Maschgenkamm-Schönenboden - über Spitzmeilen und Hochfinsler


Publiziert von Daenu , 14. Juli 2013 um 15:18.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:13 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe   CH-GL 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 2100 m
Kartennummer:1154, 1155

Wie bereits vor zwei Tagen starte ich auf dem Maschgenkamm – dieses Mal geht es aber im Gegenuhrzeigersinn um den Talschluss des Schilstals herum.
 
Maschgenkamm-Spitzmeilen – T2
Der Anfang der Tour ist nicht anstrengend, da es praktisch ebenaus geht. Landschaftlich sind die Weideflächen von Fursch und Calans sehr hübsch. Ich folge dem breiten Weg nördlich am Ziger vorbei zur Zigerfurgglen, dort nehme ich den Wanderweg unterhalb von Chli und Gross Sächser vorbei zur Alp Calans und weiter zur Spitzmeilenhütte. Ab hier geht es hinauf auf die Schönegg und über den Grat an den Fuss des Gipfelaufbaus des Spitzmeilen.
 
Spitzmeilen Gipfel – T4-T5
Ich staune, wie die Aufstiegsrinne im Sommer aussieht. Wo man im Winter über einen Schneehang hochstapft, stehe ich vor einem Felswändchen. Eine Kette hilft über dieses hinweg. Nun folgt der etwas flachere Mittelteil, wo man auf Wegspuren in der Rinne nach schräg links aufsteigt und so zum steilen Schlussteil gelangt. Hier sind Fixseile montiert, die vor allem im Abstieg sehr nützlich sind. Am Ende der Rinne geht es nach rechts einige Meter ziemlich exponiert zum Gipfelkreuz. Im Führer wird dieser Aufstieg mit T4+ bewertet. Wenn ich ihn aber mit anderen Touren vergleiche – z.B. mit dem Piz Julier (T4+), dem Cacciabellapass (T5) oder dem Kleinen Mythen (T5) – empfinde ich ihn trotz der üppig angebrachten Hilfsmittel etwas unterbewertet.
 
Spitzmeilen-Wissgandstöckli-Fansfurggla – T3-
Wieder am Fuss des Spitzmeilen angelangt, geht es auf dem Wanderweg über den SE-Grat hinunter zur Schönbüelfurggel. Anschliessend steige ich über den meist breiten Rücken der Rinderhoren gegen das Wissgandstöckli zu. Die Hindernisse lassen sich zuerst meist links, dann meist rechts umgehen, zum Teil auf Wegspuren. Vom Wissgandstöckli gehe ich etwa den halben Weg zu P.2438 zurück, dann steige ich rechts hinunter und nutze das Schneefeld für eine genüssliche Rutschpartie. Anschliessend geht es flach hinüber in die Fansfurggla.
 
Fansfurggla-P.2393-Siezfurggla – T2
Ein Wanderweg führt den Grasrücken hinauf zu P.2368 und P.2393 der Oxni. Vor P.2393 gibt es eine kurze, unschwierige Kraxelstelle. Danach geht es etwas hinunter in die Siezfurggla. Der Wanderweg biegt hier links ab und quert den Hang unterhalb des Schnüerligrats hinüber zum Hüendri.
 
Siezfurggla-Schnüerligrat-Hüendri-Lauifurggla – T3 (T4)
Ich lasse mir den Gipfel nicht entgehen und steige stattdessen den E-Grat hoch. Dank der Wegspuren ist der Aufstieg überraschend einfach. Anschliessend geht es bequem über Schneereste, schiefrigen Schutt und Moos die flache N-Seite hinunter, bis ich bei P.2318 wieder auf den Wanderweg treffe. Etwa 10m nach dem Pässchen verlasse ich den Weg nach links und steige über den W-Grat auf den Hüendri. Auch dieser Aufstieg geht einiges einfacher, als es von unten den Anschein macht. Eine kleine Felsstufe lässt sich rechts umgehen, eine Zweite übersteigen. Vom Gipfel steige ich durch die grasige Rinne in der S-Flanke ab. Vorsicht ist angesagt, denn unter dem an sich schon rutschigen Gras verbirgt sich zum Teil Geröll – ausrutschen leicht gemacht (T4). Unten angekommen folge ich dem Wanderweg hinüber in die Lauifurggla.
 
