Voralpine Genusstour am Wägitalersee


Publiziert von Dimmugljufur , 29. Juli 2013 um 14:04.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:28 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:12km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wägitalersee, P.932 Zwischen Oberhof und Ziggen
Unterkunftmöglichkeiten:Hohfläschenhütte
Kartennummer:236 T Lachen

Zeit für eine kleine Wanderung in den Voralpen. Es müssen nicht immer 3000er sein, auch im voralpinen Gelände gibt es wunderschöne Orte, schroffe Zinnen und atemberaubende Ausblicke in Täler und auf Seen und andere Berge. Also ab ins nahe gelegene Wägital und ein paar Klassiker an der Grenze zum Glarnerland erklimmen.

Der Plan war einfach: Am Wägitalersee bei P.932 halten und von dort aus über Hohfläschen und das Felsband zwischen Brünnelistock und Rossalpelispitz aufsteigen, beide Gipfel erstürmen, ein wenig in der Sonne fläzen und den Weg südlich des Rossalpelispitz zurück.
Dieser Plan wurde kurz nach Beginn der Wanderung durchkreuzt durch den Anblick des Zindlenspitz. Aus dieser Position sieht der Berg wirklich nicht begehbar aus, aber die Karte spricht eine andere Sprache. Aus dem lauten "Besteig mich!!!"-Ruf, den mir der Berg ganz unzweideutig ins Gesicht schrie, wurde eine kleine Routenänderung. 6h Zeit sollten auch für den Abstecher auf den besagten Spitz reichen und dem Abstieg folglich etwas weiter südlich über Steinlaueli und Aberliboden.

Bis Hohfläschenmatt (P.1688) hält man sich an den Wanderweg und ist froh, wenn in den Morgenstunden die Sonne noch teilweise verdeckt wird durch die schroffen Zinnen des Brünnelistocks. Bei Hohfläschenmatt wirds mühsam. Um den Einstieg durchs Felsband zu finden, muss man weiter über die Wiese westlich aufsteigen. Den unebenen Boden sieht man durchs hohe Gras schlecht und Misstritte sind vorprogrammiert. Auch lautes Fluchen half alles nichts, der Kampf bis zum Geröllfeld unterhalb der Felsen ging knapp gewonnen. Kletterei ist durch die Felsen nicht nötig, der Weg ist klar ersichtlich und die kurze Passage ist absolut problemlos. Oben steht man schon fast auf dem Grat (P.1990) und geniesst ab da die tolle Aussicht ins Oberseetal und zurück zum Wägitalersee. Der Gratweg zum Brünnelistock ist zwar etwas ausgesetzt, aber nirgends gehts lebensbedrohlich weit in die Tiefe. Das Gestein ist fest und griffig. Nur wieder das hohe Gras, das den Weg und die Wegkanten oftmals überdeckt, ist ein wenig mühsam. Und die verdammten Brämen, die sich auch in dieser Höhe noch auf mein frisches Blut stürzen und offenbar reihenweise erschlagen werden möchten!

Auf dem Brünnelistock (P.2133) angekommen erwartet einen eine tolle Rundumsicht bis weit in die glarner und innerschweizer Alpen. Von Fronalpstock über Rautispitz, Vrenelisgärtli hinüber zu Druesberg und Fluebrig sind viele Gipfel zu entdecken. Eine kurze Rast ist angesagt, danach gehts zurück zur Lücke (P.1990) und von da aus markiert und teils mit Drahtseil gesichert zum Rossalpelispitz (P.2075), einem wenig spektakulären Aufstieg. Dort halte ich mich nicht lange auf und beginne direkt zur Querung zum Zindlenspitz, der aus diesem Blickwinkel schon viel harmloser aussieht als noch am Morgen vom See aus. Alles markiert und mässig anspruchsvoll, aber am Schluss steil, also wie gemacht für diese heutige Tour, stehe ich schliesslich auf dem Zindlenspitz und werde sprichwörtlich vom Winde verweht. Angesichts der Temperaturen dieser Tage ist jeder Sturm willkommen, aber für meinen Zmittag setze ich mich doch ein den Windschatten und lasse die Sonne auf meinen Kopf brennen. Einfach nur die Aussicht geniessen!
Nach der ausgedehnten Gipfelrast mit vielen Fotos gehts südlich abwärts über P.1966 und danach westlich über Zindlen (P.1535) ins Tal. Mit jedem vernichteten Höhenmeter wirds heisser und die Brämen agressiver, nachdem ich auf dem Zindlenspitz ein wenig Ruhe vor ihnen hatte. Schlussendlich lande ich über Aberiboden bei P.923 und klappere die Strasse zum Auto zurück nach einer Möglichkeit ab, zum See hinunter zu stechen und ein kühles Bad zu nehmen. Und tatsächlich, mitten im Wald finde ich eine geeignete Absiegsstelle und lande mutterseelen alleine an einer kleinen waldigen Bucht, wo ich mich nach 6 Stunden unterwegs ins erfrischende Nass des Wägitalersees gleiten lasse. Was für ein Abschluss dieser schönen, aber heissen Wanderung!

Tourengänger: Dimmugljufur


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