Glockturm (3355m) - Rifflkarspitze (3219m) - take one - get one free


Publiziert von Jackthepot , 14. August 2013 um 19:16.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 3 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1110 m
Abstieg: 1110 m
Strecke:Wanderparkplatz Riffeltal - Riffeljoch - Glockturm - Riffeljoch - Riffelkarspitze - Riffeljoch - und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kaunertaler Hochalpenstraße ca. 500m nach Kehre 7
Unterkunftmöglichkeiten:keine entlang des Weges. Gepatschhaus
Kartennummer:DAV Nr.30/2 Ötztaler Alpen / Weißkugel Kompass Nr. 43 Ötztaler Alpen / Ötztal, Pitztal

Der Glockturm ist mit seinen 3355m der ‚alles’ überragende Gipfel in seiner unmittelbaren Nachbarschaft ist (fast) nichts höher. So darf sich der Glockturm einer nahezu grenzlosen Fernsicht nach Westen/Norden/Osten rühmen. Nur von Osten bis Süden ist Grenzenlosigkeit ein grandioses Limit gesetzt – der Ötztaler Weißkamm (Hauptkamm) zeigt mit dem riesigen Gepatschferner, dass er seinen Namen zurecht trägt und trägt mitsamt dem daran nordwärts ansetzenden Kaunergrat zu einem wahren Schaulauf prominenter Ostalpengipfel bei.

Der Aufstieg: der Parkplatz am Straßenrand für das Riffeltal liegt nach Kehre 7. Die Anreise dahin will „hart verdient“ sein – 22 EUR Maut für die Kaunertalstraße machen keinen Spaß. Mehr Spaß macht schon der Anstieg zum Glockturm ... auf gutem Steig geht es in mehreren Geländestufen zuerst über mäßig steile, grüne Almböden, dann über –vom Gletscherschliff gekennzeichnetem Rücken schließlich in den flachen Talschluß, der mit weiten Moränenflächen gekennzeichnet ist. Erst hier wird der weitere Schlussanstieg bis zum Riffeljoch und weiter bis auf den Glockturmgipfel ersichtlich. 2 Gletscherseen zieren diese öde Gerölllandschaft, der untere gespeist von milchigem Gletscherwasser aus den spärlichen Resten des Riffelferners, der obere mit glasklar und grün. Über eine hohe Steilstufe durch viel Geröll erreicht der nicht immer eindeutige Steig, dennoch immer ausreichend markiert, schließlich das einen Sattel an der tiefsten Stelle zwischen Glockturmkamm (links) und Riffelkarspitze (rechs). Es geht noch kurz südwärts über einen kleinen Felsabsatz und man steht auf dem (eigentlichen) Riffeljoch. Der deutlich sichtbare Pfad führt nun steil über einen Geröllhang empor, dann wieder eben auf eine Scharte zu. Über viel losen Schutt – einer glatter, erdigen Felsplatte unterhalb ausweichend (oberhalb ist echt gefährlich / ich hab’s gemacht ), dann steil hinauf einen mit feinem, losen Schutt übersätem Felskopf. Dann wieder flacher in die nächste Scharte (bei mir noch Schneefeld), die dann direkt auf den finalen, sehr steilen Gipfelhang überleitet. In vielen steilen Kehren steht man nach 10 min oben in einem kleinen Sattel. Nach rechts – 20 Meter und 2, 3 Höhenmeter weiter steht man auf dem höheren Hauptgipfel mit Kreuz. Die bessere Sicht auf den stark vergletscherten Ötztaler Hauptkamm und weniger Trubel hat man allerdings auf dem keine 50m entfernten, höchstens 2m niedrigeren Nebengipfel. Was soll an sagen –die Fotos zeigen es die Rundumsicht ist phänomenal, gewaltig vor allem der Osten bis Süden mit den schroffen Gipfeln des Kaunergrates, den riesigen weißen Schnee-/Gletscherfeldern des Gepatschferners, gekrönt von den Ötztaler Hauptgipfeln – der Wildspitze im Osten oder der Weißkugel im Süden. Leider verbargen sich nur undeutlich sichtbar im Dunst die Ortlergruppe und die Bernina.

