Versuch Weisshorn


Publiziert von xaendi , 3. August 2013 um 18:47.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 2 August 2013
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2400 m
Abstieg: 2400 m
Strecke:Randa - Alp Jatz - Weisshornhütte - Zustieg Frühstücksplatz bis ca. 3800m - Weisshornhütte - Randa
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Randa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Randa

Das Weisshorn ist ein grosser Berg. Mit seinen über 4500m ist er nicht nur einer der höchsten Gipfel der Schweiz; er besticht auch durch seine pyramidenförmige Gestalt, die weitherum sichtbar ist. Das Weisshorn ist auch ein anspruchsvoller Berg; die Zustiege und Auf-/Abstiegsrouten sind lang. Entsprechend gross ist mein Respekt vor diesem Berg.

Als sich Sputnik bei mir meldet und fragt, ob ich auf's Weisshorn mitkommen wolle, muss ich nicht lange überlegen. Die Wetterprognosen für Freitag / Samstag stimmen uns zuversichtlich; einzig für den Samstagabend sind einige Gewitter angesagt.

Nach der Zugfahrt ins Wallis starten wir kurz nach 9 Uhr zur Weisshornhütte. Der Hüttenweg zieht in zahlreichen Kurven hoch zum Rötiboden und dann über die Waldgrenze zur schönen Alp Jatz. Von dort geht es etwas flacher weiter bis auf knapp 3000 Meter, wo sich die kleine, aber feine Weisshornhütte befindet. Unterwegs öffnet sich das Panorama immer mehr: Von der Mischabelkette über Monte Rosa bis zum Breithorn - eine tolle Aussicht! Am Nachmittag legen wir uns noch etwas auf's Ohr, schliesslich soll es am nächsten Morgen ja früh losgehen. Nach dem Nachtessen legen wir uns bereits um 20.30 Uhr schlafen. Die Hütte ist mehr oder weniger voll, entsprechend warm (oder heiss) ist es im Schlafraum, trotz offenem Fenster.

Kurz vor 2 Uhr klingelt der Wecker. Nach dem Morgenessen starten wir um ca. 2.20 Uhr auf dem Wanderweg, an der Wasserfassung vorbei in Richtung Schaligletscher. Der Himmel ist sternenklar, die Luft erstaunlich warm, man kann gleich im T-Shirt gehen! Ein Walliser Bergführer mit Gast zieht an uns vorbei. Dicht gefolgt von einem Einzelgänger, der sich die Route wohl nicht selber suchen will. Das sorgt gleich für ein paar böse Worte beim Bergführer ;-) Die Passage durch den Wasserfall ist schnell gemeistert. Nun montieren wir die Steigeisen und steigen auf dem oberen Schneefeld steil an in Richtung Felsen. Dort wandern die Steigeisen wieder in den Rucksack und im steilen Gelände, wo sich leichte Kletterei mit Gehgelände abwechselt, steigen wir hoch in Richtung Frühstücksplatz. Unterdessen sind in der dunklen Nacht Wolken am Himmel auszumachen. Am Grat zieht ein frischer Wind auf. Kurz nach 5 Uhr, als wir nur noch ca. 100Hm unter dem Früchstücksplatz sind, beginnt es zu graupeln. Na, solches Wetter hätten wir nicht erwartet! Wir sind uns nicht sicher: Umkehren oder weitergehen? Eigentlich ist ein sonniger Tag mit Gewittertendenz zum Abend prognostiziert. Dass schon am frühen Morgen dunkle Wolken rumhangen, gefällt uns gar nicht. Wir machen mal Pause, warten eine halbe Stunde, und als sich das Wetter eher verschlechtert als verbessert hat, beschliessen wir, die Tour abzubrechen. Der Bergführer mit seinem Gast und 2-3 weitere Seilschaften steigen noch weiter, aber die Seilschaften unter uns kehren fast alle um. Naja, das wars! Schade, wir waren zeitlich gut unterwegs, fühlten uns beide fit und waren zuversichtlich, den Gipfel zu erreichen. Aber wenn man das Gefühl hat, dem Wetter sei nicht zu trauen, sollte man auch nicht zu hoch pokern. Gerade nicht an diesem Berg.
So steigen wir etwas missmütig wieder ab. Als wir dann weiter unten sind, werden wir noch kurz verregnet - was eigentlich unsere Entscheidung zur Umkehr bestärkt. Aber als wir noch etwas weiter unten sind, wird das Wetter wieder besser. Und als wir wieder ganz unten in Randa sind, ist der Himmel blau - keine Wolke ist zu sehen. Da hat uns der Petrus aber schön reingelegt! Schlussendlich war es lediglich eine kurze Störung, die offenbar am frühen Morgen von Westen über die Mattertaler Bergwelt hinwegzog und sich dann wieder aus dem Staub machte - aber das konnten wir ja nicht wissen ;-)

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben's versucht und kommen gerne wieder :-)

Tourengänger: Sputnik, xaendi


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Kommentare (4)


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Sputnik Pro hat gesagt: Wir haben's versucht und kommen gerne wieder :-)
Gesendet am 4. August 2013 um 07:23
Aber sicher denn die Tour war schön und zusammen hats richtig Spass gemacht!

Gruss, Andi

Fux hat gesagt: Toll
Gesendet am 4. August 2013 um 07:39
Gratuliere zur (an einem solchen Ort schlicht angebrachten) defensiven Entscheidung. Ihr schafft das sicher bald mal! Ein Hammer Berg!!!
Lg A

Baldy und Conny hat gesagt: in der
Gesendet am 4. August 2013 um 13:47
Umkehr zeigt sich die wahre Grösse eines Bergsteigers.
Gruess und Respekt
Angelo und Conny

TeamMoomin hat gesagt: Hey
Gesendet am 4. August 2013 um 15:38
nächstes Mal klappts sicher und bei solch einem ernsthaften Berg ist Umkehren sicher die bessere Alternative denn der Berg rennt nicht davon das Leben kanns schnell...

Lg Oli und Moomin


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