Kökkenmödinger oder die bequeme Rücksichtslosigkeit - eine Betrachtung im Sommer 2013

 ...gleich vorne weg: durch mich wird die Welt nicht besser! Sie wird nicht wieder natürlicher und der von mir betriebene Raubbau ist nicht rückgängig zu machen. Egal wie ich mich bewege, die Welt leidet darunter, auch zu Fuss, denn ich schleppe Dinge mit mir herum, die, bis ich sie mir gekauft habe, die Welt verändert haben, in der Regel negativ. Nicht mal die virtuellen Berge sind schadlos, auch nicht Bücher über Berge (auch wenn das vielleicht einige glauben wollen); die Herstellung ist irgendwann und -wo immer zum Schaden des Menschen ... sei es der Klebstoff, sei es die seltene Erde, sei es die Logistik und zuletzt sogar die Verpackung. Zuhause in den eigenen vier Wänden lauert auch Gefahr, sei es das Radon aus der Tiefe des Grundes, seit die Sonne kräftiger strahlt, ist die UV-Strahlung gefährlicher geworden, wird nahe einer Stadt in 4500 Metern Tiefe nach Wärme gebohrt, riskieren wir Erdbeben oder im mittleren Westen der USA beim Schieferöl wird möglicherweise überregional das Trinkwasser verseucht!
 
... Køkkenmøddinger ist die dänische Bezeichnung für prähistorische Abfallhaufen und Überreste entsprechender Siedlungsstellen in Strandnähe, insbesondere für Küchenabfälle. Entweder landen sie bei mir zuhause im  Bebbi-Sagg oder unterwegs im Outdoor links und rechts des Weges, falls ich je noch einen Gipfel erklimmen sollte, würde ich seit der Debatte hier vielleicht daran denken, sie wieder nach unten zu nehmen, vielleicht. Der nächste mir bekannte Komposthaufen (private Initiative) im Quartier, würde einen 20-minütigen Spaziergang mit dem grünen (Kunststoff)-Behältnis nach sich ziehen – soweit trägt mich der grüne Geist nicht, da bin ich zu faul und zu sorglos! Punktum.
 
... noch ein paar Geständnisse: ich fahre auch Auto und töte damit Tausende von Insekten auf meiner Frontscheibe (und die ist gross), ich fahre auch dort noch weiter, bis ein Verbotsschild mich daran hindert! Zur Dämmerung und nachts bin ich auch schon mit Tieren kollidiert... viele  Kleinstlebewesen, die über die Strassen müssen, habe ich wohl unbemerkt überfahren... ich fahre Bahn, da bleibt es mir unmittelbar erspart, Todesfälle mit Lebewesen zu erfahren, aber nicht auszudenken, was an der Lok alles kleben bleibt... ich bin selten mit dem Rad unterwegs, da werden Kleinstlebewesen umgefahren, davon merke ich nichts auf dem Sattel. Bei Schiffsfahrten liegen die Dinge etwas anders, aber schadlos ist auch diese Fortbewegungsart nicht und im Fluge schon gar nicht. Also virtuell und mit dem Buch in der Hand auf Reisen gehen – ja, wenn die Vertigo so einschränkend wird, ist dies ggf. die Folge, oder das Altersgeld nicht reicht, oder die Puste am Berg Grenzen setzt, oder wenn am Wochenende Millionen unterwegs sind.... Dann kommen die Abfälle jedenfalls wahrscheinlich auf den Kompost oder in die Trennfuge!
 
 
... bei meinen z. Z. beruflich bedingten wenigen möglichen Spaziergängen (die ich beschreibend und narrativ so gerne hinterlasse), also kein hikr. im Sinne der Plattform (...), aber auch kein Purist wie die Ultralighter, die sich erst durch die Überlast dazu verleiten lassen, den Kram aufs Minimum zu reduzieren und dem dann frönen bis an deren Grenzen, sehe ich meine Grenzen in meinem Rucksack häufig nicht: ich entledige die Karotten nicht von deren Schale, ich teile die Äpfel nicht in „bütschgifreie“, die PommesChips kommen mit in der Originalverpackung (die sperrig ist) und die ich noch nicht gewagt hatte, draussen irgendwohin zu schmeissen, die Verpackung fürs Pastetli, die zerrupfe ich in kleinste Schnipsel für die nächste Schnitzeljagd (...). Zum Glück ist in der CH eine Beiz in ziemlicher Reichweite, dort mache mir jedenfalls keine Gedanken über die Logistik und deren Abfallkonzept. Mein Herz schlägt im Takt des Kürzels: TuT. Daher ist bei mir Karbon sehr weit weg und die Kondition mässig – beim Schreiben allerdings geht es mir locker von statten.