sich der Karrenweg auf und führt als gut markiertes Steiglein am Bach entlang weiter. Für eine Etappe verlässt man die linke Bachseite und steigt in vielen, gut zu gehenden Serpentinen über das Saueck - ca 1400m Höhe nach oben, bis der Weg wieder auf die linke Bachseite wechselt. Hier hatte ich ständig ob der wuchernden Pflanzenvielfalt das Gefühl auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad zu sein. Es war einfach fast umwerfend dies Flora zu durchwandern.

Nun geht es -ein wenig nach N ausholend- längere Zeit in weiten Schleifen durch steile Wiesen und Waldgürtel - Windwurf hinauf über die Hadenleitenalm ; das Steiglein ist hier oft nur fussbreit und ein wenig zugewachsen, aber immer eindeutig. Am sog. Rosskopf auf knapp 2000m Höhe ist dann endgültig offenes Gelände erreicht: auf schmaler Trittspur umrundet man ein steil abfallendes grasiges Eck, bevor sich der Weg wieder verbreitert und als vergleichsweise komfortable Serpentinen hinaufleiten zur Brandlscharte.
Zum Rettenzink hält man sich an der Scharte rechts (S, Beschilderung) und umgeht auf steilem, etwas gerölligem Steig einen ersten Steilaufschwung. Ein sperrender, kurzer Felsriegel wird mit Hilfe von Seilversicherungen unschwierig erstiegen, dann trennen  nur noch ein paar Schlaufen auf gutem Bergweg vom Gipfel.
Da am Gipfel des Rettenzink ein eisiger Wind wehte machte ich mich gleich daran mich ins Gipfelbuch einzutragen und siehe da ein blau weißes Sackerl ist schon vor Ort. Ich blieb nicht lange auf dem Gipfel und machte mich gleich wieder auf dem Abstieg. Da die Wolken hin und her zogen zeigte sich auch der Hohe Tenn nur hinter einer Wolkendecke. Macht auch nix habe die Tour zum Tenn ohnehin schon lange in Planung nur mehr eine Frage der Zeit.

Absteig zur Brandlscharte wie Aufstieg und von der Scharte Richtung Imbachhorn sich einfach an den Wegweiser Richtung Imbachhorn halten. In ca. einer halben Stunden steht man am Gipfel des Imbachhorn. Leider auch voll in den Wolken.

Gleich wieder weiter der Beschilderung folgend Imbachhornsteig folgen geht es unterhalb des Türchelkopf über den Laubkopf steil und zeitweise auch ausgesetzt in der Flanbke oberhalb der Bäckenanderlalm Richtung Laubkopf und auf dessen Rücken hinunter zur Pfillscharte auf 1775m Höhe.
Durch unansehnliches Almgebiet der Weißsteinalm geht es außerordentlich steil durch von den Rindern schwer zertretenen Weg matschig, rutschig und steil hinunter bis zur Staumauer der Wildbachverbauung. An dieser gleich wieder rechts in den Wald. Ab hier wird der Imbachsteig wieder landschaftlich interessanter, wechseln sich ja Schluchtenquerungen, Waldwege und Felsgebilde sowie Wildbachverbauten ab sodass der Weg nicht mher so langweilig wie im oberen Teil nach Kaprun hinunter führt.

In Kaprun dann bis zur Posthaltestelle Zentrum dort 15Min auf den Nächsten Bus gewartet der mich wieder zum Ausgangspunkt Parkplatz Kapruner Bahnen zurückbrachte.

Mein Fazit: Es war eine Tour in grandioser Landschaft. Vor allem der Aufstieg vom Parkplatz Gletschbahnen Kaprun ist sehr zu empfehlen. War er für mich einer der interessentasten und kurzweiligsten Anstiege die ich je gemacht habe. Rettenzink und Imbachhorn bieten jeder auf seine Weise ein interessantes Gipfelziel das man gemacht haben sollte.

Allein der Abstieg über den Imbachsteig Richtung Kaprun bietet im mittleren Bereich eher langweiliges, zermürbend gatschig und ausgetretenes aber sehr steiles Almgelände.

Wie schon vorhin erwähnt wird der Imbachsteig aber ab der Staumauer wieder interessanter.

Rauf gehen aufs Imbachhorn über den Imbachsteig würde ich aber jeden abraten. Er ist einfach zu steil und rutschig. Ich für mich hätte keine Gaudi - aber es gilt ja ohnehin Jeder wie er es haben will.


Fazit
Der Rettenzink, einer der Hausgipfel der kleinen Gleiwitzer Hütte, ist ein frecher Felsgupf, für dessen Besteigung man nicht mehr braucht als Trittsicherheit für fussbreite Steiglein und ein Minimum an Schwindelfreiheit für eine kurze seilversicherte Kraxelstelle (I). Aufgrund der -gegenüber den Nachbarbergen- eher geringen Höhe reicht der Blick nicht nennenswert über die angrenzenden Täler resp. die Nachbarberge hinaus; daher sollte -wer im Rahmen einer Tagestour unterwegs ist- von der Brandlscharte unbedingt noch das Imbachhorn mitnehmen, das eine wunderbare Aussicht auf das Pinzgau, die Kitzbüheler Alpen, das Steinerne Meer etc bietet. Sehr interessant ist der Rettenzink für Bergsteiger, die am Folgetag den Gleiwitzer Höhenweg zum Hohen Tenn angehen wollen: eine bessere Aussichtsloge zum Studium des Wegverlaufs als den Rettenzink gibt es nicht!


Tourengänger: Koasakrax


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Kommentare (1)


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Chiemgauer hat gesagt:
Gesendet am 11. August 2013 um 16:35
Es soll auch Leute geben, die nach am selben Tag weiter zum Hohen Tenn marschieren. Ich würde aber eher davon abraten, denn Spaß macht das dann nicht mehr ;-)
Gruß,
Hans


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