Bettlachstock auf Umwegen


Publiziert von ironknee , 18. Mai 2008 um 12:27.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:20 April 2008
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Schlüpfrige und grasige Jura-Tour für Liebhaber von steilen Grasflanken, morschen Bäumen und brüchigem Fels.

Start beim Bahnhof in Gänsbrunnen. Zurück ins Dorf, am Restaurant vorbei und auf der Strasse in Richtung Subigerberg. Bald gelangen wir an eine Verzweigung. Wir folgen dem Bett des Rüschbach der irgendwann in einer Röhre verschwindet. Auf ca. 900m erreichen wir wieder die Strasse. Die Schlucht umgehen wir rechts auf Wegen bis uns ein direkter Aufstieg auf den Grat nördlich des Rüschgrabens günstig erscheint. Auf dem Grat geht es weiter über P1121  und P1121 (sein Zwilling J) zum nächsten kleinen Grat bei Stallboden, oberhalb P1082. Aufwärts, über einige einfache Felsen zur Strasse und P1284. Der Strasse folgend kommen wir nach Müren (P1318) unterhalb der Hasenmatt (1444.8m, höchster Solothurner).

Ab hier wandern wir der Stallflue (1409) entgegen und weiter zur Küferegg. In der Nähe von P1333 finden wir einen möglichen Abstieg der uns zur Hütte bei P1227 führen soll. Zu Beginn ist die Grasflanke nur steil und einigermassen trocken. Doch es wir immer steiler (bis ca. 60 Grad) und rutschiger. Zum Glück hat es stellenweise kleine Bäumchen und Grasbüschel. Eine haarige Sache, dieser Abstieg (T6). Weiter vorne hat es einen Wanderweg für diejenigen die steiles Gras und Lehm nicht mögen.

Mit mittlerweile erdigen Hosen wandern wir an der kleinen Hütte vorbei zum Fuss des Bettlachstock-Nordgrat bei P1212. Die direkte Ersteigung des Grats erschien uns bei den herrschenden Bedingungen zu heikel (fast senkrecht, brüchiger Fels und keine Sicherungsmöglichkeiten). Also entschlossen wir uns für die Norwestflanke. Wir durchstiegen die Flanke durch das zweite Couloir südwestlich von P1212. Auch hier wieder eine haarige Sache (T6), morschen Baumstämmen entlang, über 60 Grad steile, schmierige Erdflanken. Ab und zu hat es ein brauchbares Bäumchen und einige Wurzeln. Ein Pickel wäre auch schön gewesen.

Plötzlich stehen wir auf dem Bettlachstock (1299) und gelangen mit wenigen Schritten zum höchsten Punkt.

Der Abstieg durch die Nord-nordostflanke wird uns durch ein kleines Weglein erleichtert. Der Einstieg ist markiert und der Weg ist im oberen Teil in einem guten Zustand. Weiter unten ist nichts mehr von einem Weg zu sehen. Erdrutsche haben hier ihr Werk getan. Schliesslich gelangen wir auf die Wiese unterhalb der Skihütte und folgen den Höhenlinien bis zur Beiz Ober Brüggli. Von hier steigen wir wieder zurück auf die Küferegg (diesmal auf dem Wanderweg).

Zurück nach Gänsbrunnen: Küferegg – Stallflue – Müren – Althüsli – Chessel – Gross Chessel – Rüschgraben – P853 – P822 – Gändbrunnen – Bahnhof.

Tour mit Put.

Good hike,

ironknee


Tourengänger: ironknee


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Kommentare (4)


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Alpin_Rise hat gesagt:
Gesendet am 18. Mai 2008 um 20:55
Gratuliere euch zum Bettlachstock. Ziemlich genau meine Variante eurem Bericht nach zu Urteilen. Und ähnliche Verhältnisse: Nass und Schneeresten, immer noch so viel Schnee im Jura?!

Der Abstieg von der Stallflue etwas östlich P. 1399 sollte auf dem sog. "Häxenwegli" machbar sein. Leider hielt mich ein Regenguss davon ab, es anzupacken.
Habt ihr den Pfad nicht gefunden/gesucht oder gibts den nicht mehr?

Gruss
Alpin_Rise

ironknee hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Mai 2008 um 12:52
Danke! Schnee hats im Jura definitiv keinen mehr (zumindest keine nennenswerten Ansammlungen davon).

Das Hexenwegli kenne ich nicht. Gelesen habe ich schon davon (Zaza?). Auf der karte ist zwar dort wo Du es beschreibst ein Weg eingezeichnet. Bin aber nicht sicher ob das das Hexenwegli ist. Auf jeden Fall zieht sich etwa 50m südöstlich von P1399 (Ecke Stallflue/Küferegg) eine enge, steile Rinne Richtung Westen runter. Dort wäre ein Abstieg möglich, aber nur mit Seil.

Gruss, ironknee

Gelöschter Kommentar

Alpin_Rise hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Mai 2008 um 14:28
Schnee: hab das Tourendatum nicht beachtet...

Häxenwegli: Ich meine den Weg südöstlich von P 1399 (scheint Mode zu sein mit den gleich hohen Punkten in umittelbarer Nähe; spreche von demjenigen westlich der STALLflue. Der Weg zieht ca. 150m ost-süd-östlich vom P. 1399 über Tiergarten zum Ober Brüggli hinunter.
Eine Regenpause brachte mir einen kleinen Schwatz mit der Wirtin im Brüggli ein. Sie meinte, der Pfad sei das "Hexenweglein" nicht markiert, aber noch vorhanden. Von unten sollts zu finden sein. Auf jeden Fall keine wilden Rinnen.
Habs in meinem Bericht von der Brüggligräte und Bettlachstock erwähnt.

Wenn ich wieder näher am Jura wohne, gehe ich weiter auf Entdeckungstour. Und: den Alpinführer gibts NOCH nicht! Näheres folgt.


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