Der Abstieg erfolgt über den gleichen Steig bis zum Riffeljoch – diesmal (man lernt ja dazu) wird die erdige Felsplatte unterhalb umgangen. Gegenüber des Riffeljochs erhebt sich die Riffelkarspitze mit ihren doch beachtlichen 3219m Höhe. Sie ist leicht mit 20min Gegen-Aufstieg ab Joch zu erreichen. Etwas lästig, eine kurze, steile Schuttrinne unterhalb des Gipfels. Es gibt sogar ein Gipfelbuch. Klasse –wie schon gehabt- der Blick auf die Ötztaler; noch besser die Schau hinüber zum Glockturm, der sich wahrlich stolz über das Riffeljoch erhebt. In knapp 10min ist man wieder drunten am Joch – wozu Schuttrinnen doch gut sein können.... und nach intensiven 1 1/2h steht man wieder im Riffelboden vor dem Parkplatz.

Der Glockturm wird (trotz teurer Maut) einer der „ich komme wieder“ Gipfel werden.
 


Tourengänger: Jackthepot


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T3
24 Aug 12
Glockturm · a1
T4- I
29 Jul 17
Glockturm im zweiten Anlauf · klemi74
T4- I
28 Aug 12
Mit dem Zwaxerl über den Glockturm · Nik Brückner
T4
9 Sep 12
Glockturm (3353 m) · siso
T4 I
WS- II
16 Aug 13
Hochtour auf Glockturm und Trabanten · Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II
T3
T3

Kommentare (6)


Kommentar hinzufügen

trainman hat gesagt:
Gesendet am 14. August 2013 um 19:33
Hi, Jack
Eine richtige Traumtour bei bestem Wetter, gratuliere.Gut dokumentiert, jetzt sehe ich das Gelände mal ohne Schnee.2006 hatte es im August noch gewaltige Schneemengen, die mich beim Aufstieg ärgerten.Die Rifflkarspitze haben wir damals wegen des Schnees ausgelassen.
Beste Grüsse trainman

Jackthepot hat gesagt: RE:Danke schön ...
Gesendet am 18. August 2013 um 13:06
...kann man kaum glauben, den einzigen Schnee - und der war schon fast weg- den man berührte war die Flanke unterhalb des Gipfels...sonst nur sommerliche Trockenheit, trotz des späten Schnees in diesem Jahr.
Grüße zurück, Harald

Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II hat gesagt: Anglizismen
Gesendet am 26. Juli 2017 um 09:19
Ich mag das Verhunze unserer schönen Sprache (s. Titel oben) durch die Sprache der angloamerikanischen Imperialisten nicht!

Jackthepot hat gesagt: RE:Anglizismen
Gesendet am 2. August 2017 um 00:22
Ich glaube nicht - werter Abenteurer-, dass hikr,org das richtige Medium ist, derartige 'Botschaften' zu diskutieren.
Ja, es gibt sie, die sog. 'Anglizismen' - aber sie werden sich nicht mehr aus unserer Sprache verdrängen lassen...dafür sorgen schon der internationale Handel, Computertechnologie oder das Internet. Sehen wir es also positiv ... als Bereicherung unserer Sprache...ob du es willst oder nicht...der Zug ist abgefahren...ich ändere meinen Nickname auch nicht...deswegen.

Hentschel hat gesagt: RE:Anglizismen
Gesendet am 7. November 2017 um 19:05
Das ist die richtige Einstellung zu den Irrungen dieser grauen Zeiten. Vom Fressen allein wird der Mensch nicht satt, sieht man überall.

Gesendet am 10. November 2017 um 18:24
Stimmt, das ist nicht der richtige Ort für solche Diskussionen, aber wenn es nach mir ginge, wäre Esperanto unsere Weltsprache, denn die ist einfacher, als Englisch zu erlernen u. bevorzugt auch keine Sprachgruppe!


Kommentar hinzufügen»