Mürtschenstock - Fulen (2410 m)


Publiziert von Schneemann , 17. Juli 2013 um 16:42.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:16 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto von Obstalden Richtung Hüttenberge bis Fahrverbot. Alternativ: cff logo Obstalden
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe Ausgangspunkt
Unterkunftmöglichkeiten:Keine bewirtschafteten Hütten auf dem Weg

Motivation:
Nach mehreren Wochen ohne "Bergkontakt" werde ich schnell kribbelig. Insbesondere dann wenn man die Möglichkeit hat einen seiner Lieblingsberge zu besteigen, mithilfe ortskundiger Unterstützung. Das Ziel war also der  Mürtschenstock (Fulen). Dies ist ein riessiges Felsmassiv gegenüber den Churfirsten das von allen Seiten ziemlich abschreckend aussieht. Insbesondere im abendlichen Glühen aber ein grosser Hingucker.

Tour:
Ist man auf den ÖV angewiesen, dann startet man wohl am besten von  Obstalden. Hat man einen fahrbaren Untersatz, dann kann noch ein enges Strässchen (anfangs geteert) in Richtung Hüttenberge fahren,  bis man ein Fahrverbotsschild und ein kleinen Parkplatz erreicht. Damit spart man sich Höhenmeter und Wegstrecke, welche man ansonsten dieser Tour noch hinzuaddieren muss.

Man folgt im Aufstieg dem Wanderweg der beliebten Mürtschenstock-Umrundung. Erst gehts durch morgens noch angenehm kühle Wälder hinauf. Nach einiger Zeit verlässt man die dichte Vegetation und kommt an die sehr idyllisch gelegene Alp  Meerenboden (1510 m). Der Mürtschenstock wirkt hier wie immer prächtig und majestätisch.

Dem Wanderweg folgt man weiter über nun grüne Wiesen bis zum Sattel bei  Robmen (1741 m). Hier öffnet sich das Panorama und man verlässt nun den Wanderweg. Man steigt (fast) pfadlos in Richtung Fulen auf und durchsteigt ein erstes grasiges Couloir. Danach öffnet sich ein guter Überblick über den weiteren Aufstiegsweg. Der verläuft durch den Geröll-Kessel der vom Ruchen und Fulen gebildet wird. Derzeit steigt man noch über eine fast geschlossene Schneedecke auf, später im Jahr ists wohl eher ein mühseliges Geröllrutschen. Den grösseren Felsen in der Mitte des Kessels umstiegen wir rechts. Der Aufstieg wird dabei zunehmend steiler und gegen oben hin recht anstrengend. Man folgt schliesslich dem Schneefeld/Geröll, rechts haltend, bis es nicht mehr weiter geht. Dort kann man schliesslich in kombiniertem Gras/Felsgelände relativ einfach  aufsteigen. Es finden sich dort auch mehrere Steinmänner und zwischenzeitlich hats auch leichte Pfadspuren.

Nach Überwindung der ersten Stufe kommt ein kleines Plateau. Von hier aus überblickt man den restlichen Aufstieg zum Fulen. Es geht schräg, rechts haltend, über Schrofengelände nach oben (I). Kurz vor dem Fulen-Gipfel erreicht man einen mit Steinmännchen markierten Kamin der problemlos zu durchsteigen ist (II). Und schon hat mans geschafft und wird mit einem fantastischen Ausblick auf dem relativ schmalen Gipfel verwöhnt. Ein herrlicher Fleck an dem man am liebsten Wurzeln schlagen möchte...

Der Abstieg erfolgte auf dem Aufstiegsweg. Das Schneefeld ist derzeit hier sehr hilfreich und verkürzt den Abstieg immens auch wenns mich mehrmals hinlegte (ohne Schneefeld muss man einiges an Zeit hinzuaddieren).

Fazit:
Eine herrliche Unter-der-Woche-Tour auf einen meiner Lieblingsberge, den furchterregenden und düster klingenden Mürtschenstock. Landschaftlich eindrucksvoll mit viel bunten Blumenwiesen im unteren Teil und einer sehr wilden Felslandschaft im oberen Teil. Das Panorama ist zudem beeindruckend. Der  Fulen(2410 m) ist dabei auf der Normalroute wohl der Einfachste aller 3 Mürtschenstock-Gipfel. Im Gegensatz zum Ruchen  anscheinend auch weniger steinschlägig (am Ruchen hörte und sah man fast ständig etwas herunterbröseln). Die grössten Schwierigkeiten liegen m.E. in der Wegfindung und in der  latenten Gefahr Steine loszutreten. Insgesamt eine sehr schöne Tour die ich diese Jahr sicher nicht zum letzten mal gemacht habe ;)

PS:
Merci an den Guide für die tolle Tour!

Tourengänger: Schneemann


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Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

Vauacht hat gesagt:
Gesendet am 18. Juli 2013 um 10:20
Danke fuer den Bericht und Gratulation zum Muertschen!

Denkst Du die Tour kann alleine gemacht werden? Oder wuerdest Du ein Seil (mit Partner :) empfehlen? Kann diese Route zusammen mit Deiner Beschreibung von einem Ortsunkundigen gefunden werden?

Merci fuer zusaetzliche Infos!

Schneemann hat gesagt: Antworten
Gesendet am 18. Juli 2013 um 12:14
Salut und Danke für die Gratulation. Mit dem Mürtschen ist ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen ;)

Zu deinen Fragen:

- Ja, ich denke die Tour kann allein gemacht werden. Es wird kein Seil benötigt, sofern man diesem Normalweg folgt. Die Schwierigkeiten sind m.E. unteres T5 und nie heikel. Ein Helm mag aber vorteilhaft sein.
- Die Routenfindung fand ich nicht trivial. Ich hab mal noch 3 Bilder ans Ende eingefügt wo ich versucht habe die Route bis zum Schrofengelände zu rekonstruieren (grob aus der Erinnerung). Der Aufstieg durch den Kessel ist aber wirklich mühsam und heiss (viel zu Trinken mitnehmen).
- Ab dem Schrofengelände gibts dann anfangs eine Pfadspur und immer wieder einzelne Steinmännchen. Ich denke das ist machbar, auch wenn man wohl immer wieder etwas suchen muss...vielleicht hilft dir auch der GPS-Track (wobei der ein paar unerklärliche Zacken drinn hat).

Ich hoffe das ist eine kleine Hilfe! Viele Grüsse.

Vauacht hat gesagt: RE:Antworten
Gesendet am 18. Juli 2013 um 13:37
Vielen Dank fuer die zusaetzlichen Bilder, diese sind sehr hilfreich!

Somit ist der Muertschen fuer mich zu einem definitiven 2013-1-Tages-Sonntags-Projekt geworden.


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