Von Visp nach Brig, via Gärsthorn


Publiziert von Scout , 27. Juni 2013 um 22:15.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:26 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 2300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem IC nach Visp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem IC ab Brig
Kartennummer:1288 Raron, 1289 Brig

Der freie Tag wollte mit etwas Sonne und einer schönen Tour genossen werden.
Das Gärsthorn war mir auf der Karte schon lange aufgefallen.
Ausserdem sollte es heute im Wallis und Tessin deutlich freundlicher als auf der Alpennordseite sein.
Also wurde der Wecker auf eine fast schon Hochtouren mässig frühe Zeit gestellt...
Das hatte den Vorteil, dass ich bereits kurz nach 8.00h mit dem Zug in Visp ankam und den Aufstieg in der Südflanke bei angenehmen Temperaturen beginnen konnte..

Der erste Teil vom Bahnhof bis nach Baltschieder / Chumma führt durch Wohn- und Industrie-/Gewerbegebiete und ist eher eine Pflichtübung. Im Aufstieg nach Eggerberg und weiter über Eggen nach Finnu lernte ich eine Eigenheit der Wanderwege in dieser Gegend kennen: zwar hat es immer mal wieder Markierungen, diese fehlen aber gerade auch bei Verzweigungen oft. Eine 1:25'000er Karte ist hier kein Luxus und hilft „Verhauer“ zu vermeiden.

Bis Eggen fand ich den Aufstieg nicht besonders schön, aber je höher man kommt, desto mehr vermag er mich dann zu begeistern. Besonders der Wald zwischen Finnu und Brischeru ist herrlich.

Auf Brischeru gönne ich mir noch einmal eine kurze Pause, bevor es dann auf einem schmalen Weglein zur Wetter-/Schneemessstation in der Nähe des „Bättchrizij“ geht. Weiter auf immer noch erstaunlich gutem Weg (und einem ersten, kleinen Schneefeld) geht's nun steiler hoch zum von weitem sichtbaren Kreuz auf ca. 2460m. Der Weg hält sich übrigens weiter links und höher, als auf der aktuellen Karte eingezeichnete. Er führt nicht unter den Felsen auf denen das Kreuz steht durch, sondern ziemlich direkt zum Kreuz. Im letzten Teil gibt's eine kurze, etwas plattige Stelle. Dank guter Tritte und Bändern bleibt's aber auch hier im T3-Bereich.

Wenig weiter werde ich von einem Rudel Schwarzhals-Ziegen regelrecht belagert. Obwohl ich unterdessen vermutlich etwas „salzig“ rieche, gibt's für die Ziegen bei mir nichts zu holen... Nur leider glauben sie mir das nicht: durch lautes Rufen, in die Hände klatschen etc. erschrecken sie zwar, mehr als 4m Abstand lässt sich aber auch so nicht erzielen. So wandere ich halt dicht von Ziegen umgeben weiter, bis ein Schneefeld den Weg versperrt. Jedenfalls für die Ziegen, mir macht's weniger aus. Viel härter hätte der Schnee allerdings nicht sein dürfen, sonst wäre ohne Steigeisen auch für mich hier Endstation gewesen.

Über dem Schneefeld steige ich weglos, mehr oder weniger direkt zur grossen Terrasse auf ca. 2670m. Zu meiner Überraschung entdecke ich von dort aus rechts am Grat wieder deutliche Wegspuren. Diese führen mich, nur noch kurz von einem letzten Schneefeld unterbrochen, angenehm bis auf dem Gipfel.

Leider ist die Aussicht durch den Nebel praktisch gleich Null. Dies zusammen mit Wind, Schnee-/Graupelschauern und Temperaturen knapp über 0°C lassen mich die Gipfelrast schon nach 10min. wieder abbrechen.

Für den Abstieg wähle ich zuerst den selben Weg. Bei Sättle, auf 1730m, entscheide ich mich anstatt nach Visp über Mund nach Brig ab zu steigen. Auch hier sind die Markierungen nicht immer so angebracht, dass der man auf Anhieb weiss, wo's lang geht. Mit etwas Orientierungssinn findet man den Weg aber auch so.

In Brig bleibt mir vor der Abfahrt meines Zuges um 15.49h zum Glück noch genug Zeit, um der Bäckerei Volken (im Bahnhof) einen Besuch ab zu statten: die Nussgipfel wären auch eine Stunde Wartezeit wert!

Die angegebene Zeit ist jene, die zwischen dem Verlassen des Bahnhofs Visp und dem Erreichen des Bahnhofs Brig verstrich. Wie immer ist die benötigte Zeit natürlich stark davon abhängig, wie schnell man geht und wie viel Pause man macht: ein „Trailrunner“ z.B. wäre viel schneller gewesen als ich, aber „Schweiz Mobil“ berechnet mir stolze 11h18' reine Marschzeit. An einer individuellen Tourenplanung führt also auch im Zeitalter ausgefeilter Online-Tools nichts vorbei!

Das Wichtigste bleibt aber so oder so: eine schöne, erlebnissreiche Tour in herrlicher Umgebung!


Tourengänger: Scout


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