Vergeletto-Cevio Teil III : Cap. Alzasca – Lago di Sascola – Cevio


Publiziert von Seeger , 18. Juli 2013 um 11:18.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:17 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Cramalina   CH-TI 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 494 m
Abstieg: 1818 m
Strecke:11.2 km: Cap. d’Alzasca 1734m – Alpe Alzasca, Corte di Cima 1917m – Bocchetta di Cansgei 2036m – Bocchetta di Sascola 2135m – Lago di Sascola 1740m – Cantine 1440m – Morella di Sotto 950m – Rovana 430m – Cevio 415m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Direkter Hüttenweg zur Capanna Alzasca (4Std.) von Someo (FART von Locarno Richtung Bignasco) oder Fortsetzung von Teil II (Capanna Ribia – Capanna Alzasca via Bocchetta di Catögn)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:FART von Cevio nach Locarno
Unterkunftmöglichkeiten:Unterkunft: Capanna Alzasca, sehr gut bewartet, Reservation 091 753 25 15
Kartennummer:Bosco Gurin 1291

Gestern  sind wir von der Capanna Ribia über den Catögn bei schönstem Wetter hierhergekommen. Nach einem reichhaltigen Frühstück mit Käsespezialitäten aus dem Tessin und feinstem Birchermüesli wäre die Motivation auf Toplevel – wenn nicht das liebe Wetter Kapriolen machen würde. In der Früh hatte es ausgiebig geregnet und jetzt scheint die Sonne ganz scheu durch die Wolken hindurch, welche die Berge sanft aber zäh umhüllen.
Wir verlassen ganz wehmütig die super bewartete Cap. d’Alzasca 1734m und wählen den Weg senkrecht und direkt zur Alpe Alzasca, Corte di Cima 1917m hinauf. Dort treffen wir auf den weit ausholenden (Um-)Weg und erreichen auf diesem die Bocchetta di Cansgei 2036m.
Wanderwegweiser mit klarer Angabe: Bocchetta di Sascola 2135m nach rechts hoch. Gut markiert und die Topographie bestens ausnützend schlängelt sich der gut unterhaltene Weg entlang den Flanken des Pizzo Alzasca auf den Übergang hinauf. In 1 ½ Std. schon hier! Und es beginnt aus den Wolken heraus unangenehm zu nieseln. Regenschutz an!
Unter dem Wetterschutz schwitzt man bekanntlich. Und als dann der Regen nachlässt kommt das Kommando: Regenschutz ab! Oberhalb des Lago di Sascola 1740m beginnt es wieder zu regnen – und wie. Regenschutz an! Und dann kommt die heikelste Passage: In einem Graben werden etwa 30hm mit gekonnt angelegten Weg und Tritten überwunden. Schon bald ist die Schönheit des Lago zu erkennen. Eingebettet in Lärchenwald und Felsen, welche sich auf der Seeoberfläche spiegeln. Seelein sind die Augen der Berge. Nach dem Abfluss des Sees fehlt für etwa 100 m die Markierung. Man ersteigt eine begrünte Kuppe und findet auf der andern Seite die verfallenen Alpgebäude der Alpe di Sascola. Ein Gebäude mit Pultdach wäre noch ein geeigneter Rückzugsort.
Bei diesen Steinhäusern führt der Weg nach rechts unten in den lichten Lärchenwald hinein und ist jetzt ausgeprägt. Diese Alp muss dem relativ jungen Baumbestand nach zu schliessen bis in die Fünfziger-Jahre des letzten Jahrhunderts bestossen geworden sein. Wir erreichen das erste Steinhüttchen von Cantine 1440m. Mittagessen Menü 1 mit Nektarine und Willisauer-Ringli im dichten, grauen, nassen Wald. Doch unter Dach. Allda! Es schmeckt auch so.
Auf gutem und unterhaltenem Weg steigen wir hinunter – hinunter – hinunter ….Regenschutz an/Regenschutz ab…..es will nicht enden und noch einmal hinunter – hinunter – hinunter…..und es will wieder nicht enden und hinunter nach Morella di Sotto 950m. Viele im Wald versteckte ehemalige Alpgebäude lassen auf riesige Weiden schliessen. Allesamt überwaldet. Hektare um Hektare. Im Unterholz noch wertvolles Gras zu entdecken, wenn überhaupt…
Auf Relikten einer ehemaligen zwei Meter breiten Strasse neuerer Machart kurven wir im weit ausgeholten Zick-Zack nach Rovana 430m hinunter. Dazwischen noch der alte Alpweg mit bescheidenen Steintrittchen und 50cm breit. Welch grotesker Unterschied!
Wir erreichen die Teerstrasse, welche von Boschetto herkommt, überschreiten die massive Steinbogenbrücke über die Rovana, finden, dass die Kirche von Rovana schon bessere Zeiten gesehen habe, und schleppen uns die kurze letzte Strecke nach Cevio 415m.
In drei Tagen vom Valle di Vergeletto ins Maggiatal:
Dazwischen Welten.
Meine Welt!
  

Tourengänger: Seeger
Communities: Ticino Selvaggio


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

hilti hat gesagt: mi sono ricordato....
Gesendet am 18. Juli 2013 um 18:39
Besten Dank für die Beschreibung Deiner Tour. Vor etwa 10 Jahren hab ich genau diese Tour in umgekehrter Richtung mit meiner Partnerin gemacht, sie ist vor drei Jahren leider an Krebs verstorben. Tags darauf sind wir dann hinunter nach Someo und noch gleichentags hinauf zur capanna Nimi gestiegen. Wir hatten Petrus voll auf unserer Seite....
Herzliche Grüsse
René

Seeger hat gesagt: RE:mi sono ricordato....
Gesendet am 19. Juli 2013 um 07:41
Ciao René
Wenn ich anschliessend noch die Capanna Nimi besucht hätte...ja dann würde ich mich noch nach 50 Jahren daran erinnern.
Deine Erinnerung an Deine Partnerin macht mich betroffen und unterstreicht das Motto: Lebe solange Du lebst. Auch ich war mit meiner Frau unterwegs. In zehn Jahren? Kaum, oder dann dank viel Glück mit der Gesundheit.
Gruss
Andreas


Kommentar hinzufügen»