Höhenweg Hoher Kasten-Saxer Lücke mit Abstecher auf die Stauberenkanzel (1861 m)


Publiziert von wederc , 13. August 2013 um 18:19.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:23 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 610 m
Abstieg: 1480 m
Strecke:Hoher Kasten - Stauberen - Stauberenkanzel - Saxer Lücke - Bollenwees - Sämtisersee - Plattenbödeli - Brülisau

Nach einer lang währenden Unentschlossenheit und einem ständigen Schwanken zwischen Hikr, anderen Bergsportportalen und eigener Homepage konnte ich mich nun endgültig davon überzeugen, dass Hikr mit seinen vielseitigen Möglichkeiten doch die vorübergehend beste Lösung ist, um meine Tourenerlebnisse aufzubewahren und mit anderen Leuten zu teilen. Ich habe mir deshalb - gerade jetzt, da es gilt, die verbleibende "vorlesungsfreie Zeit" in sinnvoller Weise zu nutzen - vorgenommen, mich in absehbarer Zeit auch mal dem Schreiben des einen oder anderen Berichts zu widmen. :-)

 
Gesagt getan. Hier mein erster Bericht:

Es gibt Touren im Alpstein, die muss man einfach mal gemacht haben. Die Höhenwanderung vom Hohen Kasten über den Stauberenfirst zur Saxer Lücke gehört mit Sicherheit dazu. Die bequem per Seilbahn erreichbaren Ausgangspunkte, die atemberaubenden Ausblicke, der angemessene Schwierigkeitsgrad (T2) sowie die informativen Geo-Tafeln machen diese Tour insbesondere für den gemeinen Genusswanderer, aber auch für wandertüchtige Familien und Hobby-Geologen interessant. Nicht zuletzt bietet der Höhenweg auch für Gipfelsammler mit etwas alpinistischeren Ambitionen einiges: von ihm aus lassen sich nämlich diverse Gipfelpunkte wie Stauberenkanzel, Hüser oder Hochhus in (anspruchsvollen) Abstechern erreichen.

So entschloss ich mich denn, das schöne Juli-Wetter zu nutzen und mich auf den berühmt-berüchtigten Höhenweg zu begeben - natürlich mit primärer Absicht, das Gebiet der Stauberenkanzel und Hüser etwas näher zu erkunden, denn grundsätzlich bin ich ja kein grosser Fan von solchen Höhen- und Panoramawanderungen.
Der Wecker klingelte um 6.00, doch  blieb ich - wie man sich das während der Studienzeit so angewöhnt - noch etwas länger im Bett liegen, sodass ich die geplante erste Gondel um 7.30 dann glatt verpasste und etwas später in Brülisau (922 m) ankam, wo der Parkplatz mittlerweile schon ordentlich besetzt war. Mit der nächsten Bahn rauf auf den Gipfel des Hohen Kastens (1791 m) und zügig weiter über die im Vergleich zum Normalweg etwas spannendere, drahtseilgesicherte Variante (im SAC-Führer als "Katzentöpli" bezeichnet) in Richtung Kastensattel. Kurz vor Erreichen des Sattels zweigt das schmale Weglein nach links ab und mündet alsbald in den Höhenweg, der in einigem Auf und Ab, mal auf dem sonnenverwöhnten Grat, mal in der schattenspendenden Flanke verläuft und schliesslich zum Bergrestaurant Stauberen (1746 m) führt. Der Weg ist bestens gesichert und bietet, wenngleich keinerlei nennenswerte Schwierigkeiten (T2), so doch einige fantastische Aus- und Tiefblicke - sei es in den Alpstein, zum bezaubernden Sämtisersee oder ins Rheintal hinab.

Obwohl ich den zahlreichen sonnigen Plätzchen, die zum Verweilen einladen, natürlich nicht widerstehen konnte, erreichte ich das Restaurant und den Fuss meines ersten Gipfelziels, der Stauberenkanzel (1861 m), recht zügig in gut anderthalb Stunden. Von hier aus eröffnet sich ein ziemlich eindrücklicher Blick in die senkrecht abfallende Felswand der Kanzel, welche das Bergrestaurant überthront. Die Besteigung des kühnen Felszahns reizte mich und so begab ich mich kurzerhand auf den schmalen Pfad, der vom Höhenweg nach links abzweigend sich anfangs durch einige Legföhren hindurchschlängelt, danach eine leicht ausgesetzte, aber gut gesicherte Querung und ein paar Steilstufen überwindet und vor die Schlüsselstelle, das "Wändchen", führt. Diese ca. 5 m hohe, senkrechte Felspassage (II) kann dank der angebrachten Eisentritte und mit etwas Krafteinsatz aber relativ gut überwunden werden. Es folgen noch 1-2 weitere, deutlich leichtere Kraxelstellen - und der Gipfel ist erreicht. Aussicht und allgemeines Gipfelfeeling: Top!! Schwierigkeitsgrad: T5

Abstieg auf derselben Route, bis der Höhenweg wieder erreicht ist. Diesem folgend in Richtung Saxer Lücke (1649 m). Nun wäre die Besteigung der Hüser eigentlich auch noch Teil der Tour gewesen, allerdings hatte ich - vielleicht aus mangelnder Aufmerksamkeit oder aufgrund des wuchernden Grünzeugs, ich weiss es nicht - die im SAC-Führer erwähnte "deutlich sichtbare Wegspur" zum Hüsersattel irgendwie verpasst und war dann doch etwas erstaunt, als ich mich plötzlich schon beim Sattel zwischen Hochhus und Hüser befand. Ich liess es dann bleiben - die Hüser können ja noch warten! - und begab mich schnurstracks (Gewitter im Anmarsch) auf den Abstieg zur Bollenwees (1470 m). Über flache Alpsträsschen zum Plattenbödeli (1279 m), wo ich meine Energiereserven noch ein letztes Mal auftanken musste, um den etwas kraftraubenden Abstieg durchs Brüeltobel hinunter nach Brülisau (922 m) noch vor den ersten Regentropfen hinter mich zu bringen.


Fazit: Alles in allem eine wunderbare Tour in idyllischer Voralpenszenerie, die dank der vielen Abstecher-Möglichkeiten auch für den Alpinwanderer ihre gewissen Reize hat!

Anmerkung zur teils beträchtlich variierenden Qualität meiner Fotos: Ich benutze normalerweise meine Nikon D60, allerdings lasse ich die Spiegelreflexkamera mancherorts (wie z.B. beim Aufstieg zur Stauberenkanzel) aus sicherheitstechnischen Gründen lieber im Rucksack verstaut. Deshalb sind teilweise auch Handyfotos mit dabei.

 


Tourengänger: wederc


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