Sonnenaufgang auf dem Regenflüeli


Publiziert von Tobi , 9. August 2013 um 21:37.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:27 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 450 m
Strecke:10.4km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Obernau, Dorf

Arbeitstag im Gummli ist angesagt, die Wege von und zur Hütte sowie die Umgebung sollen auf Vordermann gebracht werden. Ohne Auto habe ich nun eine gute Ausrede, warum ich den ganzen Weg von zu Hause aus in die Hütte per pedes zurücklege. Primär will ich natürlich einfach wieder mal die Stille einer monderhellten Nacht und einen prächtigen Sonnenaufgang erleben.
 
Den langen Anmarsch quer durch die Stadt Luzern am frühen Samstagmorgen schenke ich mir. Ich habe auch keine Lust von aggressivem „Party“-Volk angepöbelt zu werden, da ziehe ich eine Stunde mehr Schlaf vor. Statt per pedes radle ich deshalb mit dem Velo - quasi per pedales - bis Kriens Obernau (554m).
 
Der helle Mond begleitet mich auf dem ersten Abschnitt bis nach der neuen Brücke über den Ränggbach. Dort zweige ich in den dunkeln Wald ab und steige die unzähligen Tritte auf dem „Prügelweg“ hoch nach Hergiswald. Weiter auf dem Wanderweg zur Kiesstrasse und auf dieser weiter zum Chräigütsch (1081m). Von hier habe ich eine herrliche Aussicht auf die noch schlafende Stadt Luzern; noch kräht kein Hahn.
 
Im Eiltempo hinunter nach Gantersei (984m) und auf der anderen Talseite wieder hoch zur Alp Rosenboden (1215m). Der Horizont hinter der Rigi färbt sich schon deutlich violett-rot. Lange bleibt mir nicht mehr Zeit bis zum Sonnenaufgang. Deshalb zügigen Schrittes weiter nach oben zum Grat. Auf diesem treffe ich auf Pfadspuren, die an Pt 1407 und Pt 1397 vorbei in die Nordflanke des Regenflüeli leiten. Beim zweiten Holzkreuz im Wald sind die Spuren im hohen Gras nicht mehr sehr deutlich und ich lasse mich von Wildspuren zu einem direkten Aufstieg verleiten. Erst von weiter oben erkenne ich den richtigen Pfad, der noch weiter in die Flanke gequert hätte. Auf meinem direkten Aufstieg wird das Gelände immer anspruchsvoller. Doch kurz bevor die steile Flanke in ein unangenehmes T6 übergeht, erreiche ich den Grat. Gerade noch rechtzeitig, um den Sonnenaufgang durch die Tannen zu erleben. Auf der richtigen Route hätte ich dies wohl verpasst.
 
Nach diesem Spektakel folge ich weiter dem Grat Richtung Gipfel. Vor diesem wartet aber noch die letzte Felsstufe. Wem Kletterei in Nagelfluh nicht behagt, kann auch unter diesen Felswänden in der Nordflanke queren und durch eine der Grasrinne aufsteigen (die erste ist ziemlich steil, die nächste ist etwas einfacher). Nach diesem letzten Hindernis ist das Gipfelkreuz des Regenflüeli (1582.1m) rasch erreicht.
 
Im Abstieg treffe ich auf zwei rüstige Frauen, die etwas enttäuscht sind, dass sie nun nicht die ersten auf dem Gipfel sind. Es folgt ein kurzer Besuch des Studberg (1603m). Der Bergweg führt mich weiter auf dem Grat nach Westen. Auf dem Ochs (1595m) begrüsst mich eine neugierige Kälberherde.
 
Von oben sieht die Hütte verschlafen aus. Der Eindruck täuscht nicht, wie ich wenige später feststellen kann. Da ich die Gegend hier durch unzählige Besuche wie meine Westentasche kenne, kürze ich quer durch den Wald ab und stehe deshalb schon eine Viertelstunde später vor dem Gummli (1390m). Gerade als die Ersten aus den Federn kriechen, also pünktlich zum Frühstück.
 
 
Fazit: Ein wunderbarer Start in den Tag. Wieso auf diese Weise nicht in einen normalen Arbeitstag starten? Ausserdem wieder drei Gipfel mehr von der Haustüre aus bestiegen…
 

Tourengänger: Tobi


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