Dufourspitze 4634m - Via Westgrat


Publiziert von Amortis , 25. Juli 2013 um 22:05.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 7 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 12:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zermatt - Rotenboden - Gornergletscher - Neue Monte Rosa Hütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Neue Monte Rosa Hütte - Obere Platje - Scholle - Satteltole - Dufourspitze
Unterkunftmöglichkeiten:Neue Monte Rosa Hütte (2883m) Super Hütte, tolles Team, perfekte Verpflegung! Lohnenswert!
Kartennummer:LK 1348

Nach der herrlichen Kletterei am Vormittag im Furkagebiet (siehe http://www.hikr.org/tour/post67587.html), kam ich am Samstagabend kurz nach 17:00 Uhr in Zermatt an. Meine Tourenpartnerin Anja musste noch bis knapp 18:00 Uhr arbeiten und so verabredeten wir uns beim Bahnhof in Zermatt.

Auf den letzten Zacken erwischten wir noch die 18:00 Uhr Bahn richtung Gornergrat. Erstmal durchschnaufen und "Hallo" - Sagen war angesagt. Auf dem Rotenboden angekommen assen wir noch kurz etwas, bevor wir bei herrlichster Abendsonne und angenehmen Temperaturen in unser bevorstehendes Abenteuer aufbrachen.

Über den gut ausgebauten Weg, stiegen wir leicht abwärts zum Gornergletscher. Während den letzten paar Höhenmeter führt der Weg über einen Mini - Klettersteig bis zum Gletscher. Die Wegfindung über den Gletscher ist ziemlich einfach, da überall mit Holzpflöcken und Fähnchen die Route signalisiert ist. Es gilt jedoch trotzdem Aufmerksamkeit zu bewahren, da man immer wieder über die eine oder ander Spalte hüpfen muss. Sobald wir zum Felsriegel unterhalb der Neuen Monte Rosa Hütte stiessen, folgten wir wiederum einem Klettersteig ähnlichen Pfad steil aufwärts. Um diese Uhrzeit waren wir die einzigen die noch über den Weg aufstiegen und wir konnten das herrliche Abendpanorama ganz für uns alleine geniessen.

Zirka 50 Höhenmeter unterhalb der Hütte entschlossen wir uns unser Nachtlager aufzuschlagen, da wir im Biwak übernachten wollten. Mit den letzten Sonnenstrahlen vom Tag errichteten wir unser Biwak in einer kleinen Mulde. Etwas müde vom Aufstieg und dem Arbeits- respektive Klettertag, gönnten wir uns dennoch ein Gläschen Wein und feine Pasta vom Kocher. Um 23:30 kuschelten wir uns ins Zelt und schliefen voller Vorfreude auf den nächsten Tag ein paar Stunden. Nach einer kurzen und etwas kühlen Nacht gings am nächsten Morgen bereits kurz nach 03:30 Uhr morgens wieder los. Wir stärkten uns mit einem warmen Kaffee bevor wir gegen 04:00 Uhr aufbrachen.

Wir stiegen noch im Dunkeln die restlichen Höhenmeter auf dem Hüttenzustieg auf. Die Monte Rosa Hütte liessen wir dann aber links liegen und stiegen in direkter Linie zur ersten steilen Flanke zur Oberen Plattje auf. Kurz nach dem markanten Boulderfelsen (mit Grundwassertafel) unweit von der Hütte, zogen wir noch unsere Steigeisen an. Der Schnee war optimal. Hart, griffig aber nicht zu fest vereist, ein wahrer Traum! Wir kamen zügig voran und erreichten bald den Monte Rosa Gletscher in der Nähe von Pt. 3360m. Die kleine Spaltenzone liessen wir ohne Schwierigkeiten hinter uns und stiegen über den Firn dem markanten Felsriegel (Pt. 3827m) entlang, hinauf bis zur Scholle. DIe grossen Gletscherbrüche umgingen wir leicht nordwärts bevor wir in die Satteltole gelangten. In der Satteltole machten wir kurz Pause bevor wir den weiteren Aufstieg zum Westgrat unter die Füsse nahmen. Da wir es steil und direkt mögen, wählten wir unsere Route über den perfekten Gratrücken direkt zu Pt. 4499m (anstatt zum Sattel Pt. 4356m aufzusteigen und von da weiter zu Pt. 4499m). Von da folgte noch eine kurze Himmelsleiter bis zum Grat. Der Westgrat an und für sich ist absolut genial. Ziemlich abschüssig aber griffig und leicht zu klettern (II-III) erklommen wir die letzten Meter zur Duforuspitze. Kurz nach 09:00 Uhr erreichten wir nach rund 5 Stunden Aufstieg (inkl. Pausen) den höchsten Gipfel der Schweiz! Was für ein tolles Gefühl, das atemberaubende Panorama bei perfekten Wetterverhältnissen geniessen zu dürfen. Wir genossen den Gipfel einige Augenblicke für uns ganz Alleine bevor wir von einer netten 3er Seilschaft (kamen vom Rifugio Regina Margherita) gesellschaft bekamen. Nach einer kurzen Gipfelrast machten wir uns an den Abstieg.

Für den Abstieg wählten wir die kurze Route über den Silbersattel. Die knapp 100 Höhenmeter Abstieg zum Sattel wurden durch FIxseile extrem entschärft und stellen kein Problem dar. Wir hangelten uns an den Seilen hinunter bis zum Silbersattel. Nun folgte ein langer Gletscherwalk hinunter bis zur Neuen Monte Rosa Hütte. Im oberen Bereich ist vorsicht geboten, da die Route oftmals über riesige Spaltenzonen mit Gletscherbrücken führt. Deshalb je früher man die Stelle hinter sich lassen kann desto besser... Am Ende der Satteltole erreichten wir wieder unsere Aufstiegsspur über welche wir weiter abstiegen. Etwas gelangweilt von der "Never ending Story" Abstieg versuchten wir auf dem Po rutschend so einfach wie möglich Höhenmeter zu vertilgen, was uns auch stellenweise mehr oder weniger gut gelang.

Ziemlich genau um die Mittagszeit erreichten wir wieder unseren Biwakplatz. Bei sommerlichen Temperaturen, genossen wir noch die Sonne und gönnten uns einen kleinen Powernap bevor wir wieder über den Gornergletscher zurück zum Rotenboden aufstiegen.

Tour mit Anja

Tourengänger: Amortis


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Kommentare (1)


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Basti hat gesagt:
Gesendet am 25. Juli 2013 um 22:23
Toller Vorgeschmack für unsere Monte-Rosa-Tour im August. Danke!

Gruß!
Sebastian


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