Tälihorn 3164m und Piz Platta 3392m


Publiziert von Sputnik Pro , 30. Juli 2013 um 06:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Avers
Tour Datum:20 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1520 m
Abstieg: 1520 m
Strecke:Zirka 14km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Chur mit der Bahn (RhB) nach Thusis. Von Thusis mit dem Postauto nach Cresta wobei man in Andeer umsteigen muss.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Analog Zufahrt zum Ausgangspunkt.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine, Hotels in Cresta und Andeer.
Kartennummer:LKS 1:250000 Splügenpass (Nr.1255) und Bivio (Nr.1256)

DIE REGENGÜSSE SOLLTEN DOCH ERST AM ABEND KOMMEN...

Nach dem Urlaub sollt nun endlich in der Schweiz auf hohe Berge gehen. Als Auftakt und Trainingstour wählte ich den Piz Platta aus den ich und Thomas Ende Juni schon einmal zu besteigen versuchten aber jedoch wegen dichtem Nebel umkehren mussten. Diesmal war ich mit Oli unterwegs und wir freuten uns endlich wieder einmal eine gemeinsame Tour zu machen. Nachdem wir in Chur in der Wohnung eines Kollegen übernachten konnten, nahmen wir die erste Verbindung ins Averstal und erreichten kurz vor neun Uhr Cresta (1860m).

Von Cresta folgten dem Wanderweg ins Täli-Tal den wir aber bald in einer Wiese verloren weil wir wohl einm Kuhpfad entlang liefen. Deshalb stiegen wir direkt bergauf und erreichten so die Alpweide Gletti wo wir wieder auf den Bergweg trafen. Durch das Täli war der Wanderweg etwas mühsam zu begehen wegen vielen schlammigen Stellen und riesigen Löcher die Kühe in den Boden stampften. Beim P.2514m verzweigte sich der Weg und wir stiegen weiter zu den Bandseen auf. Noch bevor wir den Oberen Bandsee (2643m) erreichten, verliessen wir den Weg und stiegen in Richtung Bärgglafurgga / Fuorcla Bercla (2917m) auf. Unter der Lücke betraten wir ein Schneefeld das immer steiler wurde und sich zu einem Couloir verengte. Wir verliessen den Schnee und stiegen zuletzt über ziemlich haltlosen Schutt 45° steil in die Lücke.

Entgegen den Wettervorhersagen war inzwischen kaum noch die Sonne sichtbar, dennoch wollten wir unbedingt auf den Gipfel. Wir folgten nun von der Lücke dem Grat zum Tälihorn (3164m). Gleich zu Beginn war eine einfache Felsstufe zu überwinden die richtig Freude bereitete wegen dem festen Fels. Danach legte sich das Gelände etwas zurück bis zum nächsten steileren Aufschwung welcher aber auch rasch überwunden war. Zuletzt wurde es zum Gipfel hinauf nochmals etwas steiler. Vom Tälihorn gingen wir einige Meter zurück und umgingen den Gipfel anschliessend ostseitig. Die Traverse über den Vadret da Piz Platta zum Sattel P.3140m war dann der mühsamste Teil der Tour da der Schnee recht weich war. Vom P.3140m folgten wir dem Grat bis unterhalb des Vorgipfels P.3201m den wir umgingen und so direkt vor dem Einstieg in die Südflanke standen.

Die Traverse durch die Gipfelflanke vom Piz Platta war der schönste Teil der Tour und man brauchte nur den zahlreichen Steinmännchen zu folgen. Kletterei war höchsten bei einigen kleinen Stufen nötig, eigentlich ist alles Gehgelände. Man erreicht so eine Rippe auf der es direkt in Richtung Gipfel geht. Bald legte sich das Gelände zurück und wir erreichten über ein Geröllfeld den höchsten Punkt mit einem riesigen Holzkreuz. Die Aussicht war wegen den vielen Wolken leider nicht so überwältigend aber wir hatten dennoch unseren Spass dort oben.

Als wir wieder vom Gipfelkopf abgestiegen waren zogen plötzlich dunkle Wolken auf und in der Ferne hörten wir es donnern. Während einer Graupelschauer traversierten wir zurück bis unter das Tälihorn und stiegen so rasch wie möglich zur Bärgglafurgga ab. Immerhin hat es dabei wieder aufgehört mit dem Niederschlag. Allerdings waren wir nicht sehr schnell unterwegs denn die Flechten auf den nassen Felsen haben sich in eine rutschige Unterlage verwandelt. Zudem verstiegen wir an einer Stelle unterhalb vom Tälihorn was auch Zeit kostete. Von der Lücke ging der Abstieg dann aber rasch, ebenso leider auch eine zweite Regenfront so dass wir im Täli nochmals geduscht wurden. Kurz oberhalb Cresta sahen wir dann unser letztes Postauto vorbei fahren. So war die Geschichte der Piz Platta Besteigung noch nicht zu Ende geschrieben.

In Cresta warteten wir eine ganze Stunde bis uns ein Bauer ins nächste Dorf talwärts mitnahm. In Cröt warteten wir etwa 20 Minuten und hatten Glück dass ein Bergführer und trotz seines kleinen Autos bis Andeer mitnahm. Dort verzweifelten wir da kein Schwein uns mitnehmen wollte. Wir beschlossen bis Thusis zu Laufen um dort wenigstens noch den letzten Zug nach Chur zu erwischen. Als wir schon einige Kilometer der Strasse entlang liefen hatten wir das Glück und ein Militär aus dem Thurgau hielt an. Er nahm uns bis Sargans mit wo die Zeit sogar noch reichte um ein Bier zu trinken. So endete ein toller Bergtag im Zug von Sarganserland nach Basel.

Genaue Route: Cresta – P.2213m –Täli – P.2514m – P.2707m – Bärgglafurgga / Fuorcla Bercla – Tälihorn – Vadret da Piz Platta – P.3140m – Piz Platta – Aufstieg wie Abstieg.

Tourengänger: Sputnik, TeamMoomin


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Kommentare (3)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 19. November 2013 um 13:39
sieht echt spannend aus!

lg Felix

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 20. November 2013 um 05:20
Danke Felix,

Der Piz Platta ist ein toller Berg, wüede dir garantiert auch gefallen da es nie schwierig ist.

LG, Andi

rihu hat gesagt: Danke Andi
Gesendet am 24. Januar 2017 um 18:03
für die vielen schönen Fotos. Sie erinnern mich an meine Tour Piz Platta - Tälihorn. Damals habe ich leider noch nicht fotografiert.
Gruss, Richard


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