Höllensteinspitze 2755m - Schafspuren über den Ochsenfelder Seen


Publiziert von georgb , 8. August 2013 um 13:03.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Welsberg-St.Martin in Gsies(Marakirchl)-Karbacherhof 1425m

Eine nahezu unbekannte und nirgendwo beschriebene Rundtour im abgelegenen Karbachtal, voller ursprünglicher Einsamkeit und grandiosen Eindrücken und Ausblicken. Schon der endlos lange Zustieg (und auch Abstieg!) durch das Karbachtal garantiert Ruhe und Abgeschiedenheit, außer man mietet sich in der Gallfallalm ein und erspart sich so mindestens eine Stunde auf dem Forstweg.
Mein erstes Etappenziel ist der Maier Riedl 2538m, den ich über die verfallene Hinterkapaire Alm (bis dahin markierter Weg) erreiche. Auf ca 2200m Höhe wende ich mich weglos dem auffallenden Sporn links über mir zu. Auf diversen Viehspuren ist der Gipfel mühsam, aber unschwierig erreichbar. Die Höllensteinspitze hat man übrigens die meiste Zeit, am Ende eines langen Kammes nördlich davon, im Blick. Ok, denke ich mir, dann ist der weitere Weg wohl klar und ich folge diesem Kamm auf ein paar weitere Grasbuckel, wo dem Anschein und auch Geruch nach jede Menge Getier noch kurz vor mir unterwegs war. Doch auf dem letzten Buckel angekommen, erscheint der Kamm plötzlich nicht mehr so einladend, um nicht zu sagen abweisend. Kurz bevor ich die Unternehmung schon abbrechen will, traue ich meinen Augen und meinem Tele nicht: Tatsächlich beäugen mich vom fernen Gipfel mißtrauisch ein paar Schafe! Wo die hinkommen, kommt ein Steinbock schon lange hin und so quere ich vorsichtig, nach einem kurzen, etwas heiklen Abstieg, den Hang ein Stück unter der Kammlinie. Siehe da, die Schäfchen haben mir eine gut sichtbare Spur angelegt, die mich zwar steil, aber sicher über eine grasige Rinne flott zum Gipfel führt. Zum Bedanken und Bergheil Wünschen sind meine Führer allerdings spurlos verschwunden!
Einfacher und empfehlenswerter geht's auch, der Markierung  folgend, durchs Kapairertal zur Scharte zwischen Roter Wand und Höllenstein und dann links zum Gipfel! Den Maier Riedl hebe man sich dabei getrost für einen anderen Tag auf.
Der abenteuerliche Teil der Tour ist überstanden, ab hier betrete ich wieder den besagten markierten Weg, der  weiter nach Westen zur Grüblscharte führt. Doch es warten weitere Höhepunkte auf den Wanderer: Unter mir liegt der Antholzer See und darüber grüßt majestätisch der Hochgall, zum Staunen; und nicht weniger imposant im Süden das Zackenmeer der Sextner Dolomiten. Schon geht es weiter kurz hinab zum nächsten Highlight: das Ochsenfeld mit den gleichnamigen Seen. Als eigenständiges Wanderziel ausdrücklich zu empfehlen!
Für den Abstieg wäre der markierte Weg über die Grüblscharte zur Ochsenfelder Alm angebracht und auch sehr schön! Doch von Süden ziehen verdächtige Wolken auf und verleiten mich zur Abkürzung direkt durch das Ochsenfeld zur Alm. Wirklich Zeit habe ich damit wohl nicht gespart, aber der Weg durch diese ursprüngliche, eigenwillige Almfläche ist ein besonderes Erlebnis.
Von der Alm aus dann noch lange auf Forstwegen zurück zum Karbacher Hof, die Füße beginnen schon zu glühen, aber wen intressiert das noch nach dieser wunderbaren Runde im schönen Gsies!   

Tourengänger: georgb


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