Tsô Fauthy (Antécime - 2204 m): auf einen unbekannten Gipfel der Vanil Noir-Gruppe im Pays d‘Enhaut

Die Vanil Noir-Gruppe gehört zur Hälfte dem Kanton Freiburg, zur andern Hälfte dem Kanton Waadt. Während die Freiburger Seite ziemlich oft begangen wird (der Vanil Noir ist der höchste Freiburger), ist die Südostseite dieses Gebirges, die im Kanton Waadt liegt, weitgehend unbekannt. Im Hikr finden sich sehr wenige Einträge.
 
Der von mir begangene Gipfel gehört eigentlich zur dominanten Pointe de Paray. Der Tsô Fauthy ist ein wenig aufragender südlicher Vorgipfel. Ich selbst war nicht ganz auf dieser felsigen Zacke, sondern nur auf dem vorgelagerten grasigen Antécime (frz. für „Vorgipfel“). Auf der Landeskarte ist dies alles nicht mit Namen versehen, sondern es findet sich nur die Höhenangabe von 2204 m.
 
Ich startete in Ciernes Picat auf rund 1200 m. Diesen Weiler erreicht man auf einem Strässchen von dem in der Nähe von Château-d’Oex gelegenen Flendruz aus. Zuerst auf einem Alpsträsschen, dann über einen Feldweg erreicht man die Alp L’Aupatéry. Hier geht es auf einem schlecht sichtbaren Bergweg den Hang hinauf zur Alp Les Combettes, wo Schafe weideten. Dann steigt man hoch in ein eindrückliches Felsen-Halbrund unterhalb der Punkte 2156 m und 2204 m. Lawinenzüge und Steinschlagcouloirs hat es hier. Man quert auf die Grasflanke Sur Pra nach Nordosten und steigt dann steil hoch auf den Grat VD/FR. Nach rechts geht es noch 60 leicht felsige Höhenmeter bis zum Punkt 2204 m. Nördlich erblickt man die unnahbare Pointe de Paray, südlich den Grat in Richtung Vanil Carré.
 
Für den Abstieg wählte ich den Weg in das direkt unter der Pointe de Paray gelegene Fels-Halbrund oberhalb der Alp Derrière Forcla. Es gibt einige Lawinenzüge zu queren, und eine Stelle ist kettengesichert. Von der Alp ging es auf dem Alpsträsschen zurück nach Ciernes Picat.