Kraspesspitze (2953m) und Schartenkogel (2854m) - erfolgreich der Hitze entflohen


Publiziert von Fabse_94 , 31. Juli 2013 um 06:34. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:28 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Dortmunder Hütte - Finstertal-Speicher - Finstertaler Scharte - Kraspesspitze - Finstertaler Scharte - Schartenkogl - Finstertaler Scharte - Finstertal-Speicher - Dortmunder Hütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Oetz über die Serpentinenstraße nach Kühtai
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Kleiner Parkplatz an der Linkskurve nach dem Längental-Speicher kurz vor der Dortmunder Hütte
Unterkunftmöglichkeiten:Dortmunder Hütte
Kartennummer:Kompass Nr. 43 Ötztaler Alpen

Heute sollte der heißeste Tag des Jahres werden, im Flachland waren bis zu 40°C vorhergesagt. Also nichts wie ab ins Hochgebirge, wo es schön kühl ist (dies traf allerdings nur auf den Gipfel der Kraspesspitze zu). Aufgrund spätem Treffpunkt und langer Anfahrt mit Umweg über das Hahntennjoch kam nur eine relativ kurze Tour mit hoch gelegenem Startpunkt in Frage. So entschieden wir uns für die Nachmittagsrunde auf Kraspesspitze und Schartenkogel (der auf hikr.org Finstertaler Schartenkopf heißt) oberhalb des Retortendorfs Kühtai.

Wir starteten um viertel zwei am kleinen Parkplatz an der Linkskurve vor der Dortmunder Hütte (1949m), knapp 1 km östlich von Kühtai. Zuerst quert man - mit wunderschönem Blick auf das absolut hässliche, scheinbar zufällig in die Landschaft gesetzte Sporthotel Alpenrose (neben dem Fußball- und Beachvolleyball-Platz) eine Viertelstunde rüber zur Fahrstraße, die zum Finstertal-Speicher hinauf führt. Diese schnauften wir dann bei gefühlten 35°C (viel hat wohl nicht gefehlt) hoch - ganz schön anstrengend, zumal ich nach kurzer Nacht und übermäßigem Alkoholgenuss am letzten Abend nicht in allerbester Verfassung war. Nach einer knappen Stunde erreichten wir die Krone der überdimensionalen Staumauer des Finstertal-Speichers (2300m), über dem der spektakuläre Zwölferkogel aufragt.
Nun umrundet man den See etwa zur Hälfte, bis am Südende der Steig nach Westen zur Finstertaler Scharte abzweigt (am Wegweiser ist von 2 Stunden bis zur Guben-Schweinfurter Hütte auf der anderen Seite des Bergkamms die Rede - ganz schön sportlich). Anfangs wandert man auf verhältnismäßig gutem Steig in das Tal hinein, ab der Rechtswende auf ca. 2550 m wird's schuttiger, aber immer noch gut gangbar. Kurz vor der Finstertaler Scharte ist ein kleiner Felsriegel zu überwinden, der Steig verläuft allerdings geschickt durch die Flanke, sodass die Schwierigkeit nicht über T3 steigt. Auf der Finstertaler Scharte (2777m; eine Stunde vom Südende des Speichersees) hat man dann erstmals Ausblicke auf die Ötztaler und Stubaier Alpen im Süden, vor allem auf den gegenüberliegenden Zwieselbacher Roßkogel und das Massiv des Breiten Grieskogels.
Jetzt lagen noch 40 Minuten und 200 Höhenmeter durch Blockgelände und über kleine Altschneefelder vor uns; die letzten Meter zum Gipfel der Kraspesspitze (2953m) führen über plattiges Granitgelände, knapp T3+. Auf dem Gipfel wehte dann ein kräftiger Wind, sodass die gefühlte Temperatur vielleicht 11 oder 12°C betrug und ich mir sogar die Jacke anziehen musste. So suchten wir uns ein geschütztes Plätzchen hinter den Gipfelfelsen und pausierten auf meinem bislang höchsten Gipfel.
Wieder zurück an der Scharte, nahmen wir noch den Schartenkogel (2854m) mit, knapp 10 Minuten Auf- und Abstieg durch leichtes Blockgelände, bei dem ein,- zweimal die Hände zu Hilfe nehmen muss. Arg lohnen hinsichtlich Aussicht etc. tut es sich zwar nicht, aber wo hat man schonmal einen fast geschenkten 2800er?
Nach kurzem Aufenthalt am Gipfelsteinmann ging's den bekannten Weg zurück zum See - wo uns noch um halb sieben eine Gruppe Wanderer entgegenkam - und zurück zum Parkplatz an der Dortmunder Hütte, diesmal allerdings über den schöneren Steig, der parallel zur Straße hinab führt; zu dieser Zeit ohne andere Wanderer. Für den Abstieg vom Schartenkogel zur Dortmunder Hütte sollte man etwa 2 Stunden veranschlagen.

Schwierigkeiten:
Parkplatz - Finstertal-Speicher: T1
Finstertal-Speicher - Finstertaler Scharte: T3
Finstertaler Scharte - Kraspesspitze - Scharte - Schartenkogel - Scharte: T3+
Scharte - Speichersee: T3
See - Parkplatz: T2


Fazit:
Während andere im Tal schwitzten, konnten wir die wohltuende frische Brise auf knapp 3000 m genießen - Mission erfolgreich!
Kraspesspitze und Schartenkogel sind wohl zwei der ruhigeren Gipfel mit Weg im Kühtaier Einzugsgebiet und lang nicht so oft bestiegen wie beispielsweise Sulz-, Gais- und Pirchkogel. Aufgrund des späten Startes war ab dem Finstertal-Speicher wenig los, kurz unterhalb der Scharte begegneten wir dem letzten Menschen bis zu unserer Rückkehr zum Speichersee.

Tourengänger: maxl, Fabse_94


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