Lauifurggla-Guli-Chläuifurggla – T3-
Von der Lauifurggla geht es weglos aber unschwierig über den grasigen Rücken auf den Guli. Ab hier geht es nordwärts weiter. Der Abstieg erscheint steil, der Weg ist aber durch einen Pfad vorgegeben. Bald darauf kreuzt man den Wanderweg in der Chläuifurggla.
 
Chläuifurggla-Apöstel-Hochfinsler – T4
Nun wird es eine Spur anspruchsvoller. Unterhalb des ersten Aufschwungs quere ich auf Wegspuren nach links, bis ich unterhalb der Felsen stehe. An einer Schwachstelle lassen sie sich problemlos überwinden. Einen zweiten Aufschwung umgehe ich links, einen Dritten zuerst rechts, dann stiege ich direkt darüber hinweg. Anschliessend geht es auf einem Weglein hinauf zum südlichsten Apostel – wiederum einiges einfacher als gedacht. Jetzt folgen die schönsten Abschnitte der Tour: Ich folge dem Grat über die Apostel hinweg, Schwierigkeiten können überstiegen oder links/rechts umgangen werden. Wegspuren zeigen die Varianten an. Der Aufstieg auf den Hochfinsler sieht vom Vorderen Heuloch aus eindrücklich aus. Die Felsstufe lässt sich aber überraschend einfach überwinden (Fotos). Anschliessend geht es auf Trittspuren hoch zum Gipfelgrat und über diesen hinüber zum Gipfelkreuz.
 
Hochfinsler-Hochgamatsch-Steingässler – T4+
Ich steige auf dem Wanderweg bis auf ca. 2300m ab, dann quere ich unterhalb der Felsstufe hinüber zum Zigerchnörri. Die Querung ist ähnlich rutschig, wie der Abstieg vom Hüendri – unangenehm. Man könnte stattdessen auf dem Wanderweg in die Mulde auf ca. 2240m absteigen und danach zur Scharte nördlich des Zigerchnörris aufsteigen. Nun bitte nicht in besagter Scharte auf die W-Seite wechseln! Stattdessen steigt man auf der E-Seite auf Wegspuren einige Meter ab, dann geht es links eine Rinne hinauf (Fotos). Nun steht man im Grashang gleich unterhalb des Hochgamatsch (S). Hier kann man auf einer Wegspur den Gipfelaufbau westlich umgehen. Kurz vor Ende der Traverse steige ich rechts eine Rinne hoch, verlasse diese nach links und gehe die paar Meter über den Rücken zum „Gipfelstein“ des Hochgamatsch. Zurück auf dem Weg, gehe ich auf dem grasigen Grat weiter, bis ich zu einer steilen Stelle komme. Leicht rechts des Grates überwinde ich eine Stufe in einer Art Rinne, dann geht es auf den Grat zurück und über diesen hinunter, bis man ihn nach links auf einer Wegspur im weissen Schutt verlassen kann. Bald geht es nach rechts in ein Pässchen und gerade die Wiese hinauf auf den Steingässler.
 
Steingässler-Guscha – T3-
Das Gelände ist nun wieder harmlos. Ich folge den schwachen Wegspuren unterhalb der Kante und sichere mir mit P.2177 und P.2132 zwei weitere „Gipfelchen“. Dann geht es noch einmal leicht hinauf zum Steinmann auf der Guscha.
 
Guscha-Schönenboden – T2
Der Abstieg zum Schönenboden erfolgt auf dem Wanderweg über P.1892 und P.1680.
 

Tourengänger: Daenu


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Kommentare (2)


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michael_be hat gesagt:
Gesendet am 14. Juli 2013 um 17:51
Super Tour, so was ähnliches will ich auch machen. Wie lange hattest Du für das alles? Passt es gerade noch in eine Eintagestour?

Daenu hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Juli 2013 um 19:06
Tschou Michael
Ich war knapp 8h unterwegs (reine Gehzeit). Passt also in eine Eintagestour, Tempo muss aber eher hoch sein. Gute Alternative: Mache die Tour in umgekehrter Richtung, dann kannst du zwischen Guli und Spitzmeilen einzelne/alle Gipfel auslassen, wenn die Zeit zu knapp oder das Wetter zu schlecht wird. Viel Spass! E Gruess, Dänu


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